Samstag, 5. Dezember 2020

Heilszeit 5 – Weg in "Der lange Weg zur Freiheit" von Nelson Mandela

Heute vor sieben Jahren ist Nelson Mandela gestorben. Ich habe in diesem Jahr seine Erinnerungen gelesen und habe sie erlebt als voll von dem Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit für seine schwarzen Mitbürger, aber auch voller Überlegungen dazu, wie sein Land nach dem Ende der Apartheid wieder geheilt werden kann.

Auf der letzten Seite seines langen Buches schreibt Mandela:

Neustartausblick nach dem Gefängnis.
Blick in den Westhafen, Berlin, 2018.
"Als ich das Gefängnis verließ, war es meine Aufgabe, beide, den Unterdrücker und den Unterdrückten, zu befreien. Manche sagen, das sei nun erreicht. Doch ich weiß, es ist nicht so. Die Wahrheit ist, wie sind nicht frei; wir haben erst die Freiheit erreicht, frei zu sein, das Recht, nicht untedrückt zu werden. Wir haben nicht den letzten Schritt unserer Wanderung getan, sondern den ersten Schritt auf einem längeren, noch schwierigeren Weg. Denn um frei zu sein, genügt es nicht, nur einfach die Ketten abzuwerfen, sondern man muß so leben, daß man die Freiheit des anderen respektiert und fördert. Die wahre Prüfung für unsere Hingabe an die Freiheit hat gerade erst begonnen."1

 

 

Adventsmeditation für heute:

Wir alle sind auf einem Weg zu größerer Freiheit, innerlich und äußerlich. Kenne ich Momente, in denen der "Unterdrücker" oder der "Unterdrückte" in mir frei geworden ist und das System aus Unfreiheiten verlassen konnte?
Ich trage diese Erlebnisse dankbar vor Gott.

 

(Mehr von Mandela zum Thema Vereinbarkeit von Politik und Familie hier.)

1   N. Mandela, Der lange Weg zur Freiheit. 4. Aufl. Frankfurt a.M. 2000, 836.

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