Will ist Lebemann und Junggeselle aus
Überzeugung. Aber da im Kult-Roman von Nick Hornby nichts wie
geplant läuft, tritt nicht nur der besagte Junge Marcus in Wills
Leben, sondern auch eine Frau.
Graffito, Berlin, 2012. |
"Will hatte sich nie verlieben
wollen. Wenn so etwas Freunden zustieß, war es ihm immer als eine
besonders unerfreuliche Erfahrung vorgekommen, die Schlaf- und
Appetitlosigkeit, und dann diese Schwermut, wenn die Liebe nicht
erwidert wurde, und diese fragwürdige, debile Glückseligkeit, wenn
etwas daraus wurde. Das waren Menschen, die sich nicht beherrschen
oder schützen konnten, Menschen, die, wenn auch nur vorübergehend,
nicht mehr allein sein konnten, Menschen, die ein neues Jackett, eine
Tüte Gras und nachmittags eine Wiederholung von Detektiv
Rockford – Anruf genügt plötzlich nicht mehr
ausfüllte."1
Gedanke zum Text:
Es ist klar – wer liebt, sucht mehr
im Leben. Die immergleichen Belanglosigkeiten und Konsumfreuden
reichen plötzlich nicht mehr aus. Wen es so mitreißt, der gerät
außer sich und seine Festungsgrenzen – und damit auch in besagte
Schutzlosigkeit.
Genau das hat Gott getan, als er Mensch
wurde: Er ist eingetaucht in die menschliche Fragwürdigkeit und
Unvollkommenheit – mitgerissen von seiner unendlichen Liebe.
Impuls:
Fühle ich mich manchmal ungewollt
fortgerissen von einer Leidenschaft? Kann ich meine Sicherungssysteme
hinter mir lassen und einsteigen in den Strudel der Gefühle? Wie
geht es mir damit? Ich lege meine Gefühle vor Gott hin.
1 N.
Hornby, About a boy. München 2002, 200.
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