Der Mauerfall war (jaja,
neben vielem anderen) vor allem ein Ergebnis des kollektiven
Wunsches, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich
nicht länger fremdbestimmen zu lassen. Individueller Mut und
gemeinsames Engagement führten zur Selbstermächtigung in einem
System, das gerade dies nicht zulassen wollte und lange Zeit gewaltsam dagegen
vorging.
Posts mit dem Label Deutsche Geschichte werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Deutsche Geschichte werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Samstag, 8. November 2014
Selbstermächtigung, praktisch – Mauerfall und Sterbehilfe
Freitag, 7. November 2014
Ein stilles Gebet für mein Kind
Die folgenden Zeilen stammen von Mascha Kaléko und sind aus dem Februar 1938, als ihr Sohn Evjatar
eineinhalb Jahre alt war.
Kaléko war damals für ihre melancholisch-heitere
Lyrik in Berlin einigermaßen bekannt, konnte aber als
"Ostjüdin" in Deutschland nicht mehr veröffentlichen,
deshalb verließ sie mit ihrem Mann bald nach der Niederschrift das
nationalsozialistische Deutschland und emigrierte in die USA.
Mittwoch, 10. September 2014
Ein geteiltes Herz oder doppelte Zugehörigkeit? – Verheiratet und Christ zugleich
Selbstverständlich kann man Mitglied
bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Kirchenchor sein. Die beiden
Betätigungen schließen sich nicht gegenseitig aus und sind zeitlich
nicht derart aufreibend, dass sie unvereinbar wären.
Labels:
Alltag,
Bibel,
Deutsche Geschichte,
Dialog,
Familie,
Freiheit,
Gebet,
Gesellschaft,
Grundsätzliches,
Jesus,
Lebenshilfe,
Liturgisches,
Nachfolge,
Ökumene,
Philosophie,
Politik,
Recht,
Roger Schutz,
und,
Vergleicherei
Samstag, 6. September 2014
Leidsensible Außenpolitik
"Wir glaubten, dass wir uns
durch Vernunft und Recht im Leben durchsetzen, und wo beides
versagte, sahen wir uns am Ende unserer Möglichkeiten. Wir haben die
Bedeutung des Vernünftigen und Gerechten auch im Geschichtsablauf
immer wieder unterschätzt."1
So schreibt D. Bonhoeffer aus der Haft an sein Patenkind.
Angesichts des Kriegsschreckens, der in
Teilen der Welt tobt, angesichts der Rechtslosigkeit und Unvernunft
fühle ich mich wie gelähmt. Zwar beschäftigt mich das Leiden so
vieler Menschen dauernd, aber ich kann mir keinen Reim auf das Chaos
machen. Zudem bekomme ich mehr und mehr das Gefühl, dass die Angst
vor der Schuld und dem Versagen politischer Entscheidungen auch viele
politisch Verantwortliche lähmt.
Donnerstag, 14. August 2014
Wovor knien wir?
Der Duden bringt es mit nüchternen
Worten auf den physischen Kern: "eine Haltung einnehmen, bei
der das Körpergewicht bei abgewinkelten Beinen auf einem oder beiden
Knien ruht".1
Das kann durchaus schmerzhaft sein,
wurde ja zuweilen auch als Strafe verwendet oder zur Verdemütigung –
die kniende Haltung derer, die anschließend enthauptet werden
sollten, spricht Bände.
Labels:
Alltag,
Bibel,
Demut,
Deutsche Geschichte,
Gabe,
Gnade,
Jesus,
Joseph-Ratzinger/Benedikt-XVI.,
Lebenshilfe,
Liebe,
Liturgisches,
Polen,
Spiritualität,
Theologie,
und,
Vergleicherei,
Versöhnung,
Willy Brandt
Samstag, 9. August 2014
Meine Lieblingsheilige Edith Stein
Edith Stein ist für mich die Frau des 20.
Jahrhunderts.
"Du senkst voll Liebe
deinen Blick in meinen
und neigst dein Ohr
zu meinen leisen Worten
und füllst mit Frieden
tief das Herz.
Samstag, 19. Juli 2014
Der 20. Juli 1944 – Welche Ernte gibt es?
Weizen und Unkraut wachsen gemeinsam
empor; wenn die Felder gepflegt werden, kommt nicht nur das Gute,
sondern auch das Schlechte aus der Erde heraus. "Lasst beides
wachsen bis zur Ernte" (Mt 13,30) befiehlt der Bauer im
Evangelium des heutigen Sonntags (Mt 13,24-30) seinen Arbeitern. Denn
zur Zeit der Ernte wird beides seinen Platz finden – in der Scheune
oder im Feuer.
Im großen Gedenkjahr 2014 wird
vielerorts gefragt, was das Erbe des Deutschen Kaiserreiches war,
durch das der Erste Weltkrieg vor hundert Jahren maßgeblich
verschuldet wurde und in dessen Folge es letztlich unterging. Welche
Mentalitäten wirkten weiter, welche Strukturen schwächten die
Weimarer Republik, welche Kontinuitäten lassen sich ins "Dritte
Reich" verfolgen?
Freitag, 9. Mai 2014
Tag des Sieges, Tag der Klage
Während die ganze (westliche) Welt sich über Russlands Ambitionen in der Ukraine erregt, findet wie jedes Jahr die große Militärparade zum Tag des Sieges über Hitlerdeutschland auf dem Roten Platz in Moskau statt. Wladimir Putin bekennt sich aber demonstrativ auch auf der Krim: „Der 9. Mai war, ist und bleibt unser wichtigster Feiertag.“
Donnerstag, 8. Mai 2014
Das Kriegsende in den Augen der Beteiligten
Wie erlebten die Deutschen das Ende des
Zweiten Weltkrieges? Wo fanden sie sich wieder nach sechs langen
Jahren Tod und Zerstörung? War es ein Ereignis, das zum ultimativen
Vergleichsmaßstab wurde, so wie für Leonard Cohen, der von sich
singt: "I haven't been this happy since the end of World War
II?
Freitag, 18. April 2014
Karfreitag - Ein Fisch, ein Brief, ein Grab
Jesu Tod wird durch verschiedenste
Brillen gesehen und mit vielerlei Deutungen aufgeladen. Drei
Möglichkeiten hier.
Sonntag, 6. April 2014
"Er ist wieder da"
Einschusslöcher, Berlin-Mitte, 2014. |
Als ich heute morgen das Evangelium von
Lazarus und seiner Auferweckung hörte, durchzuckte es mich
erinnernd. Das war doch fast wie diese Geschichte von Adolf Hitler,
die ich gerade lese. Ein Toter wird wieder wach und lebendig. An
seiner Rückkehr entzünden sich angeregte Diskussionen – und auch
die Öffentlichkeit kocht sich wieder mal hoch.
Nur dass es, okay, bei Lazarus nicht in
erster Linie um diesen selbst geht, sondern um Jesus, der die
Auferstehung und das Leben ist. Und, ja, ich gebe es zu, dass Lazarus
ein guter Freund Jesu war, was man von Hitler nun auch nicht
behaupten kann. Es ließen sich sogar noch mehr Unterschiede finden –
Lazarus war Jude, erwachte nach nur drei Tagen wieder zum Leben und
von seiner weiteren Geschichte wissen wir nichts. Ganz anders im
Roman "Er ist wieder da" von Timur Vermes.
Samstag, 5. April 2014
Makabrer Wettlauf
Masten, Plänterwald, Berlin, 2014. |
Du sprachst vom Schiffe-Verbrennen
– da waren meine schon Asche –,
du träumtest vom Anker-Lichten
– da war ich auf hoher See –,
von Heimat im Neuen Land
– da war ich schon begraben
in der fremden Erde,
in der fremden Erde,
und ein Baum mit seltsamem Namen,
ein Baum wie alle Bäume,
wuchs aus mir,
wie aus allen Toten,
gleichgültig, wo.
von Hilde Domin1
Donnerstag, 20. März 2014
Unordnung im Kopf
Die Lage schien während der
anstrengenden Tage auf dem Majdan noch so schön eindeutig – hier
ein böser Janukowitsch und sein undemokratischer
Machterweiterungstrieb, dort die prowestlichen und damit guten
Kräfte, die demonstrierten.
Aber was ist nun in der Ukraine los?
Donnerstag, 13. März 2014
Gottes Reich im Osten? Oder: Welche Heimat ersehnen?
Frau mit Kind, Halle-Neustadt, 2014. |
Mittwoch, 19. Februar 2014
Die Ukraine – Eindrücke aus einem eigenwilligen Land
Ach, die Ukraine! Ach, die Ukrainer!
Seit dreizehn Jahren nehme ich inneren
Anteil an dem, was in diesem Land „am Rande“ Europas passiert.
Immer wieder bin ich seit 2001 hingereist, weil es mich zieht, weil
das Land in seiner Zerrissenheit und Ungleichzeitigkeit mich
fasziniert. Einige Eindrücke:
Sonntag, 2. Februar 2014
Alfred Delps Tod und Jesu Darstellung
„Ich glaube, aus all
dem heraus werden wir wache und gesegnete Stunden beim Kinde haben.
Diese Widerlegung all unserer Anmaßung, diese Pensionierung all
unserer Wichtigkeit. Die Ohnmacht auf dem Seil ist eine Erziehung zum
Verständnis des Kindes.“1
Dienstag, 28. Januar 2014
Über staatliche Gedenktage – Einmal Befreiung bitte!
Mindestens vier Feier- bzw.
Gedenktermine sind in Deutschland auf verschiedene Weise mit
Befreiungserfahrungen verbunden. Aber alle vier haben (trotz der von
vielen Mandatsträgern betonten Relevanz) nur einen nachgeordneten,
wenn nicht gar stiefmütterlichen Platz im öffentlichen Bewusstsein.
Sonntag, 26. Januar 2014
Die "Schwarze Milch" von Auschwitz erinnern – zurückblicken, ohne zu erstarren
Ich halte den 27. Januar für einen der
wichtigsten staatlichen Gedenktage. Er erinnert am Tag der Befreiung
des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee an alle Opfer
des Nationalsozialismus.
Samstag, 30. November 2013
Adventlich: Hunger und Desinfektion
Manchmal gerät die
Lektüre passend zur Zeit. Ich lese momentan Walter Kempowskis
Erinnerungen an seine Zeit im Bautzener Gefängnis, wo er von
1948-1956 wegen „Spionage“ sitzen musste. 1969 erschien „Im
Block. Ein Haftbericht“ als Erstlingswerk. Grandios im Sprachduktus
mit der für ihn typischen Verknappung, bisweilen lakonisch, manchmal
absurd, oft erschütternd.
Die geschilderten
Erlebnisse und Begegnungen lassen sich gut in der beginnenden
Adventszeit spiegeln.
Mittwoch, 20. November 2013
"Sie haben alles gewusst, aber genutzt hat es ihnen nichts"
Der Lauf der Geschichte wirkt manchmal
schon eigenartig, zumal wenn aus der Ferne darauf geschaut werden
kann. Im Abgeordnetenhaus des Berliner Senats gab es gestern im
Rahmen des hundertjährigen Geburtstags von Willy Brandt eine
Veranstaltung mit dem Titel: "Kampagnen, Spione, geheime
Kanäle. Die Stasi und Willy Brandt" mit der Vorstellung des
gleichnamigen, durch die Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU)
herausgegebenen Buches von Daniela Münkel.
Zwei Bemerkungen zu diesem speziellen
Blick zurück:
Abonnieren
Posts (Atom)