"Vier Stunden lang, bis der
Morgen dämmerte, warf sich Selma in ihrem Bett hin und her, vier
Stunden erkannte sie uns nicht und dann doch wieder, und in dem
letzten Moment, in dem sie uns erkannte, nahm sie meine Hand, und ich
legte meinen Finger auf ihr Handgelenk, auf ihren Puls, wie früher.
Selmas Puls ging schnell, die Welt ging schnell, bevor sie gleich
stillstehen würde."1
So stellt sich das Sterben von Selma,
Großmutter der Ich-Erzählerin und eine der tragenden Figuren in
Mariana Lekys Roman, von außen dar.
In ihrem Bett liegt sie, fiebernd, nach
ihrem Sohn verlangend und umgeben von vielen Menschen, die sie
lieben, dabei pendelnd zwischen anwesend und abwesend sein in der sie
umgebenden Welt. So wie Leky es beschreibt, wird das Sterben wohl
häufig von außen wahrgenommen.
Im Inneren der Sterbenden aber, erzählt
Leky, spielt sich noch etwas ganz anderes ab.