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Freitag, 4. Dezember 2020

Heilszeit 4 – Schmerz in "Wilde Freude" von Sorj Chalandon

Jeanne hat Brustkrebs und kämpft auf verschiedenen Ebenen - gegen den Krebs und alles, was er in ihrem Leben anrichtet. Besonders leidet sie darunter, dass ihr Mann sie verlassen hat, weil ihn der Krebs und die Folgen der Chemotherapie für seine Frau überfordert haben.

Jeanne kommt an ihre Grenzen:

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Heilszeit 3 – Kraft am Gedenktag des Heiligen Franz Xaver SJ

Dem großen Missionar und Gefährten des heiligen Ignatius lag das Heil der Seelen besonders am Herzen. Deshalb bricht er in die nichtchristlichen Länder Asiens auf und tauft (aus heutiger Sicht) fast manisch, um nur ja viele Menschen vor ewiger Verdammnis zu retten. Am 03.12.1552 stirbt er auf einer Insel vor dem chinesischen Festland.

Noch zehn Monate vorher, am 29.01.1552, schreibt er enthusiastisch aus Cochin (Indien) an die Väter der Gesellschaft Jesu in Europa:

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Heilszeit 2 – Auge in "Fräulein Nettes kurzer Sommer" von Karen Duve

Festlich gekleidete Menschen, die Geburt eines Kindes, der Blick durch ein Fernrohr – es gibt Tage, die scheinen voll zu sein von Futter für das Auge.

Heinrich Straube, ein Freund der titelgebenden Annette von Droste-Hülshoff in Karen Duves Roman, ist durch ein Unglück am Auge verletzt worden. Nach einigen Tagen der Rekonvaleszenz in seinem Zimmer geht er wieder hinaus und genießt das Sehen neu. Am Ende fasst die Autorin wie folgt zusammen:

Dienstag, 1. Dezember 2020

Heilszeit 1 – Wasser in "Der Regenkönig" von Saul Bellow

Der titelgebende Held Henderson macht sich auf eine Reise zu sich selbst und reist dafür nach Afrika. Die Begegnung mit den Stämmen fernab der westlichen Zivilisation offenbart dem amerikanischen Millionär sein "grun-tu-molani" – übersetzt "ich darbe nach Leben". Dieses Motiv des Durstes nach Leben verbindet sich auf der Rückreise mit dem Bild des Wassers:

Montag, 30. November 2020

Heilszeit 0 – Prolog von Jesus dem Heiler

Ein Advent, der vor dem 1. Dezember beginnt, braucht natürlich einen Prolog. Dieser Adventskalender stellt seinen mehr oder weniger heimlichen Hintergrundspieler vor: Jesus von Nazareth.

Als erste Zusammenfassung seines Tuns wird im Matthäusevangelium besonders sein heilendes Wirken betont – und die enormen Begehrlichkeiten, die er damit auslöste.

Sonntag, 29. November 2020

Heilszeit – Ein Adventskalender im Corona-Jahr 2020

Als ich im Laufe des Jahres über ein Thema für diesen Blog-Adventskalender nachdachte, kam mir schnell der Gedanke an Heilung und Heil. 2020, so dachte ich, braucht an seinem Ende eine Pause – eine Zeit, um zu heilen.

Nun ist es leider anders gekommen: Wir können uns (in der Mehrzahl) noch nicht darauf konzentrieren, die Krankheit hinter uns zu lassen, sondern müssen uns weiter vor der Ansteckung und dem Krankwerden schützen. Die fortwährenden Einschränkungen während des Lockdown light haben keinen adventlichen Glanz, auch wenn sie, ganz wie der Advent, vorbereiten sollen auf ein schönes Weihnachtsfest.

Dienstag, 24. Dezember 2019

Geliebt 24 – Telefon in "Die Liebe im Ernstfall" von Daniela Krien

Daniela Krien (die schon im Eingangstext zu Wort kam) beschreibt in mehreren ineinander verwobenen Geschichten von verschiedenen Gesichtern der Liebe. Paula und Wenzel lieben einander. Wenzel schreibt Paula regelmäßig:

Montag, 23. Dezember 2019

Geliebt 23 – Pferdeschwänze in "Monster" von Yishai Sarid

Yishai Sarids beeindruckendes Buch über die Erinnerung an den Holocaust ist als Brief eines Tourguides an seine Auftraggeber gehalten. Schonungslos erzählt er von seinen Eindrücken der israelischen Gruppen, die in Polen die Lager und Erinnerungsstätten besuchen. Hier spricht er über einen Besuch an den Orten des Aufstands im Warschauer Ghetto:

Sonntag, 22. Dezember 2019

Geliebt 22 – Thron in "Marzahn Mon Amour" von Katja Oskamp

Eine Glanzleistung der Menschenfreundlichkeit ist das Buch von Katja Oskamp, das in vielen kleinen "Geschichten einer Fußpflegerin" liebevoll die Menschen von Marzahn, dem riesigen DDR-Neubaugebiet im Nordosten Berlins, porträtiert. Das gut eingespielte Zusammenwirken von Stammkundschaft und Fußpflegerin zeigt sich auch als sich eine der ersten beschriebenen Kundinnen auf dem Fußpflegestuhl niederlässt:

Samstag, 21. Dezember 2019

Geliebt 21 – Nasen in "Die zweite Frau" von Günter Kunert

Beim Aufräumen und Sortieren hat Günter Kunert diesen Roman nach eigener Aussage wiedergefunden, entstanden in den frühen 1970ern, wurde er in diesem Jahr erstmals veröffentlicht und spiegelt eine Beziehung, ein Lebensgefühl aus der DDR und eine Liebe.
Nach vielen Seiten Stress und Ärger liegt das Paar nun im Anschluss an eine alkoholschwere Geburtstagsfeier nebeneinander im Bett. Sie erzählt aus ihrer Kindheit:

Freitag, 20. Dezember 2019

Geliebt 20 – Keine Reue in "Schnelle Nachtfahrt" von Reiner Kunze

Bei der Suche nach einem passenden Gedicht bin ich über viele tolle Gedichte der hier auf dem Blog schon vertretenen Dichterinnen und Dichter gestoßen, aber ich habe mich am Ende entschieden, einen Dichter auszusuchen, der hier noch nicht auftauchte und noch dazu ausnahmsweise ein Gedicht zu wählen, das ich nicht mehr auf die Seite genau zitieren kann.
Aber es passt so wunderbar in diese letzten Tage vor Weihnachten:

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Geliebt 19 – Evian in "American Psycho" von Bret Easton Ellis

Dieses Buch ist, was der Titel verspricht – psycho. Abgesehen von den äußerst unappetitlichen Szenen kommt es zu einer Reihe von Reflexionen und Dialogen, aus denen die dissoziale Persönlichkeit des snobistisch-psychopatischen Ich-Erzählers Patrick Bateman gleichfalls nur so trieft.
Hier ist eine davon, ein Restaurantgespräch mit einem Liebesbekenntnis seiner Sekretärin Jean, eingeleitet von einem Gedankenstrom der Hauptfigur, der seine Weltsicht gut auf den Punkt bringt:

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Geliebt 18 – Appetitlosigkeit in "About a boy" von Nick Hornby

Will ist Lebemann und Junggeselle aus Überzeugung. Aber da im Kult-Roman von Nick Hornby nichts wie geplant läuft, tritt nicht nur der besagte Junge Marcus in Wills Leben, sondern auch eine Frau.

Dienstag, 17. Dezember 2019

Geliebt 17 – Werbung in "Mein Leben – mein Weg" von Papst Franziskus

Heute hat Papst Franziskus Geburtstag. Das Interview mit S. Rubin und F. Abrogetti, erstmals 2010 lange vor seiner Wahl zum Papst erschienen, ist zwar kein literarischer Text, aber aus Anlass des Geburtstags eine gute Gelegenheit, das Geliebtwerden aus spezifisch religiöser Sicht anzuschauen. Hier spricht der spätere Papst von seiner Berufung:

Montag, 16. Dezember 2019

Geliebt 16 – Füße in "Rede aus Staub" von Uwe Kolbe

Der Dichter Uwe Kolbe bezeichnet sein Werk selbst als das eines Heiden. Aber zugleich als eines Menschen, der sich auf einem spirituellen Weg befindet. Seine 2017 erschienenen „Psalmen“ seien „aus dem Feuer der irdischen Liebe“ entstanden und sie verraten doch eine Sehnsucht nach mehr.
So ist auch dieser Psalm als Anruf Gottes zu verstehen:

Sonntag, 15. Dezember 2019

Geliebt 15 – Bruchlinie in "Der traurige Gast" von Matthias Nawrat

Es geht um eine Zufallsbekanntschaft in der Berliner polnischen Community: Aus dem Gespräch über die Umbauplanung in der Wohnung des Ich-Erzählers entwickeln sich regelmäßige Besuche bei einer alternden Architektin. Sie erzählt von ihrem Leben, ihren Überzeugungen und auch von ihrer Ehe:

Samstag, 14. Dezember 2019

Geliebt 14 – Kissen in "All das zu verlieren" von Leila Slimani

Die Nymphomanin hat eine Familie. Der Zwiespalt zwischen ihrer sexuellen Obsession und dem Kind, um das sie sich kümmern muss, zeigt sich in ihrer emotionalen Gespaltenheit bei der Pflege des Säuglings. Diese Gespaltenheit kann man auch nachvollziehen, ohne nymphoman zu sein:

Freitag, 13. Dezember 2019

Geliebt 13 – Tolpatsch in "Der Widersacher" von Emmanuel Carrère

Jean-Claude Romand scheint ein durchschnittlicher Franzose mit einem durchschnittlichen Leben und einem guten Job zu sein. Eines Tages aber ermordet er erst seine Frau und seine beiden Kinder, zündet anschließend sein Haus an, tötet dann seine Eltern und versucht am Ende sich selbst das Leben zu nehmen. Emmanuel Carrère hat seine Geschichte recherchiert und in seinem Buch "Der Widersacher" zu sich selbst ins Verhältnis gesetzt. Hier erzählt er vom frühen Familienglück:

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Geliebt 12 – Anwaltspost in "Ein Post Scriptum" von Mascha Kaléko

Die große Dichterin Mascha Kaléko ist 1938 auf der Flucht vor den Schikanen der Nazis in die USA emigriert. Wie so viele deutsche Exilanten, die zuvor von der Sprache lebten, hat sie unter großen Problemen versucht, sich ein neues Leben aufzubauen.
Nach dem Krieg konnte sie zwar wieder ungehindert in Deutschland publizieren, kehrte aber nur zu Lesereisen und Besuchen in ihre alte Heimat zurück.
Hier ein Zitat-Gedicht von ihr:

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Geliebt 11 – Familienfoto in "Die 21" von Martin Mosebach

Der IS ermordete 2015 in Libyen 21 Männer, die fast alle der koptischen Kirche angehörten. Dort werden sie inzwischen als Märtyrer verehrt. Martin Mosebach reiste nach Ägypten und besuchte viele Personen, die mit den diesen Märtyrern zu tun hatten.
Unter anderem trifft er auf die Witwen, die von ihren gestorbenen Männern erzählen: