Der sich durchziehende Grundton vieler
biblischer Texte, die zwischen Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten
gelesen werden, entspricht dem, was wir an diesem Sonntag im
Johannesevangelium (Joh 14,15-21) hören: Gott ist bei uns, auch wenn
wir ihn nicht sehen oder erfahren können.
Die Jünger Jesu hatten nach seinem
grausamen Tod ganz persönliche Erfahrungen der Auferstehung Jesu,
die ihnen zeigten, dass er lebt.
Als sich die junge Kirche einige
Jahrzehnte später fragte, was denn angesichts des Ausbleibens solch
exorbitanter Erfahrungen nun werden solle, entwickelte sich bei Lukas
und Johannes, aber auch bei Paulus die Überzeugung, dass Gott ihnen
fortan in anderer Weise nahe sein wollte als durch den
leibhaftig-menschlichen Wanderprediger Jesus und auch anders als
durch übernatürliche Erscheinungen des Auferstandenen.
Denn dass Gott bei den Menschen
sein will, erschien ihnen klar, darauf vertrauten sie. Nur auf welche
Weise würde er es sein?