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Dienstag, 3. März 2015

"Der Herr zeige es euch" – Über die Gewissensprüfung

Am letzten Sonntag waren die Erstkommunionkinder in Vorbereitung auf ihr großes Fest aufgefordert, sich im Gottesdienst die Dialoge zwischen dem Liturgen und den Gläubigen zu notieren. Manche machten das sehr pflichtbewusst, andere eher lässig. Als ich einen Blick auf einen der Zettel warf, las ich "Der Herr zeige es euch" und musste grinsen. Da war wohl etwas durcheinander geraten, denn das hatte der Priester sicher nicht gesagt.

Samstag, 7. Februar 2015

Durch ihn und mit ihm und in ihm

Eine liturgische Formel, die ich immer schon faszinierend finde, ist die Große Doxologie am Ende des Eucharistischen Hochgebets. Nach der Erinnerung an die Heilstaten Gottes in der Geschichte, nach der Einreihung in die weltumfassende Christenheit, nach der Vergegenwärtigung der himmlischen Kirche und nach der Hoffnungsbitte für die Verstorbenen, wenn also alle und alles im Geiste vor Gott gebracht wurde, dann spricht der Priester als dankenden Abschluss all dessen im Blick auf Jesus Christus:

Samstag, 17. Januar 2015

Zugehörigkeit? - Gedanken über "The Homesman"

Dies ist ein sehr drastischer Film. Nicht in erster Linie wegen der vielen intensiven Szenen voll körperlicher und seelischer Versehrtheit. Sondern mehr noch wegen der moralischen und philosophischen Fragen, die er aufwirft.

Montag, 12. Januar 2015

Sonnenfinsternis oder Universalismus? Was der Gewalt folgt

Der erste Schock nach den grausigen Taten der islamistischen Terroristen in Frankreich ist gerade vorbei. Sicherheitsmaßnahmen und öffentliche Trauer bestimmen das mediale Bild. Zugleich versuchen der Front National und die deutschen Pegidisten, die Angst auf ihre islamophoben Mühlen zu leiten, während andere dem interreligiösen Dialog und sozialer Einhegung das Wort reden.
Doch was folgt aus diesem Exzess der Gewalt, wenn man von politischen Reden, polizeilichen Vorsichtsmaßnahmen und religionsdialogischen Absichten absieht? Einige unspezifische Gedanken.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Kind frisst Geist – Über Pfingsten im Advent

1   "Komm Du Heiland aller Welt" vs. "Komm herab, o Heilger Geist"
Klar sind da Ähnlichkeiten: In adventlicher Vorfreude bitten Christen singend um das Kommen des Heilands und im nachösterlichen Rufen um den Beistand des Geistes.

Mittwoch, 26. November 2014

Mit Gott reden wie mit einem Kleinkind

Wann gelingt Kommunikation? – Wenn etwas auch ungefähr in dem Sinne ankommt, wie es gemeint ist. Alltagsdeutsch: wenn wir uns verstehen. Das kann man im Bilde von vier Ohren oder fünf Sprachen der Liebe ausdrücken, ganz nach Belieben.
In der Beziehung zu meiner inzwischen fast sieben Wochen alten Tochter sind mir zwei Kommunikationsgrundsätze aufgefallen, die durchaus parallel zur Kommunikation mit Gott gehen. Eine bemerkenswerte Beobachtung gibts hinterher.

Samstag, 8. November 2014

Selbstermächtigung, praktisch – Mauerfall und Sterbehilfe

Der Mauerfall war (jaja, neben vielem anderen) vor allem ein Ergebnis des kollektiven Wunsches, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht länger fremdbestimmen zu lassen. Individueller Mut und gemeinsames Engagement führten zur Selbstermächtigung in einem System, das gerade dies nicht zulassen wollte und lange Zeit gewaltsam dagegen vorging.

Freitag, 7. November 2014

Ein stilles Gebet für mein Kind

Die folgenden Zeilen stammen von Mascha Kaléko und sind aus dem Februar 1938, als ihr Sohn Evjatar eineinhalb Jahre alt war.
Kaléko war damals für ihre melancholisch-heitere Lyrik in Berlin einigermaßen bekannt, konnte aber als "Ostjüdin" in Deutschland nicht mehr veröffentlichen, deshalb verließ sie mit ihrem Mann bald nach der Niederschrift das nationalsozialistische Deutschland und emigrierte in die USA.

Freitag, 31. Oktober 2014

Zwischen Reformatoren und allen Heiligen - Oder: Näher zu Gott

Terminlich zwischen diesen und jenen liegt natürlich der aufgeblasene Abend mit den Kürbissen, Fratzen, Süßigkeiten und Monstern. Was man mit Kürbissen besser macht, zeigt das Bild.
Wichtiger ist aber, dass das Andenken an die in dämonischen Kindern wiederkehrenden Toten, die von der katholischen Kirche als Heilige verehrt werden, sich trifft mit dem Anliegen, dass Protestanten auf der ganzen Welt an ihrem großen Tag feiern.
Das Anliegen heißt: Näher zu Gott.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Therese von Lisieux - Im Regen geschrieben

Eines der ersten Gedichte von Hilde Domin, die mich gefesselt haben, ist "Im Regen geschrieben"1 Es geht um die Gewissheit, dass das Gute auch in Finsternissen ausstrahlt.

Mittwoch, 10. September 2014

Ein geteiltes Herz oder doppelte Zugehörigkeit? – Verheiratet und Christ zugleich

Selbstverständlich kann man Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Kirchenchor sein. Die beiden Betätigungen schließen sich nicht gegenseitig aus und sind zeitlich nicht derart aufreibend, dass sie unvereinbar wären.

Samstag, 9. August 2014

Meine Lieblingsheilige Edith Stein

Edith Stein ist für mich die Frau des 20. Jahrhunderts.

Aus einem ihrer Gebete:

"Du senkst voll Liebe
deinen Blick in meinen
und neigst dein Ohr
zu meinen leisen Worten
und füllst mit Frieden
tief das Herz.

Donnerstag, 31. Juli 2014

Ignatius für heute - "Das Alte neu sagen" von Karl Rahner

Karl Rahner hat Ignatius von Loyola in seiner unnachahmlichen Weise eine feurige Rede in den Mund gelegt, in der dieser heutige Jesuiten darauf hinweist, wie sein Wirken zur größeren Ehre Gottes und im Dienste der Kirche zu verstehen ist.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Taizé - Überwältigung, Ökumene, Landschaft

1 "Überwältigung"
Fußballspiele bieten im besten Fall eine Menge überraschender Highlights, wie die letzte Nacht eindrücklich bewiesen hat. Emotionale Überwältigung und Freudentaumel führen zu rauschhaften Zuständen und Festen. Hier zeigen sich meiner Meinung nach gemeinsame und unterschiedliche Punkte im Blick auf eine Woche Taizé, wie ich sie gerade mit einer großen Gruppe Jugendlicher aus Berlin erlebt habe: 

Freitag, 13. Juni 2014

Dreifaltigkeit - Die Ränder fassen

Am christlichen Verständnis von Gott halte ich eine Reihe von Dingen für zentral. Ehrlich gesagt ist der Glaube an Gottes Dreifaltigkeit (am Sonntag nach Pfingsten Inhalt katholischer Besinnung) bei mir eher in der zweiten Reihe angesiedelt.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Die Gabe der Tränen

Mit den Gaben des Heiligen Geistes ist es so eine Sache – was kann jemand im Alltag konkret anfangen mit Rat oder Gottesfurcht, mit Wunderkräften, Glaubenskraft und den vielen anderen Begabungen, die Jesaja und Paulus nennen?1 
Bei manchen Gaben ist das einfach: Kranke zu heilen oder Einsicht zu haben ist mit Sicherheit sehr alltagstauglich und auch "die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden", die Paulus nennt (1Kor 12,10), kann zum Durchblick durch das eigene Leben und die Zeitläufte verhelfen.
Bei Ignatius von Loyola (und auch früher) taucht nun die "Gabe der Tränen" auf, die sich an verschiedenen Stellen in seinen Schriften findet. 
Hier drängt sich beim ersten Hören die Frage noch konkreter auf, was denn eine solche Gabe soll.

Samstag, 17. Mai 2014

"Ich bin die Straße"

Christian Herwartz SJ übersetzt das berühmte Jesuswort aus dem Evangelium des heutigen Sonntags (Joh 14, 1-12) auf ganz eigene Weise. Wo Jesus in anderen Übersetzungen sagt "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (v 6) wird Jesus nun zur "Straße".

Mittwoch, 30. April 2014

Warum ich Jesus folgen will

1
Zunächst ganz simpel: Weil ich überzeugt bin, dass er mich ruft.
Zu was genau, das lässt sich hoffentlich erkennen an einigen meiner Gaben, an meiner inneren Sehnsucht und an den Notwendigkeiten für Menschen solcher Gaben und solcher Sehnsucht heute.

Sonntag, 27. April 2014

Großes Schweigen der Erneuerung

Nun sind mit Johannes Paul II. und Johannes XXIII. zwei Päpste heilig gesprochen worden. Viele Vergleiche und Gegenüberstellungen waren zu hören, mannigfaltige Erinnerungen, Anekdoten und Analysen wurden dargeboten.

Samstag, 19. April 2014

Ostern - Die zärtlichste Nacht

Ich widerspreche selten und ungern, wenn es sich um Lyrik handelt. Noch dazu bei einer Autorin, die ich so schätze wie diese, Hilde Domin. Und sie hat ja auch recht – wenigstens zu Beginn und im Ganzen auch, wenn allein menschlich gedacht wird. Aber hier muss ich doch widersprechen.