Wäre das heute denkbar: Eine kritisch
denkende Atheistin, die für Frauenrechte streitet und sich als
Vernunftmensch versteht, wird katholisch?
1891 in Breslau in eine jüdische
Familie geboren, erklärt Edith sich als 15jährige, sie habe sich
"auch das Beten ganz bewusst und aus freiem Entschluss
abgewöhnt."1
Das Judentum sagt ihr nichts mehr. Ab 1911 studiert sie Philosophie
und promoviert 1917 bei Edmund Husserl in Freiburg.
Dabei beginnt ihre intensive
existenzielle Suche, die sie 1922 zur Entscheidung für die Taufe und
damit in die katholische Kirche führt. 1933 schließlich tritt sie
in den Kölner Karmel ein.
Natürlich war sie auch damals eine
Ausnahmegestalt.