Mich hat dieser Satz beschäftigt, weil mir nicht unmittelbar eingängig war, warum er nach der Wundergeschichte noch im Evangelium steht. Natürlich soll das Ergebnis des Sammelns, bei dem viel übrig blieb, darauf hinweisen, wie groß das Wunder war. Aber warum der Nachsatz, warum sollte nichts verderben?
Sonntag, 25. Juli 2021
Das nicht selbstverständliche Wunder. Gedanke zum Evangelium (Joh 6,1-15)
Samstag, 17. Juli 2021
Vom Ruhen und Aufbrechen, von Orientierung und Sorge. Predigt im Gefängnis
Vorbemerkung: So erschreckend ich die katastrophalen Bilder und Berichte aus den aktuell überfluteten Gebieten Deutschlands finde, so wenig halte ich sie für relevant in der Realität des Lebens in einem Berliner Gefängnis, weshalb ich dieses Thema nicht in der Predigt, sondern nur in den Fürbitten thematisiert habe.
Heute möchte ich auf drei unterschiedliche Perspektiven hinweisen, die uns im Evangelium des Sonntags (Mk 6,30-34) etwas sagen können: Da sind einmal die Jünger, da sind die Leute, die Jesus suchen und da ist Jesus selbst.
Sonntag, 4. Juli 2021
Ich will größer von dir denken. Ein Gedanke zum Sonntagsevangelium
Am Ende des Sonntags noch ein kurzer
Blick auf das Evangelium.
Im Zentrum steht die Ablehnung Jesu
durch die Menschen aus seiner Heimatstadt, als er sich dort nach
langer Zeit wieder einmal aufhält (Mk
6,1b-6).
Schaue ich auf mich und mein Leben, erkenne ich oft ein ganz ähnliches Verhalten gegenüber Menschen, die ich schon lange und in bestimmten Rollen und Kontexten kenne.
Samstag, 19. Juni 2021
Die anderen Boote. Seitenblick auf das Evangelium von der Stillung des Sturms (Mk 4,35-41)
Das Evangelium von der Stillung des
Sturms (Mk 4,35-41) ist ganz konzentriert auf das Boot, in dem Jesus
sich befindet. Nur in Vers 36 wird erwähnt, dass es auch "andere
Boote" gab, die sie begleiteten.
Als die Jünger sich dann vor dem Sturm fürchten und Jesus nach ihrem Glauben fragt, wandelt sich die Geschichte zu einer wirklichen "guten Nachricht" von Jesus dem Sturmbezwinger und zugleich zur Frage nach dem Vertrauen auf Jesus in den Stürmen des Lebens.
Die "anderen Boote" tauchen in all dem nicht mehr auf. Doch wer waren sie? Was geschah mit ihnen während des Sturms? Wie hielten ihre Passagiere die Angst aus in den Booten, in denen Jesus nicht schlief?
Samstag, 12. Juni 2021
Gottes Same in uns. Eine Auslegung zu den Gleichnissen von der selbstwachsenden Saat und vom Senfkorn (Mk 4,26-34)
Rätselfrage: Was beginnt so winzig klein, dass man es beinahe übersehen kann – aber hat doch eine so unglaubliche Kraft in sich, dass es die Welt aus den Angeln hebt?
So wie Corona viel Angst und Sorge, Not und Unglück über die Welt gebracht hat – so will Gott mit seiner Herrschaft eine Welt des Friedens zu uns bringen.
***
Donnerstag, 3. Juni 2021
Fronleichnam – Fest der Liebe
Wenn wir Christen gerade mit irgendwas nach draußen gehen sollten, dann ist das meiner Meinung nach – Liebe.
Es wäre ein Gegenangebot dazu, wie kirchliches Christsein aktuell wahrgenommen wird – als ausschließend, abgehoben, weltfremd, fern von den alltäglichen Fragen und Problemen.
Samstag, 29. Mai 2021
Der Über-neben-in-Gott. Gefängnispredigt zu Trinitatis
Was Gott angeht, habe ich anspruchsvolle Vorstellungen, das gebe ich zu:
Gott ist der eine, der über allem ist und zugleich ganz nah bei uns.
In manchen Überlieferungen und Traditionen scheint er eindeutiger in der Nähe der Menschen zu sein – in anderen wiederum ist er ferne und entrückt. Das erscheint erst einmal kompliziert bis widersprüchlich.
Wenn man es auf die nah-fern-Frage beschränkt: Wir Christen glauben beides. (Und noch mehr.)
Donnerstag, 27. Mai 2021
Halte mich! Von meinem Stoßgebet.
Eines meiner meistgebeteten Stoßgebete lautet:
Mittwoch, 19. Mai 2021
Geiststurm heute? Vier Strophen zu Pfingsten
1
Gern Kirchengeburtstag genannt.
„Ein heftiger Sturm ... erfüllte das ganze Haus“
Stürmisch kennt Kirche es ja heute auch:
Segensmacht, Missbrauch, Weihezugang, Grabenkämpfe...
Kommt der Sturm vom Geist?
Donnerstag, 13. Mai 2021
Verbunden. Himmelfahrtspredigt im Gefängnis
Einer hats schon geschafft!
Mit der Himmelfahrt Jesu Christi sind wir Menschen ganz bei Gott angekommen. Wenn Jesus – Gottes Sohn und zugleich ganzer Mensch – nun bei seinem himmlischen Vater ist, dann hält er den Himmel für uns offen. Und wir haben jetzt schon eine Verbindung in den Himmel.
Sonntag, 9. Mai 2021
Demut, Geborgenheit, Entgrenzung – Eine Predigt über drei Dimensionen der Liebe.
Das große Thema der heutigen Lesungen (Apg 10, 25–26.34–35.44–48; 1 Joh 4, 7–10; Joh 15, 9–17) lautet – Sie werden es erraten haben – Liebe.
Nicht nur, dass Jesus im Evangelium von seiner Liebe zu seinen Jüngern spricht und sie auffordert, einander nach seinem eigenen Beispiel zu lieben. Sogar von Gott selbst wird der biblische Spitzensatz ausgesagt, dass er selbst Liebe sei (1Joh 4,8).
Während die beiden Johannestexte sehr auf Gott und Jesus fokussiert sind, hat die Apostelgeschichte die Menschen und ihr Handeln im Blick. Und auch hier, bei den Fragen der ersten Christen nach Zugehörigkeit und Abgrenzung, zeigt sich die Liebe.
Samstag, 8. Mai 2021
Zumutung der Rückkehrer. Das Kriegsende und die versehrten Väter
Das Gedenken an das Kriegsende ist ein Grund zur Freude – wir leben im Frieden! Tod und Zerstörung haben ein Ende gefunden und ein Neuanfang war möglich.
So das gängige Narrativ. Allerdings
lag Deutschland moralisch, materiell und ideologisch am Boden. Für
einen Anfang mit etwas Neuem mag das einerseits eine gute
Ausgangsposition sein. Doch andererseits schleppte die kaputte Nation
die Geister ihrer braunen Vergangenheit, Schuld und Leid, weiter mit
sich. Da gab es keinen sauberen Schnitt (wie ich hier
und hier
auch schon anmerkte).
Gerade in den Familien mussten sich die
versehrten Väter, Brüder, Söhne neu einfinden, teilweise nach
jahrelanger traumatisierender Kriegsgefangenschaft.
Monika Maron beschreibt in ihrem tragisch-genialen Wende-Liebes-Roman „Animal Triste“ die als hochproblematisch empfundenen Emotionen:
Donnerstag, 6. Mai 2021
Liebe gewinnt! Ein Radiobeitrag
So ähnlich werde ich
am Sonntag, 09.05.2021, früh um ca. 10 vor 10 auf rbb 88,8 zu hören
sein:
Am heutigen Sonntag und am
morgigen Montag werden in vielen Kirchen in Deutschland Liebende
gesegnet. An sich ist das nichts ungewöhnliches – solche Segnungen
haben eine lange Tradition im katholischen Glauben, besonders am
Valentinstag kann man das vielerorts erleben. Und auch bei einer
kirchlichen Eheschließung gehört die Bitte um Gottes Segen, seinen
Beistand und seine Gegenwart, selbstverständlich dazu.
Heute und morgen aber
geschieht etwas Besonderes. Denn unter dem Motto "Liebe gewinnt"
wollen katholische Seelsorgerinnen und Seelsorger ausdrücklich auch
gleichgeschlechtliche Liebespaare segnen. Und das ist in der
katholischen Kirche ein Politikum.
Donnerstag, 29. April 2021
dankbar. Ein Stimmungsbild
Ich weiß, dass das in der jetzigen Zeit komisch klingen mag, aber ich bin gerade sehr dankbar.
Das hat auch damit zu tun, dass sich in meinem Leben aktuell eine Menge ändert: ein Umzug in eine andere Stadt steht an (Frankfurt an der Oder!), damit verbunden eine neue Arbeitsstelle (noch geheim).
Im Hintergrund stehen auch noch die Impfung, die jetzt demnächst kommt und die konkrete Hoffnung auf ein mittelfristiges Ende der einschneidendsten Corona-Probleme.
Sonntag, 25. April 2021
In der Krise der Autoritäten vom Guten Hirten sprechen
"Ich kenne die Meinen"
Dabei sind wir so schwer zu kennen, rennen wir doch alle in unterschiedliche Richtungen – wir laufen Allesdichtmachern oder No-Covid-Agitatoren hinterher, hören auf Rahnerangriff oder Osterkonter, sind für Laschet oder Baerbock, lieben Papst Franziskus oder seine Kurie.
Diese Spaltungen sind so ermüdend!
Wenn da wirklich einer meint, er würde uns kennen, dann hätte er viel zu tun in jeder Richtung.Und er käme zu einer unpassenden Zeit. Einer Autorität, die mir einflüstern wollte, dass sie uns kenne, stünde ich sehr skeptisch gegenüber.
Zu viele haben ihre Ohren angeblich nah am Herzen des einfachen Mannes, zu viele glauben nur den alleraktuellsten Meinungsumfragen, zu viele lassen sich treiben von angeblichen Bedürfnissen ihrer Wählerklientel.