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Dienstag, 30. September 2014

Die Welt von außen – Über "Bilder deiner großen Liebe"

Das Nachwort sagt, "am Ende sollte ein zusammenhängender Text dastehen, der vorhandene Lücken aber nicht verbirgt."1 Das ist gelungen.
Und nicht nur das: ein geniales Buch ist aus dem Zusammenstellen der hinterlassenen Romanfragmente von Wolfgang Herrndorf entstanden. Da sind hinreißende Passagen von Begegnungen am Straßenrand, aber auch abseitige Erfahrungen mit Mensch und Natur, und immer wieder Einblicke in eine extreme Innenwelt, die eine Interpretation nicht leicht machen. Aus all dem ergibt sich eine bisweilen lyrische, bisweilen kritisch-ironische Perspektive auf die Welt, in der wir uns bewegen.

Samstag, 20. September 2014

Was von Jehovas Zeugen zu lernen wäre

Vielleicht beruhte mein eleganter Hochmut ja nur auf einem Missverständnis. Vielleicht ist das Ganze ja bewusst und gewollt und der bisherige Eindruck einfach falsch: Vielleicht lässt sich von den Zeugen Jehovas in ungeahnter Weise Demut lernen.

Mittwoch, 10. September 2014

Ein geteiltes Herz oder doppelte Zugehörigkeit? – Verheiratet und Christ zugleich

Selbstverständlich kann man Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Kirchenchor sein. Die beiden Betätigungen schließen sich nicht gegenseitig aus und sind zeitlich nicht derart aufreibend, dass sie unvereinbar wären.

Dienstag, 5. August 2014

Arbeiter in Bunt

Urlaubszeit: Reisen, entspannen und dabei Fotos machen.
Vor einiger Zeit habe ich für Letzteres auch noch Instagram entdeckt und merke, wie einfach das überflüssige Grau in der Realität durch eine mehr oder minder dezente Farbgebung und Akzentuierung ersetzt werden kann.
Selbst die an Urlaubsorten und auch anderswo gegenwärtig arbeitende Bevölkerung erscheint dann leichter, bunter, froher. Nicht ganz so angestrengt wie des Urlaubers Programm.
Hier eine Auswahl. (Mehr davon auf meinem Instagram-Profil)

Samstag, 19. Juli 2014

Der 20. Juli 1944 – Welche Ernte gibt es?

Weizen und Unkraut wachsen gemeinsam empor; wenn die Felder gepflegt werden, kommt nicht nur das Gute, sondern auch das Schlechte aus der Erde heraus. "Lasst beides wachsen bis zur Ernte" (Mt 13,30) befiehlt der Bauer im Evangelium des heutigen Sonntags (Mt 13,24-30) seinen Arbeitern. Denn zur Zeit der Ernte wird beides seinen Platz finden – in der Scheune oder im Feuer.

Im großen Gedenkjahr 2014 wird vielerorts gefragt, was das Erbe des Deutschen Kaiserreiches war, durch das der Erste Weltkrieg vor hundert Jahren maßgeblich verschuldet wurde und in dessen Folge es letztlich unterging. Welche Mentalitäten wirkten weiter, welche Strukturen schwächten die Weimarer Republik, welche Kontinuitäten lassen sich ins "Dritte Reich" verfolgen?

Freitag, 11. Juli 2014

Frère Roger und die ökumenische Frage nach dem Papstamt

Zur Zeit brodelt es wieder in den ökumenischen Gesprächen. Vor allem die Evangelische Kirche Deutschland scheint sich bei ihrer Standortbestimmung in Vorbereitung auf das große Gedenkjahr 2017 eher zu rekonfessionalisieren. Scharfe Reaktionen auf das aktuelle Dokument evangelischer Selbstvergewisserung ließen nicht lange auf sich warten, der Ökumeniker W. Thönissen beispielsweise sieht auf dieser Grundlage keine Möglichkeiten für gemeinsam verantwortete Feierlichkeiten.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Regelbruch, Anverwandlung, Wohlwollen, Selbsteinsatz

Wenn Selbstverwirklichung und Individualität Werte sind, die heute zählen, dann hat es das Christentum schwer. Doch insofern sie Werte sind, bleiben sie doch in den meisten Fällen imaginäre Größen – denn sich selbst erst einmal zu finden ist längst von der Werbewirklichkeit des Kapitalismus eingeholt und absorbiert worden.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet. 

Sonntag, 11. Mai 2014

Warum ich hinausgetrieben werden will

Ich versuche zu hören, wo es mich hinaustreibt.

Hinausgehen ist ein Lieblingswort von Papst Franziskus. Es ist das Mehr-Wollen, das Sich-Lösen, das In-Bewegung-Bleiben. Es meint Transzendieren des Altbekannten und ist somit auch ein Lernprozess.
Hinausgetrieben werden dagegen hört sich zunächst nicht freiwillig an. Und doch braucht es zum Aufbruch auch antreibende Gründe, die ich nicht immer mit meinem eigenen Willen identifizieren kann.

Freitag, 9. Mai 2014

Tag des Sieges, Tag der Klage

Während die ganze (westliche) Welt sich über Russlands Ambitionen in der Ukraine erregt, findet wie jedes Jahr die große Militärparade zum Tag des Sieges über Hitlerdeutschland auf dem Roten Platz in Moskau statt. Wladimir Putin bekennt sich aber demonstrativ auch auf der Krim: „Der 9. Mai war, ist und bleibt unser wichtigster Feiertag.“

Donnerstag, 8. Mai 2014

Das Kriegsende in den Augen der Beteiligten

Wie erlebten die Deutschen das Ende des Zweiten Weltkrieges? Wo fanden sie sich wieder nach sechs langen Jahren Tod und Zerstörung? War es ein Ereignis, das zum ultimativen Vergleichsmaßstab wurde, so wie für Leonard Cohen, der von sich singt: "I haven't been this happy since the end of World War II?

Sonntag, 27. April 2014

Großes Schweigen der Erneuerung

Nun sind mit Johannes Paul II. und Johannes XXIII. zwei Päpste heilig gesprochen worden. Viele Vergleiche und Gegenüberstellungen waren zu hören, mannigfaltige Erinnerungen, Anekdoten und Analysen wurden dargeboten.

Sonntag, 23. Februar 2014

Feindesliebe im ukrainischen Umbruch?

Ein schiefes Bild bringt die Dinge auf den Punkt: "es passt wie die Faust aufs Auge" – das Evangelium von der Feindesliebe an diesem Sonntag und die aktuellen Vorgänge in der Ukraine.

Freitag, 14. Februar 2014

Gorbatschow - Franziskus - Parallelen?

Bei der immensen Aufmerksamkeit, welche die Arbeit von Papst Franziskus genießt, stellte sich mir dieser Tage die Frage nach einer Parallele – jener möglichen und fraglichen Parallele zwischen Franziskus und Michail Gorbatschow.

Samstag, 8. Februar 2014

„La voie de l'ennemi“ – Die Berlinale zeigt Heimatlosigkeit.

Die Story des Films von Rachid Bouchareb ist leicht erzählt. Der Polizistenmörder William Garnett (Forest Whitaker) wird nach 18 Jahren Haft auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Er hat sein Leben geändert, ist Muslim geworden und möchte nun ein friedliches und normales Leben führen. Und genau so wirkt er auch – ein ruhiger, nachdenklicher und frommer Mann. So wird er zurück in die kleine Stadt geschickt, aus der er kam, erhält ein schäbiges Zimmer und eine Menge Auflagen von seiner Bewährungshelferin. Er findet einen Job, bald auch eine Freundin und tut überhaupt sein Bestes, um sich tatsächlich zu bewähren. Aber es soll nicht sein.

Dienstag, 4. Februar 2014

Der Angelus – ein Ruf zur Inkulturation

Um etwas weihnachtliches Denken in den Alltag hinüber zu retten scheint mir der Angelus, das Zwölf-Uhr-Gebet mancher Christen, eine gute Weise zu sein, um Gottes In-die-Welt-Kommen auch im eigenen Leben konkret werden zu lassen.

Sonntag, 2. Februar 2014

Alfred Delps Tod und Jesu Darstellung

Ich glaube, aus all dem heraus werden wir wache und gesegnete Stunden beim Kinde haben. Diese Widerlegung all unserer Anmaßung, diese Pensionierung all unserer Wichtigkeit. Die Ohnmacht auf dem Seil ist eine Erziehung zum Verständnis des Kindes.“1

Freitag, 31. Januar 2014

Jesu Exodus - eine Parallelverschiebung

Der Weg Gottes mit seinem Volk ist bestimmt durch vielerlei Befreiungserfahrungen. Im Alten Testament ist die Exoduserfahrung nach Exodus 1-15, also der Auszug Israels aus Ägypten, das als entscheidendes Tun Gottes Erinnerte und im jährlichen Pessachfest Gefeierte.1