Im Evangelium des heutigen Sonntags
(Mt 5,38-48) setzt Jesus noch einen drauf: Seine Worte aus der
Bergpredigt sind der Höhepunkt! Der ethische Maximalanspruch des
Christentums! Das Alleinstellungsmerkmal!
Lass dich von deinem Aggressor noch
einmal schlagen! Gib nicht nur das juristisch Geforderte, sondern
sogar noch mehr! Begleite freiwillig den, der dich unter Zwang zum
Mitgehen fordert! Und schließlich: Halte den, der dir Böses will,
nicht nur aus, sondern schließ ihn in dein Herz!
Für die einen sind diese Imperative völlig verstörend und
abseitig, für die anderen der entscheidende Grund, sich der
christlichen Botschaft zuzuwenden.
Jesu Forderungen sind, das ist ganz
klar festzuhalten, eine moralische Überforderung für den Menschen.
Es handelt sich nicht um intuitiv einsichtige Gebote, wie das Gebot,
nicht zu töten. Aus Respekt vor dem Leben kein Leben auszulöschen,
das leuchtet ein.
Aber die Aussagen im heutigen
Evangelium widersprechen der Alltagsrationalität radikal, führen
sie doch, konsequent weitergedacht, in die Selbstaufgabe. Kann das
gefordert werden?