Im Gefängnis habe ich heute eine
Passionsandacht zu dem nebenstehenden Bild angeboten.
Jesus trägt das schwere Kreuz. Schattenbild, 2015. |
Meine Ausgangsfrage war die im Titel
genannte, die sich natürlich vor allem an den Leidensweg Jesu
anschloss: Was macht es mit mir, wenn jemand meinetwegen freiwillig
leidet?
Aus der Lebenssituation der Anwesenden
heraus kommt der Impuls:
Dass durch die Inhaftierten andere
Menschen leiden mussten, die das gerade nicht wollten, ist in
vielen Fällen sehr eingängig.
Dass aber jemand freiwillig
um meinetwillen leidet, scheint zunächst nicht ganz so klar. Aber
natürlich gibt es eine Menge Partner, Verwandter oder Freunde, denen
es unter Umständen schlecht geht und die leiden, weil jemand nicht
da ist und im Gefängnis sitzt.
Schon das macht viele der Inhaftierten
unglücklich, wenn sie sich vorstellen, dass sie daran mitschuldig
sind.
Das freiwillige Dranbleiben und
Investieren von Herzblut seitens derer, die eigentlich nicht bestraft
werden sollen, diese Zugewandtheit und Liebe, aus der dann oftmals
viel Leid entsteht, ist vielleicht auch eine Weise, wie wir uns Jesus
und seinem freiwilligen Leiden für uns nähern können.