Ich möchte mal überspitzt
formulieren, worüber ich regelmäßig nachdenken muss und auch an
dieser Stelle schon geschrieben habe: So wie die christliche
Botschaft heute landläufig verstanden und oft auch angepriesen wird,
kann sie nicht wirklich anziehend auf Menschen jenseits der
konservativen, etablierten und traditionellen Milieus wirken.
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Donnerstag, 9. Oktober 2014
Samstag, 6. September 2014
Leidsensible Außenpolitik
"Wir glaubten, dass wir uns
durch Vernunft und Recht im Leben durchsetzen, und wo beides
versagte, sahen wir uns am Ende unserer Möglichkeiten. Wir haben die
Bedeutung des Vernünftigen und Gerechten auch im Geschichtsablauf
immer wieder unterschätzt."1
So schreibt D. Bonhoeffer aus der Haft an sein Patenkind.
Angesichts des Kriegsschreckens, der in
Teilen der Welt tobt, angesichts der Rechtslosigkeit und Unvernunft
fühle ich mich wie gelähmt. Zwar beschäftigt mich das Leiden so
vieler Menschen dauernd, aber ich kann mir keinen Reim auf das Chaos
machen. Zudem bekomme ich mehr und mehr das Gefühl, dass die Angst
vor der Schuld und dem Versagen politischer Entscheidungen auch viele
politisch Verantwortliche lähmt.
Montag, 18. August 2014
Tätowierung und Zölibat
...haben zunächst scheinbar wenig
miteinander zu tun. Aber der zweite Blick...
Einige nicht ganz ernst gemeinte
Thesen:
Samstag, 19. Juli 2014
Der 20. Juli 1944 – Welche Ernte gibt es?
Weizen und Unkraut wachsen gemeinsam
empor; wenn die Felder gepflegt werden, kommt nicht nur das Gute,
sondern auch das Schlechte aus der Erde heraus. "Lasst beides
wachsen bis zur Ernte" (Mt 13,30) befiehlt der Bauer im
Evangelium des heutigen Sonntags (Mt 13,24-30) seinen Arbeitern. Denn
zur Zeit der Ernte wird beides seinen Platz finden – in der Scheune
oder im Feuer.
Im großen Gedenkjahr 2014 wird
vielerorts gefragt, was das Erbe des Deutschen Kaiserreiches war,
durch das der Erste Weltkrieg vor hundert Jahren maßgeblich
verschuldet wurde und in dessen Folge es letztlich unterging. Welche
Mentalitäten wirkten weiter, welche Strukturen schwächten die
Weimarer Republik, welche Kontinuitäten lassen sich ins "Dritte
Reich" verfolgen?
Samstag, 28. Juni 2014
Apostelfest Petrus und Paulus - Erwartetes und Übererwartetes
Wenn Petrus und Paulus als
"Apostelfürsten" bezeichnet werden, dann sind sie,
wörtlich verstanden, die "ersten Gesandten" – und zwar
nicht im chronologischen Sinn, sondern in ihrer Bedeutung.
Als "bedeutende" Gesandte
sind zu etwas gesandt, so wie alle Christen, ja wie alle
Menschen.
Donnerstag, 5. Juni 2014
Regelbruch, Anverwandlung, Wohlwollen, Selbsteinsatz
Wenn Selbstverwirklichung und
Individualität Werte sind, die heute zählen, dann hat es das
Christentum schwer. Doch insofern sie Werte sind, bleiben sie doch in
den meisten Fällen imaginäre Größen – denn sich selbst erst
einmal zu finden ist längst von der Werbewirklichkeit des
Kapitalismus eingeholt und absorbiert worden.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet.
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Mittwoch, 14. Mai 2014
Gott richtig verstehen - Unterscheidung der Geister nach Ignatius von Loyola
Wenn von der Stimme Gottes im Inneren
eines Menschen die Rede ist, dann wird manchmal, wenn eine Hilfe beim
Erkennen dieser Stimme gegeben werden soll, gesagt, dass wir sie
daran erkennen, dass sie uns Frieden und Ruhe schenkt. Wer Frieden in
sich hat, der spürt Gott.
Ich halte das für stark verkürzt und
verzerrt.
Dienstag, 6. Mai 2014
Religionsunterricht zwischen allen Straßengräben
Ich lebe in Berlin. Von allen anderen
Vorzügen und Nachteilen einmal abgesehen ist Berlin ein Bundesland,
in dem der Religionsunterricht kein ordentliches Lehrfach, sondern
eine freiwillige Zusatzveranstaltung jener Schülerinnen und Schüler
ist, die diese wählen; eine Sache, die in Verantwortung der Kirchen
bzw. Religionsgemeinschaften an den Schulen stattfindet.
Mittwoch, 30. April 2014
Warum ich Jesus folgen will
1
Zunächst ganz simpel: Weil ich
überzeugt bin, dass er mich ruft.
Zu was genau, das lässt sich
hoffentlich erkennen an einigen meiner Gaben, an meiner inneren
Sehnsucht und an den Notwendigkeiten für Menschen solcher Gaben und
solcher Sehnsucht heute.
Sonntag, 9. März 2014
Mittwoch, 5. März 2014
Worte über die Asche
Sonntag, 26. Januar 2014
Die "Schwarze Milch" von Auschwitz erinnern – zurückblicken, ohne zu erstarren
Ich halte den 27. Januar für einen der
wichtigsten staatlichen Gedenktage. Er erinnert am Tag der Befreiung
des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee an alle Opfer
des Nationalsozialismus.
Mittwoch, 13. November 2013
Elastisches Material
Ein Thema, das mich immer mal wieder
beschäftigt: individuelle Biographien in
politisch-gesellschaftlichen Umbrüchen. Diesbezüglich passte meine
gestrige Abendveranstaltung genau – ich war bei einem Vortrag
über eines der heikelsten Kapitel der jüngeren Kirchengeschichte:
die ideologisch-politische Verstrickung der Christen und Theologen in
der Zeit des Nationalsozialismus. Konkret ging es im Erinnerungs- und
Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" um den evangelischen Neutestamentler Walter Grundmann und das
"Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen
Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben".
Samstag, 21. September 2013
Verantwortliche Verwalter gesucht
Ich musste schon etwas
lachen, als ich das Evangelium an diesem Wahlsonntag las. Beim ersten
Lesen drängte sich mir eine überzogene Verheutigung auf:
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