Wer sich beschaulich-ruhig auf den
Advent einstimmen will, möge jetzt nicht weiterlesen.
Montag, 18. Dezember 2017
Sonntag, 17. Dezember 2017
KinderStück 17 - Ohne Kind kein Heim
Die katholische Sozialaktivistin
Dorothy Day ist im deutschen Sprachraum weitgehend unbekannt, auch
wenn sie im amerikanischen Katholizismus zu einer der prägendsten
Personen des 20. Jahrhunderts gerechnet werden muss. Ihr soziales und
spirituelles Engagement als "Catholic Worker" lohnt
definitiv eine nähere Beschäftigung.
Ihre Hinwendung zum christlichen Glauben engt eng zusammen mit Schwangerschaft und Geburt ihrer Tochter
Tamar Teresa. Der Schwangerschaft ging eine Zeit des Leidens an der
eigenen Kinderlosigkeit voraus:
Samstag, 16. Dezember 2017
KinderStück 16 - Gut, dass sie vorbei ist!
Mascha Kaléko hat über ihr eigenes
Kind ein sehr berührendes Gedicht geschrieben.
Aber sie dichtete auch Erinnerungen
über ihre eigene Kindheit, die eher das Fürchten wecken.
In
"Notizen" heißt es beispielsweise:
Freitag, 15. Dezember 2017
KinderStück 15 – Im Spiel ist Heiterkeit und Ernst
Der große Bruder vom großen Karl
Rahner hat mindestens ein Buch geschrieben, das zu lesen sich auf
jeden Fall lohnt: In "Der spielende Mensch"
beleuchtet Hugo Rahner philosophiegeschichtlich und theologisch das
Spielen.
Im Spiel wie im Leben gehören Ernst
und Gelassenheit zusammen, die konzentrierte Bindung an die Sache und
die Welt genauso wie das Losgelöstsein und die Transzendenz.
Über die Erlösung schreibt Rahner:
Donnerstag, 14. Dezember 2017
KinderStück 14 – Lächerlich und kindisch?
In John Williams' Roman "Augustus"
wird der gleichnamige römische Kaiser aus den unterschiedlichsten
Perspektiven dargestellt, Freunde wie Feinde kommen zu Wort. Am Ende
steht ein Brief aus seiner eigenen (fiktiven) Feder an seinen
jüdischen Freund Nikolaos, in dem der scheidende Kaiser über sein
Leben und Denken reflektiert.
Auch über die Liebe schreibt er
ausführlich. Unter anderem dies:
Mittwoch, 13. Dezember 2017
KinderStück 13 - Vom Kinde ergriffen
Andreas Knapp hat eine
eingängig-poetische Sprache, in der er religiöse Themen in
pointierte Bilder und Worte bringt.
So auch in seinem Gedicht "unterwegs
zum kind"1:
Dienstag, 12. Dezember 2017
KinderStück 12 – Früher lieben lernen
Die Zeit des Dreißigjähigen Krieges
ist Schauplatz des Eulenspiegel-Romans von Daniel Kehlmann.
Schlachtengetümmel, Hunger, Gewalt, Glaube an Magie und kirchlicher
Stursinn pägen das Bild – und der gefühlsarme Umgang mit Kindern.
In der Kindheit des Tyll Ulenspiegel
(wie der Spaßmacher im Roman heißt) denkt der Vater an seine
lebenden und verstorbenen Kinder:
Montag, 11. Dezember 2017
KinderStück 11 – Weit ausgreifend in die Zeit
Aus dem Gefängnis Tegel schreibt
Dietrich Bonhoeffer im Mai 1944 an den eben geborenen Sohn seines
besten Freundes Eberhard Bethge. Er schreibt im klaren Bewusstsein,
dass er den nach ihm benannten Dietrich Wilhelm Rüdiger nicht mehr
persönlich kennenlernen wird.
Gerade darum reflektiert er die
generationenüberspannenden Beziehungen, in denen der Kleine
aufwächst:
Sonntag, 10. Dezember 2017
KinderStück 10 - Satt vom Augenblick
In Jostein Gaarders Roman "Die
Frau mit dem roten Tuch" kreist der Maildialog zweier ehemals
Liebender um die Frage nach Religion, Sinn und ein Dasein über das
irdische Leben hinaus.
Dem skeptisch-rationalistischen Steinn
schreibt die spirituell offene Solrun:
Samstag, 9. Dezember 2017
Bahne dem Herrn den Weg in deiner Wüste! Eine Predigt im Gefängnis.
Die heutigen Lesungen sprechen mitten
im Advent von der Wüste.
Zuerst ist es der Rufer beim Propheten
Jesaja, der das Volk Israel auffordert: "Bahnt für den Herrn
einen Weg durch die Wüste!" (Jes 40,3)
Und dann ist es Johannes der Täufer,
der aus der Zivilisation hinausgeht und in die Wüste zieht, um dort
die Leute zur Umkehr aufzurufen. (Mk 1,2-4)
1
Was hat es also mit der Wüste auf
sich?
Die Wüste ist ein lebensfeindlicher
Ort, ein Ort, der nicht dafür gemacht ist, um lange dort zu
verweilen. Es ist karg, ohne ausreichend Abwechslung, das Essen ist
schlecht und zumeist freut man sich darauf, endlich wieder draußen
zu sein.
Ich glaube, diese Eigenschaften der
Wüste und die folgenden biblischen Beispiele passen auch gut auf das
Leben im Gefängnis, aber dazu gleich mehr.
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KinderStück 9 - Doch nicht adoptiert!
Die Lyrik Hilde Domins fasziniert mich
außerordentlich, bis dahin, dass sie diesem Blog den Namen gab. Aber
sie hat auch einige Erinnerungsfragmente aufgeschrieben, unter
anderem über ihre eigene Kindheit:
Freitag, 8. Dezember 2017
KinderStück 8 - Hauchzart gehalten nach schwerer Geburt
Der Josephsroman von Thomas Mann bietet
in vielerlei Hinsicht interessante Deutungen der Heilsgeschichte und
der frühbiblischen Religiosität an.
Auch die Geburt des Josef ist ein (im
Gegensatz zur biblischen Erwähnung in Gen 30,22ff) seitenlanges und
mit vielerlei Andeutungen aufgeladenes Stück des Romans. Die lange
auf ihre Mutterschaft wartende Rahel hat die Geburt bis kurz vor den
eigenen Tod durchlitten, als Jakob kommt, um nach ihr und dem Kind zu
sehen:
Donnerstag, 7. Dezember 2017
KinderStück 7 – Sie treiben mich in den Wahnsinn
Eigentlich sollte an dieser Stelle ein
anderer Beitrag stehen, eine fromme und beschaulich-schöne Reflexion
zum Thema.
Aber um der Wahrheit Genüge zu tun und
aus meinem Herzen keine Mördergrube zu machen, gehört auch das
hierher:
Mittwoch, 6. Dezember 2017
KinderStück 6 – Leben vom Anderen
Joseph Ratzinger hat neben seinen
theologischen Werken (und den kirchenoffiziellen Dokumenten als
Kardinal und Papst) auch viele geistliche Kleintexte verfasst, von
denen sich einer auch mit dem "Kindsein Jesu" beschäftigt:
Dienstag, 5. Dezember 2017
KinderStück 5 - Glück ohne Entscheidung
Chimamanda N. Adichie hat in
"Americanah" (neben vielem anderen) den
Zusammenprall der Kulturen analysiert. Als die Nigerianerin Ifemelu
versucht, in den USA Fuß zu fassen, wird sie zunächst Kindermädchen
in einem Haushalt der weißen Oberschicht.
Eine Szene beschreibt die Versuche der
jungen Mutter Laura, mit ihrer halbwüchsigen Tochter zurande zu
kommen:
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