Im Mai 1945 muss es wieder sehr kalt
gewesen sein.
Noch am 01. Mai notiert Heinrich Böll
in seinem Tagebuch "Schnee-Morast"1
für sein Kriegsgefangenenlager in Attichy nordöstlich von Paris.
Dementsprechend fühlt sich der spätere
Literat auch: "Kälte, Schmutz Elend, Hunger und Jammer,
Jammer!"2
sind die Stichworte während dieser Zeit, die er wie alles in seinen
Tagebüchern in äußerst knappen Worten festhält. Diese
Schlaglichter beschreiben nichts, sie deuten nur auf das, was die
hauptsächlichen Emfindungen gewesen sein müssen. Besonders der
Hunger zieht sich seitenlang als immer wiederkehrende Notiz über die
Seiten jener Wochen.
Unordnung und Dreck. Müllrose, 2017. |