Als unsere zweite Tochter
geboren wurde, ging alles ganz schnell. Natürlich hatten wir uns
vorbereitet so gut es ging, und mit einem drei Jahre älteren
Kleinkind zu Hause ist ja auch schon einiges kindgerecht
eingerichtet. Aber die innere Vorbereitung war nicht mehr besonders
ausführlich – für Ruhe und Besonnenheit fehlte uns einfach die
Zeit.
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Dienstag, 25. Dezember 2018
Samstag, 22. Dezember 2018
4. Adventssonntag – Bildmeditation zu "Da hüpfte das Kind vor Freude in ihrem Leib"
Aus dem Evangelium am Zweiten Adventssonntag:
„Als Elisabeth den Gruß Marias
hörte, hüpfte das Kind vor Freude in ihrem Leib“ (vgl. Lk
1,44)
Donnerstag, 6. Dezember 2018
Ankunftszeit 6 – Verspätet in "Altes Land" von Dörte Hansen
Die Musiklehrerin Anne
gerät mit ihrem Leben an die Grenze der Überforderung, als sie
mitbekommt, dass ihr Freund sie betrügt. Darum wird sie im Verlauf
von Dörte Hansens Bestseller aus Hamburg in das titelgebende Alte
Land entfliehen. Zuvor jedoch holt sie ihren Sohn Leon aus der Kita
ab, allerdings leicht verspätet:
Montag, 19. November 2018
Verwaist. Radio-Worte auf den Weg
In dieser Woche bin ich von Montag bis Samstag jeweils dreimal mit kurzen
spirituellen Beiträgen aus dem Gefängnisalltag im Radio zu hören:
5.50 Uhr auf Radio Berlin 88.8; 6:45 Uhr auf Kulturradio; 9:12 Uhr auf
Antenne Brandenburg.
Hier die (ungefähr so vorgetragene) Textfassung von heute:
Wer eine Haft antreten muss, wird zu
einem gewissen Grad zu einem Waisen, einem Einsamen. Und er
hinterlässt Waisen in seinem persönlichen Umfeld außerhalb des
Gefängnisses.[1]
Kinder verlieren ihre Väter,
Schwestern ihre Brüder und Eltern ihre Söhne. Sie verschwinden
zeitweise aus dem Leben ihrer Angehörigen. Denn zum Aufenthalt in
einer Haftanstalt gehört naturgemäß die starke Einschränkung des
Kontakts mit Familie, Bekannten und Freunden.
Donnerstag, 4. Oktober 2018
Ehelosigkeit geht nicht nebenbei. Ein Brief aus Erfahrung
Auf Wunsch des zuständigen P. Clemens Blattert SJ habe ich mir vor einiger Zeit mal Gedanken gemacht, was ich als ehemaliger Jesuit einem (potentiellen) Interessenten am Jesuitenorden schreiben würde. Und zwar dies:
Lieber Interessent,
im Jahr 2007 bin ich ins Noviziat des Jesuitenordens eingetreten, habe mich aber 2012 entschieden, wieder auszutreten. Heute schreibe ich Dir ein paar Gedanken, wie es zum Austritt kam – aber auch, warum es sich für Dich lohnen kann, auszuprobieren, ob das Ordensleben etwas für dich ist.
Als ich dem Provinzial schrieb, dass ich glaubte, nicht länger im Orden verbleiben zu können und deshalb um die Entlassung bat, hatte ich zuvor schon lange hin- und her überlegt. Ich hatte viel gebetet, abgewogen, hier ein Für und dort ein Wider bedacht und schließlich eine ganze Reihe von Dingen ausformuliert, die mich störten und Gründe für meinen Austritt darstellen sollten.
Lieber Interessent,
im Jahr 2007 bin ich ins Noviziat des Jesuitenordens eingetreten, habe mich aber 2012 entschieden, wieder auszutreten. Heute schreibe ich Dir ein paar Gedanken, wie es zum Austritt kam – aber auch, warum es sich für Dich lohnen kann, auszuprobieren, ob das Ordensleben etwas für dich ist.
Als ich dem Provinzial schrieb, dass ich glaubte, nicht länger im Orden verbleiben zu können und deshalb um die Entlassung bat, hatte ich zuvor schon lange hin- und her überlegt. Ich hatte viel gebetet, abgewogen, hier ein Für und dort ein Wider bedacht und schließlich eine ganze Reihe von Dingen ausformuliert, die mich störten und Gründe für meinen Austritt darstellen sollten.
Samstag, 22. September 2018
Kinder in die Mitte! Von Kind- und Vatersein. Von Vertrauen und Verantwortung.
1. "Jesus stellte ein Kind
in ihre Mitte und nahm es in die Arme" (Mk 9,36)
Dieser zentrale Satz aus dem Evangelium des Sonntags (Mk 9,30-37) lässt bei manch einem die Alarmglocken
schrillen.
Denn die Rede davon, dass eine
religiöse Autorität ein Kind in die Arme nimmt, hat in der
katholischen Kirche ihre Unschuld verloren. Seit erneut Berichte über
die sexuellen Übergriffe durch katholische Geistliche in den USA und
in Deutschland bekannt wurden, ist das religiöse Sprechen über
Kinder eine heikle Sache geworden.
Jedenfalls tue ich mich schwer, hier
fromme Gedanken zu diesem Thema zu verkünden.
Viel Schatten durch das Licht. Jakobskirche, Stralsund, 2018. |
Denn ich bin Mitarbeiter einer
Institution, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg das eigene Ansehen
über den Schutz und die Würde der Opfer sexueller Gewalt gestellt
hat. Durch ständiges Wegsehen und systematische Vertuschung, durch
klammheimliche Versetzungen der Täter und die Beschimpfung der
Aufklärer als Nestbeschmutzer hat die katholische Kirche sich oft
genug als unwillens und unfähig erwiesen, dem Verbrechen in ihrer
Mitte ein Ende zu machen. Das Leiden der Opfer von sexuellen
Übergriffen ist nun nicht mehr ungeschehen zu machen.
Was aber möglich ist: Den Opfern nun endlich zuzuhören und zu erfahren, was durch den Missbrauch
zerstört worden ist.
Dann muss es um Gerechtigkeit gehen:
Täter müssen klar benannt und zur Rechenschaft gezogen werden,
soweit dies noch möglich ist.
Schießlich die Frage nach den
Strukturen: Beschwerdewege und Schutzmechanismen sind inzwischen in
vielen Teilen der Kirche etabliert und es ist zu hoffen, dass damit
auch ein Mentalitätswandel einhergegangen ist. Aber reicht das?
Papst Franziskus hat den Klerikalismus, also die Überhöhung
geistlicher Amtsträger, als Ursache angeprangert. Auch die
kirchliche Sexualmoral, die Hierachien, die undurchsichtigen
Versetzungen tragen ihren Teil bei.
Wie dem auch sei: Meine Kirche hat vor
dem Anspruch Jesu kläglich versagt, denn nicht die Sorge für die
Kinder stand im Zentrum, sondern ihr eigener Schutz.
Verantwortungslosigkeit pur! Dieses Versagen müssen wir heute mit
Trauer und Scham erkennen.
Aber es ist eine zwiespältige Sache,
als Mitglied der Kirche irgendwie sich selbst und dann doch nicht
sich selbst anzuklagen, da ich ja persönlich oft genug gar keinen
Einfluss auf solche Dinge habe.
2. "Wer
ein Kind aufnimmt, der nimmt mich auf" (Mk 9,37)
Deshalb will ich den Blick von der
heutigen Situation zurück auf Jesu Intention lenken:
Jesus war voller Ehrfurcht und
Wertschätzung gegenüber den Kindern.
Er stellte sie bisweilen als religiöse
Vorbilder hin: "Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein
Kind, der wird nicht hineinkommen." (Lk 18,17) Und das tut
er in einer Zeit, als der Kitsch von Babys, die auf den großen
Händen der Erwachsenen schlafen, undenkbar war, als noch keine
Kinderbilder mit riesigen Kulleraugen existierten und noch kein süßes
Jesuskind mit blonden Locken verehrt wurde.
Kinder waren keine Vorbilder, sie waren
in den Augen seiner Zeitgenossen nur unfertige Erwachsene und
reichlich defizitär. Dagegen rückt Jesus ihre Offenheit für Gott
und sein Wirken ins Zentrum.
Heute nun geht er noch einen Schritt
weiter und spricht von der engen Verbindung zwischen dem Aufnehmen
eines Kindes und dem Aufnehmen Gottes selbst: "Wer ein
solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber
mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich
gesandt hat." (v37)
Kinder ändern die Lebensperspektive. Inselkirche, Hiddensee, 2018. |
Aber was soll das bedeuten: ein Kind
"aufnehmen"?
In den seltensten Fällen laufen
irgendwo Kinder auf der Straße herum, die man dann aufnimmt. Darum
wird es also nicht gehen.
Kinder zu haben aber bedeutet, bei
aller Freude und Lockerheit, die sie ins Leben bringen können, in
erster Linie Arbeit. Es ist ein mühevolles Tun, den eigenen
Tagesrhythmus an einem Kind auszurichten, es mit Geduld an Hygiene und
Essen heranzuführen, vollgekackte Windeln zu wechseln, in der
Krankheit und bei jedwedem Geschrei ruhig und geduldig zu bleiben,
und nicht zuletzt die Balance zu finden zwischen nachsichtiger Liebe
und den Regeln.
Diese Mühe muss man, wenn ein Kind
erst einmal da ist, einfach auf sich nehmen, denn ohne die liebevolle
Sorge kann ein Kind nicht leben.
Eindrucksvoll zeigt das der aktuelle
Roman "Neujahr" von Juli Zeh, in dem sich dem
Familienvater Henning im Urlaub die schreckliche Erfahrung des
Verlassenseins wieder ins Gedächtnis drängt. Vor vielen Jahren
waren seine Eltern beim Urlaub auf Lanzarote am Morgen plötzlich aus
dem Ferienhaus verschwunden gewesen und hatten den Vierjährigen mit
seiner zwei Jahre jüngeren Schwester allein gelassen. Die Autorin beschreibt aus der Sicht
des zunächst besonnen agierenden Henning, den immer wieder und immer
stärker die Panik anfällt, bis ihn die ungeheure Verantwortung, in
die er urplötzlich gestellt ist, fast umwirft, einen verzweifelten Kampf ums Überleben und die sinnlose
Suche nach einem Sinn der Verlorenheit.
Kindliche Überforderung und die
völlige Unfähigkeit, in dieser haltlose Situation einen Halt zu
finden, haben ihre traumatisierenden Spuren in seinem Leben als
Ehemann und Vater hinterlassen. Es ist eine dem eben genannten
Missbrauch verwandte Form der Traumatisierung.
Mich hat dieser Roman völlig fertig
gemacht – und zugleich vollends fasziniert. Denn er zeigt (neben
vielen anderen Dingen) aus verschiedenen Perspektiven, wie
unabdingbar wichtig die elterliche Sorge für das Wohl eines Kindes
ist.
Wenn Jesus nun dazu auffordert, Kinder
aufzunehmen, dann geht es genau um diese Verantwortung, in der
Erwachsene gegenüber Kindern stehen. Dasein, sich kümmern,
liebevoll mitgehen und zeigen, dass sie nicht allein sind. Das ist
ein Dienst, bei dem man selbst nicht an erster Stelle steht.
Insofern gehört der Schutz von Kindern
zum Zentrum des Christlichen!
3. "Vater unser im Himmel"
(Mt 6,9)
Zugleich ist diese Haltung, religiös
gesprochen, die Art von Väterlichkeit, die wir auch von Gott als
unserem himmlischen Vater erwarten dürfen.
Hier kreuzen sich nämlich die
theologischen Linien: Einerseits dürfen wir uns vertrauensvoll als
gesegnete Kinder Gottes fühlen und ihn im Vaterunser als unseren
Vater ansprechen. Andererseits sind wir in die Pflicht genommen,
Kindern verantwortlich und dienend zu begegnen.
Beide inneren Haltungen, die des
vertrauenden Kindes und die des verantwortlichen Erwachsenen, haben
Platz in uns und beide können uns zu dem einen Ziel führen: dass
wir Gott näher kommen.
Denn das ist ja das Ziel des
Evangeliums: Jesus will zeigen, auf welchem Wege wir Gott begegnen
können.
Zusammengefasst lässt sich aus dem
bisher Genannten verallgemeinernd sagen, dass wir Gott begegnen
können, wenn wir Verantwortung übernehmen, wenn wir dienen, wenn
wir nicht uns selbst an erste Stelle setzen.
(Entgegengesetzt also zu dem Verhalten,
wie es Priester und Bischöfe im Zuge des Missbrauchs und des Umgangs
mit dem Missbrauch an den Tag legten – bzw. verschleierten.)
Darauf deutet auch der andere wichtige
Satz des Evangeliums hin: "Wer der Erste sein will, soll der
Letzte von allen und der Diener aller sein." (v35)
Das eben Erwähnte findet sich darin
wieder – und noch mehr.
Der Satz erinnert nämlich daran, dass
die Werte, von denen ich eben sprach, nicht selbstverständlich,
nicht leicht zu leben und schon gar nicht populär sind. Denn sie zu
leben bedeutet, Abstriche zu machen, nicht zu drängeln, runterkommen
vom eigenen hohen Ross.
Den Verantwortlichen in der Kirche
stünde das in diesen Zeiten gut an. Papst Franziskus geht nach
meiner Ansicht in vielen Bereichen schon mit einem guten Beispiel
voran.
Aber auch alle anderen Christen, die
Gott als Vater anrufen, sagen mit dieser Anrede Gottes, dass sie
selbst nicht auf dem ersten Platz stehen. Sondern dass sie ihm im
Gebet ihr Leben anvertrauen – die Verherrlichung seines Namens, das
tägliche Brot, die eigene Schuld, die Rettung vor den Versuchungen
und allem Bösen. Wer so betet, stellt sich selbst nicht in die erste
Reihe.
So kann das Beten des Vaterunsers uns
vielleicht eine gute Erinnerung sein an das, was uns das Evangelium
auträgt:
Zu Gott als Vater sprechen bedeutet
auch, auf den Schutz der Schwächsten zu achten. Es bedeutet, sich
nicht nach vorn zu stellen, sondern Verantwortung zu übernehmen und
zu dienen.
Blick in Abgründe / Blick nach draußen. Heimvolkshochschule Seddiner See, 2016. |
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Montag, 16. Juli 2018
Wann ist mein Handy eigentlich aus? Zur Besinnung
Wann bin ich eigentlich mal nicht
erreichbar auf dem Smartphone?
Solche Momente gibt es – aber, ich
gebe es zu, nur sehr selten. Mein Telefon hat meinen Alltag fest im
Griff, fester als ich will.
Dass es grundsätzlich ausbleibt, kommt
nur an drei Punkten vor.
Mittwoch, 27. Juni 2018
Radikale Lebensreife. Aus Rudyard Kiplings „Brief an meinen Sohn“
Aus Konflikten, Enttäuschungen,
Zweifeln und vielen Begrenztheiten besteht das Leben zu weiten
Teilen. In der großen Politik ebenso wie im Privatleben, im Fußball
wie in der Religionsausübung.
Mit diesen Problemen umzugehen
erfordert charakterliche Reife, die oftmals schmerzhaft erworben
werden muss. Durch die Drangsal hindurch erst lernen wir mit der
Drangsal umzugehen.
Aber wir können uns natürlich
vorbereiten - oder es wenigstens versuchen.
Eine kritische Hilfestellung bietet der
Brief des Schriftstellers und Nobelpreisträgers Rudyard Kipling an
seinen Sohn von 1910. Seine Aufzählung von Haltungen einer reifen
Persönlichkeit ist weise und immer noch gültig, wenn wir auch
manches anders ausdrücken würden, weniger pathetisch vor allem.
Mittwoch, 20. Juni 2018
Elternschaft und Mord
Weil Sommer ist, beschränke ich mich
einstweilen auf hilfreiche Inspirationen anderer Leute.
Der folgende Text findet sich in der
raffinierten und irritierenden Biographie Gottes von Jack Miles;
passenderweise führt er das Kapitel über Abraham und seine
Versuchung (Gen 22) ein.
„Ethisch könnte es so aussehen,
als liege ein abgrundtiefer Unterschied zwischen Elternschaft und
Mord; dieser ist ein Verbrechen, jene ist einfach ein moralisch
neutrales Faktum. Psychologisch jedoch sind die beiden so miteinander
verknüpft, wie Leben und Tod verknüpft sind.
Samstag, 31. März 2018
Liebe bis zum Tod – Liebe bis ins Leben. Ostergedanken
"Warum guckst du zu mir?"
So fragte meine Tochter neulich, als
ich sie nach dem Zu-Bett-Bringen noch anschaute.
"Weil ich dich liebhabe",
habe ich geantwortet.
Und vielleicht ist in einem solchen
Satz auch etwas zum Verständnis des Osterfestes ausgesagt. Denn wie
ein liebevoller Vater (und ein solcher bemühe auch ich mich zu
sein), so schaut Gott voller Liebe auf uns, egal wo und in welchem
Zustand wir uns gerade befinden.
Was heißt es aber, wenn jemand einen
anderen liebt? Es gibt einen wundervollen Satz von dem Philosophen
Gabriel Marcel, der das expliziert: „Einen Menschen lieben heißt
sagen: Du wirst nicht sterben.“
Genau das ist es ja, was Liebe will:
dass es dem Anderen gut geht, dass er lebt und nicht sterben muss.
Montag, 12. März 2018
Lass Dir helfen! vs. Du schaffst das! Gnadentheologie und Erziehung
In der erzieherischen Interaktion mit
Kindern, noch dazu den eigenen, stellt sich mir als Theologen immer
mal die Frage, welches Gottes- und Menschenbild ich denn durch mein
praktisches Handeln vermittle. Konkret formuliert: Wie müssten meine
Kinder sich Gott vorstellen, wenn sie (unbewusst) Maß nehmen an
meinem Eingehen auf sie und diese Erfahrungen auf ihr Gottesbild
übertragen?
Damit will ich natürlich keine
quasigöttliche Anmaßung vornehmen, sondern gehe einfach davon aus,
dass menschliche Beziehungserfahrungen Einfluss haben auf unsere
Vorstellungen von Gott – im Guten wie im Schlechten.
Samstag, 6. Januar 2018
Warum meine Kinder nicht getauft sind. Ein Beitrag zum Fest der Taufe des Herrn
Es war das kirchenpolitische
Aufregerthema der letzten Tage: In Berlin werden die Christen immer
weniger. Nur noch 25% der Berliner gehören einer der beiden großen
Kirchen an.
Ich gebe zu - auch ich bin mit schuld daran.
Denn auch meine Kinder sind nicht getauft.
Ich gebe zu - auch ich bin mit schuld daran.
Denn auch meine Kinder sind nicht getauft.
Dazu ein paar Worte:
Ja, es hat auch damit zu tun, dass meine Frau nicht katholisch ist. Wahrscheinlich wären die Kinder einfach getauft worden, wenn es anders wäre.
Doch würde meine Frau selber es jetzt
vorschlagen, wäre ich wahrscheinlich dagegen.
Denn es gibt eine Reihe theologischer Gründe gegen die Kindertaufe, die ich, je mehr ich mich mit ihnen beschäftige, immer überzeugender finde.
Denn es gibt eine Reihe theologischer Gründe gegen die Kindertaufe, die ich, je mehr ich mich mit ihnen beschäftige, immer überzeugender finde.
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Freitag, 5. Januar 2018
Sie knien vor dem Kleinsten. Erscheinung des Herrn
Am heutigen Fest der Erscheinung des
Herrn hören wir, wie die weisen Männer vor dem Kinde knien. Nach
ihrem weiten Weg aus dem Osten und mit dem Umweg über den
Königspalast in Jerusalem waren sie in Bethlehem angekommen. Sie
hatten einen König erwartet - und ein Kind armer Leute
gefunden.
Sonntag, 24. Dezember 2017
Weihnachten ist eine Heilungsgeschichte. Predigt im Gefängniskrankenhaus.
Engel vor der Tür. Stella Maris, Binz (Rügen), 2016. |
Weihnachten ist eine Geschichte von
Heilung.
Gott will uns heilen. Es ist sein
Weihnachtsgeschenk an uns, dass wir geheilt werden.
Und es ist zugleich der einzige und
wahre Grund der Menschwerdung: dass wir geheilt werden.
Allerdings nicht in körperlicher oder
psychologischer Hinsicht.
So wichtig das körperliche und
psychische Heilwerden ist, Gottes Heilung geht tiefer, sie umfasst
den ganzen Menschen.
Denn Gott heilt die Wunden des
Menschseins – indem er selbst Mensch wird. Dazu gleich noch mehr.
Und Heilung ist Arbeit – aber nicht
wir müssen diese Arbeit erledigen. Vielmehr ist es hier ähnlich wie
in der Medizin – manche Krankheiten können die
Selbstheilungskräfte des Körpers nicht allein besiegen – dann
braucht es Hilfe von außen.
Genau das tut Gott in seiner
Menschwerdung, er tritt dort an die Stelle der fehlenden Kräfte, wo
es eine Heilung braucht.
Wir kennen das beispielsweise von der
Dialyse, wenn die Niere nicht mehr entgiften kann und eine Maschine
dafür einspringen muss.
Was macht nun diese Heilung aus? Ich nenne drei Aspekte.
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KinderStück 24 – Gott im Kind verstehen
Der Jesuit Alfred Delp wurde im Rahmen
der Verhaftungen nach Stauffenbergs gescheiterten Attentat auf Hitler
verhaftet und über längere Zeit in der Haftanstalt Berlin-Tegel
inhaftiert.
Vor seiner Hinrichtung am 02. Februar
1945 in Berlin-Plötzensee konnte er den Kontakt mit Mitbrüdern,
Unterstützern, Freunden durch seine vom Tegeler Gefängnispfarrer
Harald Poelchau geschmuggelten "Kassiber" halten.
Am 22. Dezember 1944 schreibt er:
Freitag, 22. Dezember 2017
KinderStück 22 – "Mister Gott liebt dich innen drin"
Ein irischer Mathematiker findet ein
Kind auf der Straße und schreibt ein Buch darüber – "Hallo
Mister Gott, hier spricht Anna" (unrsprünglich von 1974)
ist eine Hommage an das kindliche Staunen und eigenwillige
Schlussfolgern. Die alltäglichen Erlebnisse von Fynn (Pseudonym des
Autors) und Anna sind legendär geworden.
In einer Episode geht es um die
Relationen zwischen unendlich unterschiedlichen Größen. Beim Blick
durch das Mikroskop hat Anna Mikroorganismen entdeckt:
Donnerstag, 21. Dezember 2017
KinderStück 21 – Nähe suchen, Ferne suchen
Walter Benjamins berühmte Skizzen über
eine bürgerliche "Kindheit in Berlin" sind prägnant
eingefangene Beobachtungen und Reflexionen. Das Büchlein umfasst 37
Kurztexte, darunter auch die anderthalbseitige Miniatur "Das
Karussel".
Erlebnisbeobachtung,
Gefühlsbeschreibung und Bildhaftigkeit verschränken sich hier:
Mittwoch, 20. Dezember 2017
KinderStück 20 – Ich kann so klein sein, wie ich bin
In der empfehlenswerten Reihe der
"Ignatianischen Impulse" hat der ehemalige
Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten, Stefan Kiechle, vor
einigen Jahren ein schönes Büchlein mit dem Titel "Spielend
leben" geschrieben. Darin reflektiert er (ähnlich und
manchmal in Anlehnung an Hugo Rahner) auch das Kindsein:
Dienstag, 19. Dezember 2017
KinderStück 19 – Nicht alleinlassen!
Peter Høegs Roman "Der Plan von
der Abschaffung des Dunkels" handelt von traumatisierender
Erziehung in staatlichen Bildungseinrichtungen. Unter dem Anspruch,
niemanden zurückzulassen, werden auch stark verhaltensauffällige
Kinder durch eine Schule gebracht, deren System für sie nicht
gemacht ist und ihnen darum zum Alptraum wird.
In den späteren Reflexionen eines der
Kinder fällt der paradigmatische Satz:
Montag, 18. Dezember 2017
KinderStück 18 – Was man von der undankbaren Brut hat
Wer sich beschaulich-ruhig auf den
Advent einstimmen will, möge jetzt nicht weiterlesen.
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