Nikolaus von Myra wird weithin als ein
Heiliger der Kinder wahrgenommen, denn die Erinnerung an diesen
altkirchlichen Bischof hängt an unserem Brauchtum: Schuhe putzen –
Süßes rein.
Doch diese Verkürzung wird seinem aufwühlenden Leben nicht gerecht: Nachdem er als junger Bischof um 310 in einer der letzten Verfolgungen von Christen im Römischen Reich gefangen genommen und gefoltert wurde, war er eine Autorität: Denn er hatte seinen Glauben auch unter großem Druck nicht verleugnet.
Zugleich war er tatsächlich ein großer Wohltäter, davon zeugen die vielen Überlieferungen, wie die geheime Spende für junge Frauen durch das Fenster:
Fenster offen. Kirchenruine Bergpark, Bad Muskau, 2020. |
Darnach kürzlich warf Nicolaus Goldes zweimal so viel in das Haus denn zuvor; da erwachte der Mann von dem Falle des Goldes und eilte dem Heiligen nach und rief "Steh stille und laß mich dein Antlitz schauen" und holte ihn ein und erkannte, daß es Sanct Nicolaus war; und fiel vor ihm nieder und wollte ihm seine Füße küssen. Das wehrte ihm Nicolaus und gebot ihm, daß er diese Tat nicht sollte offenbar machen, so lange er lebte."1
Nikolaus war nicht am eigenen Ruhm oder an der eigenen körperlichen Unversehrtheit gelegen, wenn es um die Not der Menschen und um seinen Glauben ging.
Heute kann ich über meine eigenen Prioritäten nachdenken – und darüber, was ich für meinen Glauben oder das Wohlergehen anderer einzusetzen bereit bin.1 Aus der Legenda Aurea, hier zit.n.: https://www.heiligenlexikon.de/Legenda_Aurea/Nicolaus.htm
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