Einer der traurigsten Romane, die ich
in den letzten Jahren las, endet passenderweise mit einer langen und
tiefgehenden Sterbeszene.
Der in den letzten Jahren
wiederentdeckte John Williams hat mit "Stoner" die
Geschichte eines überraschend aus einer bildungsfernen Bauernfamilie
aufgestiegenen Literaturdozenten geschrieben.
Trotz seiner sicheren Stelle an einer
Provinzhochschule ist Stoner nicht angekommen im erfüllten Leben,
durch akademische Triebe ebenso wie seine unglückliche Ehe steht er
eher am Rande und nimmt die Entwicklungen seiner Umwelt eher aus der
Distanz wahr.
John Williams hat dafür eine
eindrückliche Sprache gefunden, die in der Beschreibung des Sterbens
aus Stoners eigenem Blickwinkel zu ihrem verdichteten Höhe- und
Endpunkt gelangt.