Seit Zehntausenden von Jahren sind
Menschen religiöse Wesen und suchen nach dem Göttlichen. Die
archaischen Religionen verehren es in heiligen Bäumen, an heiligen
Bergen, in herausragenden Wetterphänomenen, in den verstorbenen
Ahnen, in Tieren und in vielen anderen Dingen.
Glaubt man den Historikern, so finden
sich auch in den Ursprüngen der jüdischen Religion Hinweise auf die
Entwicklung der Verehrung ihres Gottes als Berg- und Wüstengottheit.
Später findet Israel seinen Gott in
der Erfahrung der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft, erlebt
ihn als Gesetzgeber und sogar als eifersüchtigen Gott, der alle
anderen Religionen vernichtet sehen will.
Davon berichten die Geschichtsbücher
des Alten Testaments. Israels Gottesbild ist im Wandel – aber es
verfestigt sich immer mehr in eine bestimmte Richtung. Gott ist nur
noch unter bestimmten Gegebenheiten zu finden.