Der Blog hat zur Zeit das Nachsehen,
denn ich bin zu Genüge mit einer Reihe anderer Dinge beschäftigt.
Neben dem Kinde, der täglichen Erwerbsarbeit und vielen kleinen und
großen Nichtigkeiten gestalte ich von Zeit zu Zeit auch das Programm
von Familienveranstaltungen der Militärseelsorge. Am letzten
Wochenende war dies ein Familienwochenende zum Thema "Erntedank".
Ein paar meiner Gedanken zum Erntedank in der Familie passen
vielleicht auch hierher, zumal passenderweise ja auch die
Bischofssynode zum Thema Familie in Rom begann.
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Mittwoch, 7. Oktober 2015
Samstag, 19. September 2015
Nicht mein Vorwärtskommen, sondern Gottes Ankommen bei mir
1
Jesus spricht im Evangelium des
Sonntags (Mk 9,30-37) zunächst von Leid und Tod und Rettung. Dass
"der Menschensohn" an die "Menschen" ausgeliefert
wird, ist aber für die Jünger zu weit weg, sie sind emotional nicht
angesprochen von dieser Aussage.
Denn sie hatten bei diesen Worten im
Hinterkopf sicher die Vorstellung der endzeitlichen Gestalt eines
"Menschensohnes" aus dem Himmel, der eine "ewige,
unvergängliche Herrschaft" (Dan 7,14) antritt. Diese
Verknüpfung wird nun durch die Worte Jesu auf den Kopf gestellt,
wenn gerade jener von Gott kommende Herrscher in Menschengestalt nun
an Menschen ausgeliefert werden soll.
Augenscheinlich können sie weder
"Leid" und "Menschensohn" noch den "Menschensohn"
und sich selbst in eine sinnvolle Beziehung zueinander bringen. Dabei
hatte sie Jesus extra mitgenommen, um ihnen gerade diese wichtige
Sache zu sagen.
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Dienstag, 30. Juni 2015
mürbe werden
Müde bin ich.
Das Kind den ganzen Tag schon so
unruhig. Etwas Sammlung täte gut. Aber überall drängt Unruhe sich
vor. Innen und außen Druck und Geschrei und Leerlauf. Neuköllner
Vorherrschaft einer aggressiven, sich selbst ungewissen Menschheit.
Die eigene Aggression im Straßenverkehr bemerken. Arbeitet sich das
in mich hinein?
Und überall Baustellen!
Dienstag, 28. April 2015
Das Kind als Sakrament – Geheimnis, Zeichen, Werkzeug, Heil
Ein Kind ist mehr als es selbst. Wie
jeder Mensch lässt es etwas ahnen von der Größe des Schöpfers und
der Schönheit seiner Welt. Und am Kind treten für Gläubige (und
bisweilen auch für Ungläubige) beide, wundersame Schöpfergröße
und überwältigende Weltschönheit, besonders leuchtend hervor.
Samstag, 18. April 2015
Zeugen der Auferstehung im Bild
Und noch einmal Bilder. Sie wollen die Begegnung mit dem jungen Mann in weißem Gewand (Mk 16,5) oder mit Jesus selbst (Joh 20,24ff) darstellen und wurden auch von Schülerinnen und Schülern gestellt und von mir bearbeitet (so wie hier und hier).
Das Sonntagsevangelium (Lk 24,35-48) schließt an das Emmausevangelium an und berichtet von einer weiteren Erscheinung des Auferstandenen. Am Ende bekommen die Anwesenden es noch einmal klipp und klar zugesagt: "Ihr seid Zeugen dafür." (v48)
Das Sonntagsevangelium (Lk 24,35-48) schließt an das Emmausevangelium an und berichtet von einer weiteren Erscheinung des Auferstandenen. Am Ende bekommen die Anwesenden es noch einmal klipp und klar zugesagt: "Ihr seid Zeugen dafür." (v48)
Dienstag, 31. März 2015
Passionsbilder selbstgemacht
Zur Erhellung der Heiligen Woche habe ich (wie letztes Jahr) wieder Schattenbilder mit meinen SchülerInnen gemacht. Auch dieses Mal sind es, angelehnt an den klassischen Kreuzweg, Teile der Passionsgeschichte Jesu, die von den SchülerInnen weitgehend selbstständig in Szene gesetzt wurden. Anschließend habe ich das fotografiert und die Fotos bearbeitet.
Einige Bilder lassen sich gut zum Geschehen der Heiligen Tage in Jerusalem meditieren.
Einige Bilder lassen sich gut zum Geschehen der Heiligen Tage in Jerusalem meditieren.
Samstag, 28. März 2015
Heulkrampf und Trösteramt – 14 Thesen im Zugehen auf die Heilige Woche
1
Wenn Christen auf der ganzen Welt in
diesen Tagen des Leidens Jesu und seines Todes am Kreuz gedenken,
können viele von ihnen diese Passion aus ganz persönlichen Gründen
mitvollziehen und sich mit ihrer Lebenssituation wiederfinden im
Schmerz Jesu und in der Trauer der Jünger.
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Dienstag, 3. März 2015
"Der Herr zeige es euch" – Über die Gewissensprüfung
Am letzten Sonntag waren die
Erstkommunionkinder in Vorbereitung auf ihr großes Fest
aufgefordert, sich im Gottesdienst die Dialoge zwischen dem Liturgen
und den Gläubigen zu notieren. Manche machten das sehr
pflichtbewusst, andere eher lässig. Als ich einen Blick auf einen
der Zettel warf, las ich "Der Herr zeige es euch" und
musste grinsen. Da war wohl etwas durcheinander geraten, denn das
hatte der Priester sicher nicht gesagt.
Dienstag, 30. Dezember 2014
Weihnachten beginnt das Christsein neu
An Weihnachten geht der Blick auf den
Anfang, besser gesagt auf den Neueinsatz der Geschichte Gottes mit
seinem Volk.
Wer sich die seither stattgehabte
Geschichte des Christentums anschaut, kann, wie Karlheinz Deschner
eine Kriminalgeschichte darin erkennen. Auch eine "von oben"
bestätigte Heilsgeschichtsschreibung ist, je nach
Argumentationsgang, möglich. Möglicherweise beides.
Samstag, 27. Dezember 2014
Ich sehe Dich mit Freuden an - Kinderglück im Bild
In diesem Jahr hatte ich das Glück
einer Weihnacht vor dem Advent – das Töchterlein kam im Oktober.
Weihnachten als Fest der Geburt eines solchen Glücks vieler Menschen
kann ich also gut eingestimmt begehen.
In unserer bilderreichen Zeit werden
die ersten Fotos sofort nach der Geburt geschossen. Jesus, Grund
größter Freude für Christen seit vielen Jahrhunderten, ist dagegen
nie abgelichtet worden. Wohl aber wurde sein Leben von frühester
Zeit an bebildert. Ihn mit Freuden anzusehen, wie das Kirchenlied es
sagt,
war frommen Gemütern immer ein Herzenswunsch, auch wenn dieser
Wunsch bisweilen im Kitsch zu versinken drohte.
Mittwoch, 24. Dezember 2014
Weihnachten: Gott-Vater-Sohn umarmt die Welt
Zu Weihnachten tritt der
welterschaffende Gott endgültig hinter den Kulissen der Schöpfung
hervor. Doch nicht als oberster Dramaturg erscheint er, sondern als
Kind. Gott wird nicht nur ein Mensch, er wird ein kleiner
Mensch, ein Kind, auf das wir herunterschauen.
Dienstag, 16. Dezember 2014
Kind frisst Geist – Über Pfingsten im Advent
1 "Komm Du
Heiland aller Welt" vs. "Komm herab, o Heilger Geist"
Klar sind da Ähnlichkeiten: In
adventlicher Vorfreude bitten Christen singend um das Kommen des
Heilands und im nachösterlichen Rufen um den Beistand des Geistes.
Samstag, 6. Dezember 2014
Was man so mit der Muttermilch aufsaugt... - Bilder vom Essen
Von Liebe allein kann ja doch niemand leben...
So lassen sich alle kindlichen Entwicklungsschritte wunderbar nachvollziehen.
So lassen sich alle kindlichen Entwicklungsschritte wunderbar nachvollziehen.
Dienstag, 2. Dezember 2014
Nuckel statt Brust - Über "Surrogate der Befreiung"
Es ist so gemein – um einschlafen zu
können, bekommt das Kind einen Finger oder Nuckel in den Mund
gesteckt, damit es ruhig wird und schläft.
Es saugt und nuckelt und zieht und –
beruhigt sich wirklich. In diesem Moment braucht es gar nicht die
nährende Milch, sondern ist mit einem Surrogat, einem Ersatzmittel,
zufrieden und schläft ein.
Mittwoch, 26. November 2014
Mit Gott reden wie mit einem Kleinkind
Wann gelingt Kommunikation? – Wenn
etwas auch ungefähr in dem Sinne ankommt, wie es gemeint ist.
Alltagsdeutsch: wenn wir uns verstehen. Das kann man im Bilde von
vier Ohren oder fünf Sprachen der Liebe
ausdrücken, ganz nach Belieben.
In der Beziehung zu meiner inzwischen
fast sieben Wochen alten Tochter sind mir zwei
Kommunikationsgrundsätze aufgefallen, die durchaus parallel zur
Kommunikation mit Gott gehen. Eine bemerkenswerte Beobachtung gibts
hinterher.
Sonntag, 16. November 2014
Talent und Furcht - Kafkas Brief an den Vater
“Du hast mich letzthin einmal
gefragt, warum ich behaupte, ich hätte Furcht vor Dir.“ So
beginnt Franz Kafka seinen "Brief an den Vater"1,
der mir vorkommt wie ein Kommentar zum Talente-Gleichnis im heutigen
Sonntagsevangelium (Mt 25,14-30). Der ganze Brief ist ein
Antwortversuch auf die Frage des Vaters – oder eben, als würde der
Knecht, der ein einziges Talent erhielt, erklären wollen, wie er ein
solches Bild seines Herrn bekam, das er bekennen muss: “Herr,
ich wusste, dass du ein strenger Mann bist [...] weil ich Angst
hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt.“ (24f)
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Freitag, 7. November 2014
Ein stilles Gebet für mein Kind
Die folgenden Zeilen stammen von Mascha Kaléko und sind aus dem Februar 1938, als ihr Sohn Evjatar
eineinhalb Jahre alt war.
Kaléko war damals für ihre melancholisch-heitere
Lyrik in Berlin einigermaßen bekannt, konnte aber als
"Ostjüdin" in Deutschland nicht mehr veröffentlichen,
deshalb verließ sie mit ihrem Mann bald nach der Niederschrift das
nationalsozialistische Deutschland und emigrierte in die USA.
Freitag, 31. Oktober 2014
Zwischen Reformatoren und allen Heiligen - Oder: Näher zu Gott
Terminlich zwischen diesen und jenen
liegt natürlich der aufgeblasene Abend mit den Kürbissen, Fratzen,
Süßigkeiten und Monstern. Was man mit Kürbissen besser macht,
zeigt das Bild.
Wichtiger ist aber, dass das Andenken
an die in dämonischen Kindern wiederkehrenden Toten, die von der
katholischen Kirche als Heilige verehrt werden, sich trifft mit dem
Anliegen, dass Protestanten auf der ganzen Welt an ihrem großen Tag
feiern.
Das Anliegen heißt: Näher zu Gott.
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Donnerstag, 30. Oktober 2014
Das Licht der Welt erblicken
Zum Beruhigen meines Kindes (das
Stillen ist mir ja nicht gegeben) zeigt sich, dass die Klassiker des
christlichen Liedgutes aus den Jahren meiner Kindheit und Jugend sich
dazu gut eignen.
Auch das lange nicht mehr im
Gottesdienst gehörte „Du bist das Licht der Welt“ gehört dazu.
Wobei mit dem Licht natürlich nicht das Kind gemeint ist, sondern
Jesus, der von sich ja sagt: „Ich bin das Licht der Welt.“
(Joh 8,12)
Samstag, 18. Oktober 2014
Umweht vom Heiligen – Biblisch-literarische Gedanken zum Neugeborenen
Auch wenn sich die Familiensynode des Weltepiskopats nur am Rande damit beschäftigt: Alle meine Gedanken und meine
Aufmerksamkeit für kirchliche und politische Neuigkeiten sind dieser
Tage durch das neue Erlebnis des Vaterseins geprägt, alles denkt
sich von dort her und darauf hin. Da ist die Ruhe der ersten Tage des
Willkommenheißens für mein Kind und die Zeit zum Kennenlernen ein
großes Glück!
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