Heute feiert die Kirche den heiligen
Benedikt von Nursia, den Mönchsvater des Abendlandes. Er lebte Mitte
des 6. Jahrhunderts in Italien und führte das zuvor schon bestehende
Ordensleben in der Westkirche unter einer Regel zusammen, die viele
Jahrhunderte lang die Vorstellung vom Mönchtum bei uns prägte.
Nun mag man der Meinung sein, das sei
alles lang her und betreffe uns, die wir nicht den Wunsch nach
klösterlichem Leben haben, gar nicht mehr. Und bei manchen einzelnen
Bestimmungen ist das sicher auch der Fall. Aber es gibt einen Geist
der Menschenfreundlichkeit, den diese Regel atmet und der auch uns
heute durchaus etwas zu sagen hat.
Ich möchte das zeigen an der Art und
Weise, wie in der Benediktsregel mit Strafen umgegangen wird, auch
weil dies besonders gut zu dem Kontext passt, in dem ich mich gerade
häufig bewege (und heute beim Gottesdienst im Gefängniskrankenhaus
ein paar Worte diesbezüglich sagen will).