Vielleicht beruhte mein eleganter
Hochmut ja nur auf einem Missverständnis. Vielleicht ist das Ganze
ja bewusst und gewollt und der bisherige Eindruck einfach falsch:
Vielleicht lässt sich von den Zeugen Jehovas in ungeahnter Weise
Demut lernen.
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Samstag, 20. September 2014
Samstag, 16. August 2014
Umgang mit dem Licht
Das heutige Evangelium stellt die Kinder als Vorbilder in die Mitte (Mt 18,13-15).
Selbiges tut der Philosoph Heinrich Spaemann, den ich aus diesem Anlass zu Wort kommen lassen möchte:
Selbiges tut der Philosoph Heinrich Spaemann, den ich aus diesem Anlass zu Wort kommen lassen möchte:
Freitag, 8. August 2014
„ich bin ja hier“ - Ein neuer alter Satz von Saša Stanišić
„ich bin ja hier“ – so lautet der
letzte Satz in Saša Stanišić' Roman „Wie der Soldat das
Grammofon repariert“1,
der anrührend-komischen Geschichte einer Kindheit im zerfallenden
Jugoslawien und damit im beginnenden Krieg. Beim Lesen des Romans war
ich zunächst in Sorge, ob der locker-flockige eigenwillige Beginn
sich stilistisch so durchziehen würde. Im Verlauf bleibt auch ein
starker Stilwille erkennbar, auch die lockere Sprache besteht weiter,
aber sie fängt zunehmend sensibler die Kriegserfahrungen aus
Kinderaugen ein.
Samstag, 28. Juni 2014
Apostelfest Petrus und Paulus - Erwartetes und Übererwartetes
Wenn Petrus und Paulus als
"Apostelfürsten" bezeichnet werden, dann sind sie,
wörtlich verstanden, die "ersten Gesandten" – und zwar
nicht im chronologischen Sinn, sondern in ihrer Bedeutung.
Als "bedeutende" Gesandte
sind zu etwas gesandt, so wie alle Christen, ja wie alle
Menschen.
Donnerstag, 5. Juni 2014
Regelbruch, Anverwandlung, Wohlwollen, Selbsteinsatz
Wenn Selbstverwirklichung und
Individualität Werte sind, die heute zählen, dann hat es das
Christentum schwer. Doch insofern sie Werte sind, bleiben sie doch in
den meisten Fällen imaginäre Größen – denn sich selbst erst
einmal zu finden ist längst von der Werbewirklichkeit des
Kapitalismus eingeholt und absorbiert worden.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet.
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Alltag,
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Martin Walser,
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Paulus,
Spiritualität,
und,
Verantwortung,
Vertrauen
Freitag, 18. April 2014
Karfreitag - Ein Fisch, ein Brief, ein Grab
Jesu Tod wird durch verschiedenste
Brillen gesehen und mit vielerlei Deutungen aufgeladen. Drei
Möglichkeiten hier.
Donnerstag, 17. April 2014
Gründonnerstag - Da wird was geboten!
Spargelhof Klaistow, 2014. |
Was aber, wenn die Heutigen etwas völlig anderes wollen als es die christliche Botschaft bieten kann?
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und
Sonntag, 6. April 2014
"Er ist wieder da"
Einschusslöcher, Berlin-Mitte, 2014. |
Als ich heute morgen das Evangelium von
Lazarus und seiner Auferweckung hörte, durchzuckte es mich
erinnernd. Das war doch fast wie diese Geschichte von Adolf Hitler,
die ich gerade lese. Ein Toter wird wieder wach und lebendig. An
seiner Rückkehr entzünden sich angeregte Diskussionen – und auch
die Öffentlichkeit kocht sich wieder mal hoch.
Nur dass es, okay, bei Lazarus nicht in
erster Linie um diesen selbst geht, sondern um Jesus, der die
Auferstehung und das Leben ist. Und, ja, ich gebe es zu, dass Lazarus
ein guter Freund Jesu war, was man von Hitler nun auch nicht
behaupten kann. Es ließen sich sogar noch mehr Unterschiede finden –
Lazarus war Jude, erwachte nach nur drei Tagen wieder zum Leben und
von seiner weiteren Geschichte wissen wir nichts. Ganz anders im
Roman "Er ist wieder da" von Timur Vermes.
Donnerstag, 20. März 2014
Unordnung im Kopf
Die Lage schien während der
anstrengenden Tage auf dem Majdan noch so schön eindeutig – hier
ein böser Janukowitsch und sein undemokratischer
Machterweiterungstrieb, dort die prowestlichen und damit guten
Kräfte, die demonstrierten.
Aber was ist nun in der Ukraine los?
Dienstag, 14. Januar 2014
Von Staunen und Gottesmord – "Das Kartengeheimnis" von Jostein Gaarder
Vor ein paar Wochen habe ich noch
einmal zu einem meiner früheren Lieblingsbücher gegriffen und mich
erneut über Jostein Gaarders "Das Kartengeheimnis"
hergemacht. Dass der Autor aus Jugendperspektive und für junge Leser
anspruchsvoll über philosophische Themen schreiben kann, ist
hinlänglich bekannt und mit einer Menge Preisen bedacht worden.
Mir fiel darüber hinaus bei der
erneuten Lektüre v.a. der theologische Gehalt des Buches auf, aus
dem ich kurz einige Aspekte nennen möchte.
Samstag, 4. Januar 2014
Liebeswort und Liebestat. Oder: Goethe zu Weihnachten
Ein fundamentaler christlicher
Glaubenssatz lautet: Die Welt führt sich zurück auf einen
vernünftig-sinnvollen Willen.
Darum ist nach dem Johannesevangelium
das, woraus die Welt hervorgeht, der Logos Gottes (altgriechisch:
Wort, Sinn, Rede oder Vernunft).
Nicht Tohuwabohu, blindes Chaos und
physikalische Zwangs- bzw. Zufälligkeit, sondern „Logos“.
Samstag, 30. November 2013
Adventlich: Hunger und Desinfektion
Manchmal gerät die
Lektüre passend zur Zeit. Ich lese momentan Walter Kempowskis
Erinnerungen an seine Zeit im Bautzener Gefängnis, wo er von
1948-1956 wegen „Spionage“ sitzen musste. 1969 erschien „Im
Block. Ein Haftbericht“ als Erstlingswerk. Grandios im Sprachduktus
mit der für ihn typischen Verknappung, bisweilen lakonisch, manchmal
absurd, oft erschütternd.
Die geschilderten
Erlebnisse und Begegnungen lassen sich gut in der beginnenden
Adventszeit spiegeln.
Mittwoch, 13. November 2013
Elastisches Material
Ein Thema, das mich immer mal wieder
beschäftigt: individuelle Biographien in
politisch-gesellschaftlichen Umbrüchen. Diesbezüglich passte meine
gestrige Abendveranstaltung genau – ich war bei einem Vortrag
über eines der heikelsten Kapitel der jüngeren Kirchengeschichte:
die ideologisch-politische Verstrickung der Christen und Theologen in
der Zeit des Nationalsozialismus. Konkret ging es im Erinnerungs- und
Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" um den evangelischen Neutestamentler Walter Grundmann und das
"Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen
Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben".
Freitag, 1. November 2013
Überwachung und Unterwerfung
Aus gegebenem Anlass habe
ich dieser Tage noch einmal George Orwells Klassiker "1984" gelesen - mit großem Gewinn. Psychologisch hellsichtig und
politologisch scharfzüngig analysiert er die Voraussetzungen von
Macht und Unterdrückung, die Kriegsführung mit äußeren Gegnern um
des Machterhalts nach innen willen und zeigt die
Unterwerfung und ihre Folgen anhand des dissidentisch weil individuell fühlenden Winston Smith
unter die Ansprüche der Partei.
Donnerstag, 24. Oktober 2013
Kampf der Gartenzwergisierung! – Über Sprache
Sie sind jetzt – die "letzten warmen Tage in Berlin", von denen "Element of crime" auf dem Album "Romantik" wunderbar sehnsuchtsvoll und klarsichtig über den Großstadtherbst singt.
Voller Klarsichtigkeit und
Sehnsucht beschäftigt sich der Song auch mit dem öffentlichen
Sprachgebrauch – oder besser gesagt mit der verunklarten Sprache
und der Sehnsucht nach Klarheit.
Denn, so die Einsicht:
"ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein
Gartenwerg."
Dienstag, 22. Oktober 2013
sich mitnehmen lassen - Über Gnade
Aus dem Roman „The Great Divorce“ („Die große Scheidung“)
von C.S. Lewis stammt eine mich faszinierende Einsicht, wie wir uns
Gottes Wirken zu unserem Heil und unsere Mitwirkung dabei vorstellen
können.
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