Posts mit dem Label Nachfolge werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Nachfolge werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 20. März 2016

"Fürchte dich nicht!" als Motto der Heiligen Woche

Als wir den Titel "Fürchte dich nicht" für die heute beginnenden Kinderkartage ausgewählt haben, war das natürlich durchdacht und theologisch wasserdicht. Aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr glaube ich, dass dieser Grund-Satz des biblischen Glaubens tatsächlich ein Grundsatz der Heiligen Woche ist.

Sonntag, 14. Februar 2016

Gekreuzigt – Der Kreuzestod als Basis christlichen Erlösungsglaubens

In dieser Fastenzeit möchte ich mit Hilfe verschiedener Texte, Bilder und Filme auf den Gekreuzigten schauen. In unserer Kulturgeschichte ist das Leiden und Sterben Jesu in verschiedenen Facetten nämlich immer wieder präsent – oder in Andeutungen und Anspielungen wenigstens zu ahnen.

Über lange Jahrhunderte war der ans Kreuz geschlagene Jesus Christus der Prototyp des Leidenden, an dem sich den Gläubigen trotz dieses Leidens zeigte, dass Leiden und Sterben vor Gott nicht sinnlos ist. Zu allen Zeiten vertrauten Menschen darauf, dass Jesu Leiden nicht nur passives Er-leiden, sondern eine stellvertretende Tat ist, die die Kraft hat, unser jeweils persönliches Leiden aufzunehmen und zu transformieren.

Dienstag, 9. Februar 2016

Was sterben muss – Aschermittwoch und Karfreitag

Was sterben muss.

- der Hass - die Ausgrenzung - die Ängste - der Egoismus - die Gewaltanfälligkeit - das Lügen - die Aufrechnungsmentalität - die Selbstgefälligkeit - der Kleinglaube - das Misstrauen - die Selbstgerechtigkeit - die Unbarmherzigkeit -

Montag, 8. Februar 2016

Beschnitten – Eine Entdeckung zur Nacktheit

Vor kurzer Zeit habe ich in der Sauna einen beschnittenen Mann nackt gesehen, zum ersten Mal in meinem Leben.
Im Nachdenken darüber ist mir auf einmal schlagartig klar geworden, was für eine wahnsinnige und nicht mehr aufhebbare Bindung diese Art von religiöser Initiation erzeugt.
Wie sehr die Zugehörigkeit zur Religion in den eigenen Körper eingeschrieben ist, so dass eine mentale Distanzierung vielleicht möglich ist, aber durch den eigenen Körper immer wieder konterkariert wird. 
Ich bin allenfalls durch meine Kette mit Kreuz und meinen Ehering ansatzweise ausdeutbar, beides ist aber reversibel an meinen Körper und kann jederzeit abgenommen werden. Für einen beschnittenen Mann dagegen kann jedes Duschen und jede Erfahrung von Nacktheit eine Erfahrung oder wenigstens Bewusstwerdung der eigenen Religion sein.

Donnerstag, 4. Februar 2016

Heilsame Enttäuschung über die Kirche – Dietrich Bonhoeffer am 110. Geburtstag

Dietrich Bonhoeffer hat nicht erst in der Zeit seiner größten Krisen im Gefängnis, sondern auch vorher schon alles auf Gott gestellt. Denn ihm war klar, dass Gott nicht an den Rändern voller Not und Ängste, sondern in der Mitte und Stärke des menschlichen Lebens gefunden werden will.
Das zeigt sich auch in Bonhoeffers Bild von kirchlicher Vergemeinschaftung, wie er es in der 1939 zum ersten Mal veröffentlichten Schrift "Gemeinsames Leben" zeichnet.
Konsequent denkt er von Gott her und sieht im Lichte dessen auch die inneren Grenzen christlicher Gemeinschaft sehr wohl – wie es wohl zu jeder Zeit und auch heute Menschen gibt, die sich an eine Pfarrgemeinde, eine geistliche Gemeinschaft oder einen Orden binden wollen und deren Grenzen trotzdem wahrnehmen.
Hier bietet Bonhoeffer einige Sehhilfen an, wie die Schwächen einer kirchlichen Nahgemeinschaft anzusehen sein könnten:

Mittwoch, 3. Februar 2016

Einen Orden verlassen – in Gesellschaft Jesu bleiben

Anfang Februar vor vier Jahren habe ich den Jesuitenorden verlassen. Ich bin in Frankfurt am Main in ein Auto gestiegen und mit kurzen Abstechern nach Berlin gefahren.
Das klingt zunächst einfach.
Aber diesem Tag ging selbstverständlich ein längerer Prozess voraus – und ihm folgte ebenso ein längerer Prozess.

Wenn ich jetzt, inzwischen als Ehemann und Vater (und ironischerweise am Ende des von Papst Franziskus ausgerufenen Jahr der Orden), darauf schaue, dann sehe ich einen langen inneren und äußeren Weg. Den werde ich hier nicht ausbreiten, wohl aber ein paar Gedanken – und Fragen. Gefühle und Zustände also anstelle von expliziten Gründen.

Sonntag, 10. Januar 2016

Taufe des Herrn - Teilhabe am Leben Christi

Wie zum letzten, so auch zu diesem neuen Jahr eines meiner Lieblingsbibelworte. Diesmal stammt es aus dem Galaterbrief: "Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir." (Gal 2,20)

Paulus bringt seine Überzeugung über das neue Leben der Christen zum Audruck. Und zwar des Lebens Christi selbst, das den Menschen nach dem Glauben der Kirche durch die Taufe geschenkt wird.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Advent und Weihnacht berühren sich – Ein Gedicht von Andreas Knapp

Wir haben das Ziel des Advents fast erreicht. Die Aufregung und Hektik, Verstimmung und Unruhe nimmt in vielen Haushalten zu.
Auf den letzten Metern innehaltend möchte ich zur Betrachtung eines fast-schon-weihnachtlichen Gedichts von Andreas Knapp einladen, der es wagt, in der Spur des heiligen Ignatius einen Blick aus der Perspektive des dreifaltigen Gottes auf uns zu werfen.

Samstag, 31. Oktober 2015

Rupert Mayers 70. Todestag - Ausrichtung an Christus

An einer evangelischen Kirche habe ich mal gelesen: „Reformation bedeutet: Sein Leben immer wieder neu an Jesus Christus ausrichten.“

Eigentlich geht es in jeder christlichen Existenz genau darum. Besonders stark aber verdichtet sich diese Ausrichtung auf Jesus und die immer neue Angleichung an Ihn in den Menschen, die wir als Heilige verehren.

Der selige Rupert Mayer, an dessen 70. Todestag an diesem 1. November erinnert wird, hat die Gestaltung seines Lebens nach dem Vorbild Christi so überzeugend gelebt, dass schon viele seiner Zeitgenossen in ihm einen heiligen Mann sahen. Es war ein Leben des Dienstes. Illustrieren lässt sich das durch das Jesuswort, das an seinem Gedenktag in der Lesung zu hören ist: „Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“ (Joh 10,11) 

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Keine geweihten Hände - Eine Art Bekenntnis

Inzwischen bin ich versöhnt und sehr froh mit der jetzigen Ausrichtung meines Lebens. Das war nicht immer so klar.
Knapp zehn Jahre meines Lebens hatte ich der Vorbereitung auf ein kirchliches Weiheamt gewidmet – um nach Studium mit Ausbildung im Priesterseminar sowie Noviziat und Magisterium in der Gesellschaft Jesu schließlich zu heiraten und Vater zu werden.
Dieser äußere Weg ist mit vielen inneren Wandlungen verbunden, die ich an diesem Ort einmal reflektieren will.

Samstag, 19. September 2015

Nicht mein Vorwärtskommen, sondern Gottes Ankommen bei mir

1
Jesus spricht im Evangelium des Sonntags (Mk 9,30-37) zunächst von Leid und Tod und Rettung. Dass "der Menschensohn" an die "Menschen" ausgeliefert wird, ist aber für die Jünger zu weit weg, sie sind emotional nicht angesprochen von dieser Aussage.
Denn sie hatten bei diesen Worten im Hinterkopf sicher die Vorstellung der endzeitlichen Gestalt eines "Menschensohnes" aus dem Himmel, der eine "ewige, unvergängliche Herrschaft" (Dan 7,14) antritt. Diese Verknüpfung wird nun durch die Worte Jesu auf den Kopf gestellt, wenn gerade jener von Gott kommende Herrscher in Menschengestalt nun an Menschen ausgeliefert werden soll.
Augenscheinlich können sie weder "Leid" und "Menschensohn" noch den "Menschensohn" und sich selbst in eine sinnvolle Beziehung zueinander bringen. Dabei hatte sie Jesus extra mitgenommen, um ihnen gerade diese wichtige Sache zu sagen.

Sonntag, 7. Juni 2015

Lebendiger und toter Leib – Über die "Kreuzabnahme nach HBG" von Volker Stelzmann und die Kirche

Dieses Jahr hatte ich einen besonderen Fronleichnamsdonnerstag. Während an vielen Orten Menschen in Prozessionen hinter dem "lebendigen Leib des Herrn" hergingen, war ich auf einer Beerdigung, bei der wir den toten Leib eines Kindes unter die Erde begleiteten.

Im Nachhinein regen sich neben Betroffenheit und Mitgefühl auch reflektierende Gedanken über dieses Zusammentreffen in mir. Die Feier des lebendigen und die Trauer um den toten Leib gehören in der Christentumsgeschichte schließlich eng zusammen. 

Donnerstag, 4. Juni 2015

Fronleichnam – Patronatsfest dieses Blogs

In gewisser Weise kann ein Blog mit dem Namen "Brot und Glanz" ja nur das Fronleichnamsfest als Patronat haben. Ein Stückchen Brot, das im Strahlenglanz zu sehen ist, stellt den ikonographischen Kern des Festes dar. Brot im Glanz und Glanz ums Brot – das sind die gängigen Bilder für das, um das es geht. 

Montag, 20. April 2015

Spiritualität der Nichtgleichgültigkeit – Gegen das Flüchtlingssterben

Wenn ich die Nachrichten höre, wird mir schlecht. Ich kann nur schwer aushalten zu hören, wie viele Menschen wieder und wieder im Wasser vor Europa umkommen und wie abgebrüht und weichgekocht die Reaktionen der zuständigen Politiker sind.
Die todbringende Devise heißt augenscheinlich: Schleuser bekämpfen anstatt Menschen zu retten.

Samstag, 18. April 2015

Zeugen der Auferstehung im Bild

Und noch einmal Bilder. Sie wollen die Begegnung mit dem jungen Mann in weißem Gewand (Mk 16,5) oder mit Jesus selbst (Joh 20,24ff) darstellen und wurden auch von Schülerinnen und Schülern gestellt und von mir bearbeitet (so wie hier und hier).
Das Sonntagsevangelium (Lk 24,35-48) schließt an das Emmausevangelium an und berichtet von einer weiteren Erscheinung des Auferstandenen. Am Ende bekommen die Anwesenden es noch einmal klipp und klar zugesagt: "Ihr seid Zeugen dafür." (v48)

Samstag, 11. April 2015

Die Wunden Gottes berühren - Tomáš Halík und der Apostel Thomas

Das heutige Evangelium (Joh 20,19-31) steht mit der Erzählung vom zweifelnden Thomas traditionell im Zeichen derer, die angesichts der Auferstehung Jesu nachhaken, die daran zweifeln oder gar nicht glauben können.
Aber der Evangelientext hat noch eine weitere Pointe, die der tschechische Priester, Professor und Psychologe Tomáš Halík in seinem Essayband "Berühre die Wunden" aufnimmt und erläutert.
Vor einigen Tagen sprach er auch bei einer Veranstaltung in der Katholischen Akademie Berlin und bot dort auch einige Thesen aus seinem Bestseller "Geduld mit Gott" dar, in dem er einige originelle Gedanken zu Atheismus und zweifelnde Distanz zu Gott referiert. Das Folgende schließt sich an diese Überlegungen an.

Montag, 6. April 2015

Der Emmausgang ist eigentlich ein Liturgieablauf

Dass die Geschichte der beiden Emmausjünger (Lk 24,13-35) die urchristliche Gemeinde für die Gegenwart Christi in der eucharistischen Feier sensibilisieren sollte, dürfte nachvollziehbar oder bekannt sein. Die Jünger, die Jesus beim Brotbrechen erkennen (v35), stehen für alle Christen, die sich zu dieser Feier versammeln; auch die heutigen Christen können dieses Offenhalten für die Gegenwart Gottes unter sich aus dem Text mitnehmen.
Aber wenn man die Geschichte genauer liest, lässt sich in ihrer Komposition außerdem der Ablauf eines typischen Gottesdienstes erkennen.

Donnerstag, 2. April 2015

Jünger werden - Abendmahl auf der Straße am Gründonnerstag

Heute habe ich an einer Straßentheater-Aktion teilgenommen. Auf öffentlichen Plätzen in Berlin entstand das Letzte Abendmahl in der bekanntesten Bildversion nach Leonardo da Vinci als Standbild.

Das ist eine Erfahrung, die sehr in die Tiefe führen kann: Wir sind Jesus durch die Straßen Berlins gefolgt, Aprilhagel hat uns frösteln lassen, das Brot haben wir mit ihm gemeinsam gegessen, aufgebrochen sind wir nach der Ankündigung des Verrats.

Sonntag, 22. März 2015

"Superwelt" - Gott spricht im Film von Karl Markovics

Wie kommt Gott in das Drehbuch für einen Kinofilm? - Für den Regisseur von "Superwelt", Karl Markovics, war es klar: "Dazu kann ich nur sagen, dass das vielleicht das einzige Thema ist, an dem wirklich niemand vorbeikommt."
Darüber kann man sich, vor allem in Berlin, trefflich streiten, aber wer sich damit beschäftigt, was es mit Menschen machen kann, in deren Leben Gott plötzlich auftaucht und spricht, der kommt an diesem Spitzenfilm nicht vorbei.
Auf der diesjährigen Berlinale war er schon zu sehen, in Österreich kommt er gerade ins Kino, hoffentlich auch bald in Deutschland.

Sonntag, 22. Februar 2015

Seine Einstellung ändern - Ein Übersetzungsreigen zu Mk 1,15

Am Ersten Sonntag der Fastenzeit wird Jesu erstes Wort nach dem Markusevangelium vorgetragen (Mk 1,15).
Es ist die Zusammenfassung seiner ganzen Heilsbotschaft für die Menschen – und sie wird, je nach Übersetzung, in sehr unterschiedlichen Worten verdeutscht.