Eine im letzten Jahr immer wieder
genannte Darstellung der Kreuzigung und des Gekreuzigten ist im Buch
"Judas" von Amos Oz zu finden.
Die Haupthandlung erzählt von Schmuel,
der eine Abhandlung über Judas und seine Rolle in jüdischen
Schriften verfassen will und sich nach dem Verrat seiner großen
Liebe im Haus eines alten Mannes als Konversationspartner verdingt.
Dabei gerät er in das komplexe Beziehungsspiel zwischen der
ebenfalls im Hause wohnenden Atalja, ihren verstorbenen Mann und den
Alten. Vielschichtiges Fragen nach Treue und Verrat durchziehen
dementsprechend den Roman.
Das kann in einschlägigen Rezensionen
nachverfolgt werden.
An dieser Stelle soll es allein um den
Gekreuzigten gehen und die Weise, wie er in den Gedanken von Schmuel
und Judas dargestellt wird. Dazu ist wichtig zu wissen, dass Oz den
Judas als entscheidenden Strippenzieher im Hintergrund gezeichnet
hat: