Dieser Textabschnitt hat mich auf das Thema dieses Adventskalenders gebracht.
Saša Stanišić schreibt autobiographisch erzählend von sich und von seinen Ursprüngen, vom Weggehen, vom Ankommen, vom Zurückkehren und immer wieder auch von der Familie.
Dieser Textabschnitt hat mich auf das Thema dieses Adventskalenders gebracht.
Saša Stanišić schreibt autobiographisch erzählend von sich und von seinen Ursprüngen, vom Weggehen, vom Ankommen, vom Zurückkehren und immer wieder auch von der Familie.
Ganzheit und allumfassenden Sinn wünschte sich der Dichter Friedrich Hölderlin. Davon raunt es in nahezu all seinen Werken, wie Karl-Heinz Ott in "Hölderlins Geister" breit auffächert. Unter Bezugnahme auf Hölderlins Zeitgenossen, Vorläufer und spätere Nach-Denker zeigt Ott die mystisch-mythischen Vorstellungen Hölderlins auf – und ihre Grenzen.
Auf der Insel Elephanta treffen sich im
Jahre 1764 ein Perser und ein Deutscher, Es handelt sich um den
Astronomen "Meister" Musa und den Forscher Carsten Niebuhr,
der von Musa als "Kapitän" identifiziert wird.
Allerdings
ist es am Anfang keine wirkliche Begegnung, denn Niebuhr fiebert lang
und heftig.
Die Jesus-Trilogie von J.M.Coetzee hat
mit "Der Tod Jesu" ihren Abschluss gefunden.
Auf dem Krankenbett schöpft der junge David, die Jesusfigur der Romane, noch einmal Hoffnung. Denn sein alter Bekannter Dmitri hatte ihm erzählt, dass es eine wundersame Chance auf Heilung gibt. So tritt David nun voller Hoffnung an seinen skeptischen Ziehvater Simón heran, der seinerseits überzeugt ist, dass David ganz von selbst bald wieder laufen und lachen und Fußball spielen wird.
Die Geschichte dieses Romans ist denkbar absurd: In einer dunklen Welt treffen sich der Komiker Stan Laurel und der Theologe Thomas von Aquin. Sie lernen sich langsam kennen und versuchen herauszufinden, was sie in diese komische Lage vollkommener Finsternis gebracht hat. Dabei lernen beide etwas – über den jeweils anderen, aber auch über sich selbst. Gegen Ende des Buches spürt der Theologe eine ungeahnte Macht in sich:
Johannes vom Kreuz, das muss man fürs bessere Verständnis vorwegschicken, war ein Ordensmann. Er liebte die geistliche Strenge und wollte zusammen mit Teresa von Avila seinen Orden, die Karmeliter, reformieren. Seine Strenge aber war kein Selbstzweck, sondern stand im Dienst der Gottesnähe und Heilung des Einzelnen vom Egoismus.
Davon zeugen auch die "Klugheitsregeln", die er 1578/1579 für die Karmelitinnen von Beas verfasste. Der Anfang der ersten Regel hat viel von der buddhistischen Spiritualität des Loslassens:
Im 13. Jahrhundert sammelte Jacobus de Voragine Heiligenlegenden und gab sie in der "Legenda Aurea" heraus. Auch die heilige Lucia kam darin vor, derer die Kirche heute gedenkt. Sie war eine frühchristliche Märtyrerin, die von ihrem Verlobten verraten wurde und einen qualvollen Tod gestorben sein soll (mehr hier).
In der "Legenda Aurea" wird ihrer Geschichte eine Reflexion ihres Namens vorangestellt:
Walser beschreibt die eigenwillige Sirte, deren Vater sich schon zu Lebzeiten um ihre Heiligsprechung müht. In einzelnen Episoden und Miniaturen werden Teilansichten von Sirtes Wesen aufgedeckt:
Der vermeintliche Psychologe Dr. Cockcroft schwärmt dem Protagonisten Carl, der sein Gedächtnis verloren hat, etwas von der Zukunft neurologisch-technischen Fortschritts vor:
Al lebt mit seiner Frau in einer weitgehend freudlosen, von Missverständnissen geprägten Ehe. Die Kinder sind lange aus dem Haus und in Streitigkeiten verstrickt, die Gesundheit liegt im Argen, vielfältige Verpflichtungen überfordern ihn und die Arbeit eines Lebens hat plötzlich keinen Wert mehr.
Der junge Carl möchte mit seinen Gedichten an die Öffentlichkeit – doch seine Scheu, zu den eigenen Werken zu stehen, kann er nur schwer ablegen. In den Wirren der Wendemonate hat er im Prenzlauer Berg in Berlin Anschluss an eine anarchische Gruppe gefunden und arbeitet in einer Untergrundkneipe als Barkeeper. Dort sucht ihn unerwartet ein Verleger auf:
Im folgenden Text wird der Freund der Erzählerin in den höchsten Tönen gelobt.
Und wie das geschieht, erinnerte mich doch sehr an das heutige Fest der "Unbefleckten EmpfängnisMariens" – Inhalt des Festes ist der Glaube daran, dass Maria von Geburt an rein war, also schon vorweg von den Leiden und Sünden des Menschseins geheilt, um Jesus auf die Welt zu bringen. Klingt vielleicht verrückt, aber nicht viel verückter als das folgende Liebesbekenntnis:
Das Erzähler-Ich dieses Buches ist
geprägt von Selbstzerstörungsimpulsen und dem Leiden an einer
kaputten Familie. Dazwischen blitzen immer wieder Momente einer
Versöhnung auf – aber auch Gewaltfantasien. Wie in Serpentinen
geht es hin und her, manchmal haarscharf am Kollaps vorbei.
So wie hier, wo es am Ende zu einer hellsichtigen Erinnerung kommt:
Nikolaus von Myra wird weithin als ein
Heiliger der Kinder wahrgenommen, denn die Erinnerung an diesen
altkirchlichen Bischof hängt an unserem Brauchtum: Schuhe putzen –
Süßes rein.
Doch diese Verkürzung wird seinem aufwühlenden Leben nicht gerecht: Nachdem er als junger Bischof um 310 in einer der letzten Verfolgungen von Christen im Römischen Reich gefangen genommen und gefoltert wurde, war er eine Autorität: Denn er hatte seinen Glauben auch unter großem Druck nicht verleugnet.
Zugleich war er tatsächlich ein großer Wohltäter, davon zeugen die vielen Überlieferungen, wie die geheime Spende für junge Frauen durch das Fenster:
Heute vor sieben Jahren ist Nelson
Mandela gestorben. Ich habe in diesem Jahr seine Erinnerungen gelesen
und habe sie erlebt als voll von dem Wunsch nach Freiheit und
Gerechtigkeit für seine schwarzen Mitbürger, aber auch voller
Überlegungen dazu, wie sein Land nach dem Ende der Apartheid wieder
geheilt werden kann.
Auf der letzten Seite seines langen Buches schreibt Mandela: