Der Gedanke vom Mit-Leiden mit Christus
als dem Gekreuzigten prägte Edith Stein so sehr, dass sie als
Ordensnamen Teresia Benedicta a Cruce wählte, also "Theresia,
die vom Kreuz gesegnete". Darin drückte sich einerseits ihre
Verehrung für Teresa von Avila aus, deren Autobiographie sie 1921
zum entscheidenden Schritt in den christlichen Glauben bewegte,
andererseits bezieht sie sich mit diesem Namen auf Johannes vom
Kreuz, dessen Werk sie in ihrer "Kreuzeswissenschaft"
systematisch durchdeklinierte.
Schließlich aber wird ihr Name auch
sprechend und ganz und gar praktisch durch ihr eigenes Sterben am 9.
August 1942 in Auschwitz.
Doch klargestellt werden muss auch:
Edith Stein, die Christin gewordene Jüdin, die Philosophin und
Karmelitin, wird ermordet, weil sie Jüdin war, nicht weil man ihr
Christsein bestrafen wollte. Insofern ist sie eines der vielen Opfer
des Rassenantisemitismus der Nationalsozialisten, der auf das
Bekenntnis nicht achtete, sondern nur auf die biologische Herkunft.