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Freitag, 8. August 2014

„ich bin ja hier“ - Ein neuer alter Satz von Saša Stanišić

ich bin ja hier“ – so lautet der letzte Satz in Saša Stanišić' Roman „Wie der Soldat das Grammofon repariert1, der anrührend-komischen Geschichte einer Kindheit im zerfallenden Jugoslawien und damit im beginnenden Krieg. Beim Lesen des Romans war ich zunächst in Sorge, ob der locker-flockige eigenwillige Beginn sich stilistisch so durchziehen würde. Im Verlauf bleibt auch ein starker Stilwille erkennbar, auch die lockere Sprache besteht weiter, aber sie fängt zunehmend sensibler die Kriegserfahrungen aus Kinderaugen ein.

Dienstag, 29. Juli 2014

Marta - Loslassen und nicht vergessen

Ein kurzer Gedanke zum ambivalenten Schauen auf das menschliche Tun: „Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ (Mk 10,17)
Oder Martas Schielen auf die nur herumsitzende Schwester und ihre Hoffnung auf Jesu zurechtweisende, Tun gebietende Autorität (Lk 10,40). Der aber sagt hier wie dort dasselbe: loslassen.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Transsubstantiation in der Eucharistie – und in der Taufe

1   Ein Riß zwischen Innen und Außen
Äußerlich wahrnehmbares Erscheinungsbild einer Sache oder einer Person und die tatsächliche innere Gegebenheit, Innen und Außen klaffen in unserer Welt oft auseinander. So gern wir es oft hätten, die idealistische Vorstellung, dass das Wahre, das Gute und das Schöne deckungsgleich sein müssten, wird nur zu häufig ad absurdum geführt. Es ist eben, wie das Sprichwort sagt, nicht alles Gold, was glänzt.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Taizé - Überwältigung, Ökumene, Landschaft

1 "Überwältigung"
Fußballspiele bieten im besten Fall eine Menge überraschender Highlights, wie die letzte Nacht eindrücklich bewiesen hat. Emotionale Überwältigung und Freudentaumel führen zu rauschhaften Zuständen und Festen. Hier zeigen sich meiner Meinung nach gemeinsame und unterschiedliche Punkte im Blick auf eine Woche Taizé, wie ich sie gerade mit einer großen Gruppe Jugendlicher aus Berlin erlebt habe: 

Mittwoch, 18. Juni 2014

Auslieferung an Fronleichnam – Von der Incurvatio zur Traditio

Aus aktuellem Anlass ein Gedanke zu Fronleichnam, dem Hochfest der Eucharistie, des Abendmahls, des Leibes und Blutes Jesu Christi.

Mir scheint immer mehr, dass elementarer und zentraler Bestandteil sowohl mündig-verantwortlichen Menschseins als auch reifer Gottesbeziehung ein Prozess wechselseitigen "sich einander Auslieferns" ist.

Samstag, 19. April 2014

Ostern - Die zärtlichste Nacht

Ich widerspreche selten und ungern, wenn es sich um Lyrik handelt. Noch dazu bei einer Autorin, die ich so schätze wie diese, Hilde Domin. Und sie hat ja auch recht – wenigstens zu Beginn und im Ganzen auch, wenn allein menschlich gedacht wird. Aber hier muss ich doch widersprechen.

Dienstag, 15. April 2014

Dein Leben, Herr

Handabdruck, Stralund, 2012.
Du hast Dein Leben in die Hände der Menschen gegeben.
Denn Deinen irdischen Leib haben unsere Sünden ans Kreuz gebracht.
Trotzdem liebst Du uns.

Dein Leben liegt in unseren Händen.
Denn in Deinem eucharistischen Leib empfangen wir Dein Leben in Fülle.
Auf diese Weise liebst Du uns.

Dein Leben wächst aus unseren Händen.
Denn im Leib der Kirche bringen wir Dein Leben zu den Menschen.
So liebst Du die Welt durch uns.

Mittwoch, 9. April 2014

Kreuzweg, selbstgemacht

Wenn Schülerinnen und Schüler sich auf die Frömmigkeits- und Bildtraditionen der christlichen Überlieferung einlassen, kommen die vorgeprägten Bilder aus den Kirchen zusammen mit den Vorstellungen unserer Zeit.
Als Schattenstandbilder haben sich Fünftklässlerinnen und Fünftklässler aus Berlin für verschiedene Kreuzwegstationen fotografieren lassen. Die Regie der Bildkomposition lag in ihren eigenen Händen, die Fotos habe ich gemacht und bearbeitet.

Dienstag, 4. Februar 2014

the very core of faith

Dass es Sex und Sünde nicht sind, hatte ich geahnt. Aber, wie der Volksmund sagt, hinhören lohnt sich bisweilen. Zum Beispiel bei den tausendmal gehörten liturgischen Texten der Eucharistiefeier.

Der Angelus – ein Ruf zur Inkulturation

Um etwas weihnachtliches Denken in den Alltag hinüber zu retten scheint mir der Angelus, das Zwölf-Uhr-Gebet mancher Christen, eine gute Weise zu sein, um Gottes In-die-Welt-Kommen auch im eigenen Leben konkret werden zu lassen.

Samstag, 18. Januar 2014

Brot und Glanz 3 - Grenzliebe

Kurz nach meinem jährlich wiederkehrenden Tauftag heute mal einige Worte zu Johannes dem Täufer und dem, was sich aus einer Initiation so ergeben kann. Mir ist das Thema durch meinen Namen und die Herkunft aus einer Gemeinde "St. Johannes Baptist" besonders nahe.

Montag, 30. Dezember 2013

Augen voller Licht

… kann haben, wer vom Blitzgewitter der Feuerwerker geblendet wird
… kann haben, wer zu lange in die Sonne geschaut hat
… kann haben, wer mit Dank auf Tag und Jahr zurückschaut.

Freitag, 27. Dezember 2013

Weihnachtswürde

In jeder Eucharistiefeier steht vor dem Empfang der eucharistischen Gaben die Formel: "Herr ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund."
Das ist einerseits ein liturgischer Text, der zum gewohnten Ablauf gehört. Zum anderen ist der Inhalt so persönlich, dass ich ihn sehr achtsam spreche – besonders mit Blick auf Weihnachten.

Freitag, 20. Dezember 2013

Freitag, 18. Oktober 2013

Brot und Glanz

Der Titel dieses Blogs bezieht sich auf einen Vers von Hilde Domin: „...wir essen Brot, aber wir leben von Glanz...“ (aus dem Gedicht Die Heiligen. in: Hilde Domin, Nur eine Rose als Stütze. Gedichte. Frankfurt am Main 1994.)
Zwei Lebens-Mittel, die Leben auf verschiedenen Ebenen ermöglichen – das will ich endlich mal genauer mit den sich ergebenden Ambivalenzen in den Blick nehmen, jetzt, da der Blog schon so heißt.

Freitag, 27. September 2013

bedenken - nachahmen - folgen

Vor der Mitfeier einer Priesterweihe lasse ich mich einstimmen von den Worten, die der Bischof bei der Übergabe der heiligen Gefäße zu den Neupriestern sagen wird:
„Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“

Dienstag, 24. September 2013

Liturgisch beten, kurz

In der liturgischen Feier des Herrenmahls lobsingen die Kinder Gottes ihrem Vater im Himmel und preisen seinen Namen, sie erfahren den Einbruch seiner geistgewirkten Herrschaft in diese Zeit und geben sich selbst hinein in die liebende Hingabe Christi an den Vater für die Menschen.

Mittwoch, 4. September 2013

Amen

Amen – das bedeutet: Ja. So sei es. So ist es.

Amen – das ist Affirmation pur.

Wenn wir bitten – Amen. Wenn wir danken – Amen. Wenn wir lobsingen – Amen. Wenn wir klagen – Amen.

Damit legen wir noch einmal Gewicht in das zuvor von uns oder von anderen für uns zum Ausdruck gebrachte Anliegen.

Montag, 26. August 2013

Liebe wiedergeben

Der Mensch ist von Beginn an auf Andere bezogen, er ist - ein Sozialwesen. Eine unabdingbare Voraussetzung, um sich als solches zu verwirklichen, ist Kommunikation. 
Zwischenmenschlicher Kontakt, Gespräch, Begegnung, Beziehung stellen darum die Elemente dar, die menschliches Miteinander prägen. Gelungene Kommunikation führt zu zwischenmenschlicher Gemeinschaft (Communio). Kommunikation verdichtet sich in ausgezeichneter Weise im Geben und Wieder-Geben. Dadurch, dass jemand eine Gabe gibt und ein anderer wieder gibt, konstituieren sich soziale Beziehungen.