Es gibt Momente, in denen Menschen eine
Art neuer Offenbarung der Realität haben. Die Dinge und Menschen um
sie herum bekommen eine neue Qualität und erscheinen in anderem
Licht. Das Vorzeichen der Welterfahrung ändert sich, vielleicht nur
für Augenblicke, vielleicht so lebensprägend, dass einer für sein
Leben gezeichnet ist.
Ich habe solche Momente in den letzten
Wochen hier in meinen Gedanken zum Film "Superwelt"
und zum Roman "Stoner" beschrieben. Möglicherweise
liegen solche Momente auch den biblischen Erzählungen der
Begegnungen mit dem Auferstandenen bei den Emmausjüngern oder beim
skeptischen Thomas zugrunde. Ich persönlich erlebe das manchmal in
den atemberaubenden Augenblicken, wenn mir klar wird, was für ein
Wunder dieses Kind ist, dessen Vater ich jetzt seit einem halben Jahr
bin.