1.
Zuerst war da nur der in jeder
Messfeier genannte Name des Papstes, für den gebetet wurde. Sonntag
für Sonntag, Jahr für Jahr der gleiche. Da ich es nicht anders
kannte, fiel mir erst später auf, dass Johannes Paul II. auf diese
Weise in meiner ganzen Kindheit und Jugend präsent war.
2.
Dann beschäftigte ich mich mit seinen
Schriften,
da ich (immer noch) der Meinung bin, dass es gut ist, sich mit
grundlegenden Texten der eigenen Tradition auseinanderzusetzen. Die
päpstlichen Lehrschreiben des aktuellen Pontifex zählte ich dazu.
Ich muss zugeben, dass ich den Stil der Enzykliken von Johannes Paul
II. schätze. Nicht an jedem Punkt teile ich seine theologische
Meinung, aber er bringt seine Themen elegant auf den Punkt und hat
eine überaus spirituelle Perspektive auf alle Fragestellungen.
Außerdem bildete er mit der Vielzahl seiner Äußerungen zu den
unterschiedlichsten Fragestellungen – von der menschlichen Arbeit
über die Ostkirchen und die Frage der Mission bis hin zu Trinität
und Eucharistie – eine gute Basis zum Verständnis des
Katholischen, jedenfalls des Katholischen aus seiner Sicht. Es ist
ein sehr kirchliches Katholischsein, das aber gleichzeitig eine große
Weite über die Grenzen der Kirche hinaus kennt.