Seit 2013 begleitet mich die
abgebildete Krippe, die ich von einer Reise ins Heilige Land
mitgebracht habe und die mir immer wieder zu denken gibt.
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Dienstag, 5. Januar 2016
Freitag, 25. Dezember 2015
Erste und zweite Weihnachtswahrheit
Weihnachten können wir vor der Krippe stehen und das kleine Kind anbeten.
Wir können im Kreis der Familie die Krise kriegen.
Wir können gehetzt von einer
Feier zur nächsten taumeln und auf den Beginn des nächsten Arbeitsjahres warten.
Wir können uns angewidert vom Trubel vor irgendeinen Bildschirm zurückziehen.
Wir können uns angewidert vom Trubel vor irgendeinen Bildschirm zurückziehen.
Mittwoch, 16. Dezember 2015
"Das hier ist Wasser". Gedanken von David Foster Wallace
Was trägt mein Leben und was kann ich
über äußere Erfolgsmerkmale hinaus tun, damit es auch im
wirklichen, inneren Sinne gelingt?
Das ist die Frage, um der es David
Foster Wallace vor nunmehr zehn Jahren bei seiner Abschlussrede vor
Absolventen des Kenyon College ging. Seine Ausführungen wurden unter
dem Titel "This is water" bzw. "Das hier ist
Wasser"1
veröffentlicht und verdienen es, auch als Adventsgedanken
aufgegriffen zu werden.
Montag, 14. Dezember 2015
Lord have your way in me – Gotteinung nach Johannes vom Kreuz
Der geistliche Kern des
Weihnachtsfestes, auf das wir zugehen, ist nicht die Erinnerung an
ein vergangenes Ereignis. Der geistliche Kern ist die Gegenwart
Gottes durch Jesus Christus in unseren Herzen, so wie es Angelus
Silesius im "Cherubinischen Wandersmann" ausdrückt:
"Wird Christus tausendmal zu
Bethlehem geboren / Und nicht in dir, du bleibst noch ewiglich
verloren."1
Auch der Heilige des heutigen Tages,
Johannes vom Kreuz, hat sich in verschiedenster Weise mit der Nähe zu Gott befasst und vielen Menschen seiner Zeit Rat gegeben.
Donnerstag, 19. November 2015
Elisabeth - Macht und Ohnmacht in Marburg
Die ungarische Königstochter Elisabeth, die in jungen Jahren mit einem thüringischen Landgrafen verheiratet wurde, sich nach dessen Tod auf dem Fünften Kreuzzug und reichlichen Konflikten um die Regelungen des Erbes als Witwe zuerst aus ihrer Burg und schließlich nach Marburg zurückzog, um ihr Leben ganz in den Dienst Christi und der Armen zu stellen, sie ist eine der zwiespältigsten und zugleich eindrucksvollsten Gestalten des Mittelalters.
Montag, 16. November 2015
Wie belanglos kann man sein? Über das Schließen der Augen.
Nach Terroranschlägen, wie sie in
Paris verübt wurden, kann man als sich in dieser Web-Öffentlichkeit
äußernder Mensch nicht kommentarlos übergehen zum weiteren
Geschehen, wenn man sich zu allgemeinen Themen äußert.
Oder doch?
Natürlich kann man. Die großen
Aufreger sind durch, Betroffenheit wurde allerorten spürbar
geäußert, Trauerbekundung scheint heute schon kein Gebot der Stunde
mehr zu sein und pietätlos wäre es auch nicht.
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Alle Macht der Welt - Ein Gedanke aus "Judas" von Amos Oz
Im Roman "Judas" von Amos
Oz steht ein bemerkenswerter Gedanke, der in unterschiedlichen
Fassungen an diversen Orten in der Literatur, der Philosophie oder in
religiösen Werken auftaucht - die Frage nach der Macht und ihren Grenzen.
Im vorliegenden Roman taucht sie auf im Kontext der politischen Probleme des Nahen
Ostens, die immer noch höchste Relevanz besitzen, wie nämlich der
Staat Israel und seine Nachbarn koexistieren könnten.
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Samstag, 19. September 2015
Nicht mein Vorwärtskommen, sondern Gottes Ankommen bei mir
1
Jesus spricht im Evangelium des
Sonntags (Mk 9,30-37) zunächst von Leid und Tod und Rettung. Dass
"der Menschensohn" an die "Menschen" ausgeliefert
wird, ist aber für die Jünger zu weit weg, sie sind emotional nicht
angesprochen von dieser Aussage.
Denn sie hatten bei diesen Worten im
Hinterkopf sicher die Vorstellung der endzeitlichen Gestalt eines
"Menschensohnes" aus dem Himmel, der eine "ewige,
unvergängliche Herrschaft" (Dan 7,14) antritt. Diese
Verknüpfung wird nun durch die Worte Jesu auf den Kopf gestellt,
wenn gerade jener von Gott kommende Herrscher in Menschengestalt nun
an Menschen ausgeliefert werden soll.
Augenscheinlich können sie weder
"Leid" und "Menschensohn" noch den "Menschensohn"
und sich selbst in eine sinnvolle Beziehung zueinander bringen. Dabei
hatte sie Jesus extra mitgenommen, um ihnen gerade diese wichtige
Sache zu sagen.
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Montag, 24. August 2015
JosephsReligion 4 – Hiobtrauer und Allmachtsphantasie
Eine großartige Idee Thomas Manns in
seiner Josephssaga war es, den um seinen totgeglaubten Sohn Joseph
trauernden Jakob (vgl. Gen 37,33-35) als Hiobsgestalt darzustellen (mehr zu Jakob hier).
Bis in einzelne Formulierungen hinein
orientert sich der Autor an der mit Gott hadernden biblischen
Klagegestalt des Hiob – während der biblische Text über Jakobs
Trauer dürre zwei Verse umfasst.
Es zeigen sich da einerseits die
biblischen Kenntnisse des Autors als auch seine Lust am Hinüberziehen
dessen, was ihm aus der alttestamentlichen Tradition als für seine
Dramaturgie verwendbar erscheint. Und Hinüberziehen kann er mit
großem Geschick.
Dienstag, 30. Juni 2015
mürbe werden
Müde bin ich.
Das Kind den ganzen Tag schon so
unruhig. Etwas Sammlung täte gut. Aber überall drängt Unruhe sich
vor. Innen und außen Druck und Geschrei und Leerlauf. Neuköllner
Vorherrschaft einer aggressiven, sich selbst ungewissen Menschheit.
Die eigene Aggression im Straßenverkehr bemerken. Arbeitet sich das
in mich hinein?
Und überall Baustellen!
Mittwoch, 24. Juni 2015
Wer kommt nach uns? - Johannes der Täufer, Hilde Domin und die Umweltethik
Das Geburtstagskind des Tages, Johannes
der Täufer, hat sein Leben als Vorläufer Jesu gelebt.
In diesem Vorläufer-Sinne kann er ein
gutes Vorbild sein, um Bescheidenheit zu lernen. Denn Johannes wusste
sich als Glied einer Kette, in der er eine wichtige, aber letztlich
nur vorletzte, hinweisende Funktion hatte: er stand in der Tradition
der zornigen alttestamentlichen Propheten – und zugleich war er
ganz ausgerichtet auf den, der nach ihm kommen sollte.
Dienstag, 28. April 2015
Das Kind als Sakrament – Geheimnis, Zeichen, Werkzeug, Heil
Ein Kind ist mehr als es selbst. Wie
jeder Mensch lässt es etwas ahnen von der Größe des Schöpfers und
der Schönheit seiner Welt. Und am Kind treten für Gläubige (und
bisweilen auch für Ungläubige) beide, wundersame Schöpfergröße
und überwältigende Weltschönheit, besonders leuchtend hervor.
Donnerstag, 9. April 2015
Die Wunden zeigen - "Das verschwundene Museum" im Bode-Museum
Zerstörtes Gesicht. Bode-Museum, Berlin, 2015. |
Krieg tangiert immer auch die Kunst.
Die Zerstörungen von jahrtausendealten Kulturgütern durch die
IS-Terroristen im Nahen Osten zeigen dies ebenso wie die
Streitigkeiten um mögliche Restituierungen bei der Sammlung Gurlitt
und in staatlichen Sammlungen. Im letzten Jahr zogen zudem die
"Monuments Men" von George Clooney durch die Kinos und
versuchten, Kunstwerke vor dem Krieg und den Nazis zu retten.
Im Berliner Bode-Museum wird seit
einigen Tagen in einer beeindruckenden Ausstellung gezeigt, welche
Verluste der von deutschem Boden ausgehende Krieg den Berliner
Skulpturen- und Gemäldesammlungen zugefügt hat.
Dienstag, 3. März 2015
"Der Herr zeige es euch" – Über die Gewissensprüfung
Am letzten Sonntag waren die
Erstkommunionkinder in Vorbereitung auf ihr großes Fest
aufgefordert, sich im Gottesdienst die Dialoge zwischen dem Liturgen
und den Gläubigen zu notieren. Manche machten das sehr
pflichtbewusst, andere eher lässig. Als ich einen Blick auf einen
der Zettel warf, las ich "Der Herr zeige es euch" und
musste grinsen. Da war wohl etwas durcheinander geraten, denn das
hatte der Priester sicher nicht gesagt.
Samstag, 21. Februar 2015
"Gott gottungleich" bei Jan Twardowski - Über Distanzlosigkeit
Die beginnende Fasten-
oder Passionszeit stellt Jesu leidende Menschlichkeit in den
Mittelpunkt des liturgischen Gedenkens. Als ganz auf der Seite der
Menschen Stehender nimmt er jede Distanz zwischen Gott und
seinen Geschöpfen fort.
Aber kommt Gott so auch heute noch an? Macht die Distanzlosigkeit Gottes ihn in Jesus nicht verletzbar, zum Beispiel durch religiöse Satire und
ihre ganz anders geartete Distanzlosigkeit?
Sonntag, 25. Januar 2015
Ausrottung und Würde – Gedanken zum Holocaust und seinen Opfern
Die Zeitungen sind voll von diesem
Thema, jetzt, da sich der Tag der Befreiung von Auschwitz zum
siebzigsten Mal jährt und nur wenige Zeitzeugen noch leben. In mir
kommen eine Menge Gedanken wieder, vor allem wenn ich auf mein Jahr
Freiwilligendienst mit ehemaligen Häftlingen in der Westukraine vor
13 Jahren zurück schaue – und darauf, wie ich seitdem von diesen
Erfahrungen geprägt bin.
Dienstag, 30. Dezember 2014
Weihnachten beginnt das Christsein neu
An Weihnachten geht der Blick auf den
Anfang, besser gesagt auf den Neueinsatz der Geschichte Gottes mit
seinem Volk.
Wer sich die seither stattgehabte
Geschichte des Christentums anschaut, kann, wie Karlheinz Deschner
eine Kriminalgeschichte darin erkennen. Auch eine "von oben"
bestätigte Heilsgeschichtsschreibung ist, je nach
Argumentationsgang, möglich. Möglicherweise beides.
Mittwoch, 24. Dezember 2014
Weihnachten: Gott-Vater-Sohn umarmt die Welt
Zu Weihnachten tritt der
welterschaffende Gott endgültig hinter den Kulissen der Schöpfung
hervor. Doch nicht als oberster Dramaturg erscheint er, sondern als
Kind. Gott wird nicht nur ein Mensch, er wird ein kleiner
Mensch, ein Kind, auf das wir herunterschauen.
Samstag, 20. Dezember 2014
Vierter Advent - Engelskuss statt Pegida
Kurz vor Weihnachten bietet das
Evangelium vom heutigen Vierten Advent (Lk 1,26-38) einen Rückblick,
wie all das begann, was in den nächsten Tagen gefeiert wird. Der
Gruß des Engels
an Maria zeigt Gottes Vertrauen in die Aufnahmebereitschaft der
Menschen, verkörpert in der jungen Frau aus Nazareth.
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Sonntag, 14. Dezember 2014
Freu Dich, Du bist nicht der Messias
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