Das Brot im Glanz des christlichen Glaubens - das ist die Eucharistie in der Monstranz - hält nicht, was es zu versprechen scheint.
Denn das eucharistische Brot nährt nicht den Körper, es macht den Bauch nicht satt und ist echtem Brot auf diese Weise unähnlicher, als manche schönen Schriften glauben machen wollen.
Die Analogie vom Himmelsbrot, das uns die Speise der Engel schon hier verkosten lässt, und der Hinweis auf die biblische Geschichte von der Sättigung der 5000 sind also verfehlt. Jedenfalls dann, wenn man sich die Eucharistie als wörtliche Fortsetzung dessen vorstellt.
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Mittwoch, 13. Juli 2016
Donnerstag, 23. Juni 2016
Axt und Schlangenbrut - Predigte Johannes der Täufer Gewalt im Namen Gottes?
In Tagen wie diesen, wo religiös
motivierte Gewalt und Hass auf Anderslebende an vielen Orten neu
aufbrechen, stelle ich mir die Frage, wie die Gestalt von Johannes
dem Täufer, dessen Geburtstag die Kirche heute begeht, dazu
positioniert ist.
Die Evangelien malen ihn als den
letzten Propheten der alten Zeit, mit dem schon die neue Zeit des
Messias anbricht. Wie so viele alttestamentliche Gottesmänner eifert er für den Gott Israels und predigt in drastischen Bildern die
innere Umkehr zu diesem Gott, deren äußeres Zeichen er mit seinen
Taufen anbietet.
Seine Urteile über seine Zeitgenossen
sind extrem: "Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt,
dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? ... Schon ist die
Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute
Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen."
(Lk 3,7.9)
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Sonntag, 29. Mai 2016
Jugendweihe als Gegenkirche - "Hier unten leuchten wir"
Nun also das absolute Gegenprogramm zum Katholikentag. Am Samstag habe ich in Thüringen einer Jugendweihefeier beigewohnt und konnte dem Kontrast durchaus einiges abgewinnen. Wobei es gar nicht nur ein Kontrast war, sondern in manchen Äußerlichkeiten durchaus nahe an den kirchlichen Feiern.
Der Volksatheismus ist im Osten der Republik in manchen Gegenden so etabliert wie in anderen Gegenden die Großkirchen. Inzwischen kennen ein bis zwei Generationen nicht einmal mehr die Angebote der Kirchen aus eigenem Erleben und so kann die "Interessenvereinigung Jugendweihe e.V." in manchen Schulen um die 90% der Jugendlichen erreichen. Wer sich als Elternteil nicht von der Vergangenheit der Jugendweihe in der DDR abschrecken lässt, erlebt in den selbstbewusst gestalteten Feiern, die in Verantwortung des humanistischen Verbandes stattfinden, eine selbstverständlich auch auf die eigene über 150 jährige Tradition stolze Veranstaltung.
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Mittwoch, 25. Mai 2016
Protzposaune oder Kenosis? Fronleichnam zwischen den Fronten
Oft sind mir Menschen, die ihre
Überzeugung und Meinung mit aller Macht laut in die Welt
hinausposaunen, etwas unsympathisch. Ich möchte lieber nicht
behelligt werden von den vielen Vorteilen veganer Ernährung oder den
ungeheuerlichen Verbrechen, derer sich die Politiker oder
Asylsuchenden wieder einmal schuldig gemacht haben. Wer eine Vorliebe
und einen wie auch immer ausgeprägten säkularen Glauben hat, möge
damit glücklich werden ohne mir seine Gedanken dazu in die
Magengrube zu rammen.
Donnerstag, 19. Mai 2016
Der Heilige Geist relativiert alles – auch Bibel, Tradition und Amt
Wenn Pfingsten bedeutet, dass Gott
selbst in seinem Geist mitten unter den Menschen gegenwärtig ist,
dann bedeutet das eine Relativierung aller anderen Wege und Mittel,
mit Gott in Verbindung zu treten, weil er ja schon unmittelbar da
ist. Auch der wichtigsten christlichen Bezugsgrößen.
Mittwoch, 30. März 2016
Bloß kein neues Leben – Gedanken zu "Das Mädchen mit dem Fingerhut"
Ostern spricht vom neuen Leben nach dem
Tod. So verweisen auch die Taufen in der Osternacht auf das neue
Leben in Christus: Taufe ist Auferstehung in ein neues Leben schon
heute!
Aktuell wird das Motiv von neuem Leben
und Auferstehen auch in dem Kurzroman "Das Mädchen mit dem
Fingerhut" von Michael Köhlmeier literarisch entfaltet. Ich
möchte hier einen christlichen Kommentar dazu eingeben.
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Donnerstag, 24. März 2016
Der Gekreuzigte 5 – Navid Kermani vor dem Kreuz
Die geplante Verleihung des Hessischen
Kulturpreises an Vertreter der drei abahamitischen Religionen wurde
2009 zum Eklat, weil die christlichen Vertreter, darunter Karl
Kardinal Lehmann, sich an einem Essay von Navid Kermani über eine
Kreuzigungsdarstellung von Guido Reni störten.
Auf der Suche nach dem Text kann man im
Internet auf den Seiten der Neuen Zürcher Zeitung
fündig werden oder auch in der hochgelobten Essaysammlung
"Ungläubiges Staunen. Über das Christentum".1
Kermani sucht sich darin – ganz im Sinne des Titels – auf den
Spuren christlicher Kunstwerke, Riten und Zeugen seine Zugänge zu
christlichen Glaubenswahrheiten.
Montag, 8. Februar 2016
Beschnitten – Eine Entdeckung zur Nacktheit
Vor kurzer Zeit habe ich in der Sauna
einen beschnittenen Mann nackt gesehen, zum ersten Mal in meinem
Leben.
Im Nachdenken darüber ist mir auf
einmal schlagartig klar geworden, was für eine wahnsinnige und nicht mehr aufhebbare Bindung
diese Art von religiöser Initiation erzeugt.
Wie sehr die Zugehörigkeit zur
Religion in den eigenen Körper eingeschrieben ist, so dass eine
mentale Distanzierung vielleicht möglich ist, aber durch den eigenen
Körper immer wieder konterkariert wird.
Ich bin allenfalls durch
meine Kette mit Kreuz und meinen Ehering ansatzweise
ausdeutbar, beides ist aber reversibel an meinen Körper und kann
jederzeit abgenommen werden. Für einen beschnittenen Mann dagegen
kann jedes Duschen und jede Erfahrung von Nacktheit eine Erfahrung
oder wenigstens Bewusstwerdung der eigenen Religion sein.
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Sonntag, 10. Januar 2016
Taufe des Herrn - Teilhabe am Leben Christi
Wie zum letzten, so auch zu diesem
neuen Jahr eines meiner Lieblingsbibelworte. Diesmal stammt es aus
dem Galaterbrief: "Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt
in mir." (Gal 2,20)
Paulus bringt seine Überzeugung über
das neue Leben der Christen zum Audruck. Und zwar des Lebens Christi
selbst, das den Menschen nach dem Glauben der Kirche durch die Taufe
geschenkt wird.
Freitag, 14. August 2015
Heimflucht - Mariä Himmelfahrt
Sonntag, 7. Juni 2015
Lebendiger und toter Leib – Über die "Kreuzabnahme nach HBG" von Volker Stelzmann und die Kirche
Dieses Jahr hatte ich einen besonderen
Fronleichnamsdonnerstag. Während an vielen Orten Menschen in
Prozessionen hinter dem "lebendigen Leib des Herrn"
hergingen, war ich auf einer Beerdigung, bei der wir den toten Leib
eines Kindes unter die Erde begleiteten.
Im Nachhinein regen sich neben
Betroffenheit und Mitgefühl auch reflektierende Gedanken über
dieses Zusammentreffen in mir. Die Feier des lebendigen und die
Trauer um den toten Leib gehören in der Christentumsgeschichte
schließlich eng zusammen.
Donnerstag, 26. März 2015
Ein Brot – ein Leib. Annäherungen an die Eucharistische Ekklesiologie
Die Kirche ist für die meisten
Christen kein besonders interessantes Thema ihrer Frömmigkeit oder
ihres persönlichen Glaubens. Dabei war die Kirche als theologische
Größe das entscheidende Thema des Zweiten Vatikanischen Konzils
(1962-1965), so dass es zu gewaltigen theologischen
Akzentverschiebungen der Sicht auf die Kirche und noch mächtigeren
mentalen Umbrüchen in Denken und Frömmigkeit kam.
Samstag, 14. Februar 2015
"Werde rein!" - Oblationstheorie im Vollzug
So wie Jesus den Aussätzigen im
heutigen Evangelium (Mk 1,40-45) heilt und ihn mit dem Satz "Ich
will es – werde rein!" (v41) in die soziale und kultische
Gemeinschaft zurückführt, so feiern die Christen Sonntag für
Sonntag ihr heilendes Eintreten in die Versammlung um den Tisch des
Herrn.
So wie in der Eucharistiefeier die
Gaben zum Altar gebracht werden, so bringen auch die Gläubigen sich
dorthin. Denn mit Brot und Wein bringen sie ihre ganze Welt zu Gott
hin, wie schon an den vorhergehenden Bitten deutlich wird.
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Samstag, 18. Oktober 2014
Umweht vom Heiligen – Biblisch-literarische Gedanken zum Neugeborenen
Auch wenn sich die Familiensynode des Weltepiskopats nur am Rande damit beschäftigt: Alle meine Gedanken und meine
Aufmerksamkeit für kirchliche und politische Neuigkeiten sind dieser
Tage durch das neue Erlebnis des Vaterseins geprägt, alles denkt
sich von dort her und darauf hin. Da ist die Ruhe der ersten Tage des
Willkommenheißens für mein Kind und die Zeit zum Kennenlernen ein
großes Glück!
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Samstag, 28. Juni 2014
Apostelfest Petrus und Paulus - Erwartetes und Übererwartetes
Wenn Petrus und Paulus als
"Apostelfürsten" bezeichnet werden, dann sind sie,
wörtlich verstanden, die "ersten Gesandten" – und zwar
nicht im chronologischen Sinn, sondern in ihrer Bedeutung.
Als "bedeutende" Gesandte
sind zu etwas gesandt, so wie alle Christen, ja wie alle
Menschen.
Mittwoch, 11. Juni 2014
Die Gabe der Tränen
Mit den Gaben des Heiligen Geistes ist
es so eine Sache – was kann jemand im Alltag konkret anfangen mit
Rat oder Gottesfurcht, mit Wunderkräften, Glaubenskraft und den
vielen anderen Begabungen, die Jesaja und Paulus nennen?1
Bei manchen Gaben ist das einfach: Kranke zu heilen oder Einsicht zu
haben ist mit Sicherheit sehr alltagstauglich und auch "die
Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden", die Paulus nennt
(1Kor 12,10), kann zum Durchblick durch das eigene Leben und die
Zeitläufte verhelfen.
Bei Ignatius von Loyola (und auch
früher) taucht nun die "Gabe der Tränen" auf, die sich an
verschiedenen Stellen in seinen Schriften findet.
Hier drängt sich
beim ersten Hören die Frage noch konkreter auf, was denn eine solche
Gabe soll.
Donnerstag, 5. Juni 2014
Regelbruch, Anverwandlung, Wohlwollen, Selbsteinsatz
Wenn Selbstverwirklichung und
Individualität Werte sind, die heute zählen, dann hat es das
Christentum schwer. Doch insofern sie Werte sind, bleiben sie doch in
den meisten Fällen imaginäre Größen – denn sich selbst erst
einmal zu finden ist längst von der Werbewirklichkeit des
Kapitalismus eingeholt und absorbiert worden.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet.
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Samstag, 17. Mai 2014
"Ich bin die Straße"
Christian Herwartz SJ übersetzt das
berühmte Jesuswort aus dem Evangelium des heutigen Sonntags (Joh 14,
1-12) auf ganz eigene Weise. Wo Jesus in anderen Übersetzungen sagt
"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (v
6) wird Jesus nun zur "Straße".
Donnerstag, 17. April 2014
Gründonnerstag - Da wird was geboten!
Spargelhof Klaistow, 2014. |
Was aber, wenn die Heutigen etwas völlig anderes wollen als es die christliche Botschaft bieten kann?
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Montag, 31. März 2014
Mit Paulus in der Imperativschneiderei
In was könnte man Fastenzeit-Gedanken
besser kleiden als in die Imperative des Völkerapostels Paulus an
die Gemeinde in Thessaloniki? Am Ende des ersten erhaltenen Briefes
gibt er alles, damit in modischen Trendfarben die wichtigsten Dinge
noch eingenäht werden.
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