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Freitag, 1. Juni 2018

Ich entscheide mich nicht! Aufgeklärter Liberaler und kirchentreuer Katholik zugleich

Neulich hatte ich einen Arzttermin. Als wir mit Blick auf meine herumkrabbelnde Tochter darauf kamen, dass ich derzeit in Elternteilzeit bin, freute sich die Ärztin: "Ah, ein fortschrittlicher Arbeitgeber!"
Da konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen: "Ja, ich arbeite für die katholische Kirche."
Woraufhin sie erstaunt und fast entrüstet irgendetwas Relativierendes hinterhersagte.

Mittwoch, 25. April 2018

Kreuze für Bayern und Kippa für alle. Zwei religiöse Symbole im öffentlichen Raum

In zwei ganz unterschiedlichen Kontexten sind religiöse Symbole in den letzten Tagen wieder Gegenstand gesellschaftlicher Debatten geworden. Zum einen die Attacke auf einen kippatragenden Israeli im Prenzlauer Berg in Berlin durch einen Palästinenser, zum anderen durch die Anordnung, dass in bayerischen Behörden demnächst verbindlich Kreuze hängen sollen.

Einmal geht es um die privaten Ausdruck der persönlichen Religiosität, eine Einzelperson nimmt also ihr Recht auf freie Religionsausübung in Anspruch1 und wird deshalb angegriffen; einmal geht es um die Geste eines sich religiös-weltanschaulich neutral definierenden Staates, der sich augenscheinlich in einer religiösen Tradition verorten will.

Donnerstag, 12. April 2018

Kriegsgefahr – Und ein Satz von Monika Maron

Überall wird davon gesprochen, dass die USA unter ihrem Präsidenten Donald Trump demnächst in einen Krieg stolpern würde. Erst die Kriegsrhetorik gegenüber Nordkorea, dann die Provokationen in Richtung des Iran wegen des angeblich unzureichenden Atomabkommens und nun die Ankündigung eines Angriffs gegen das syrische Regime mit seinem Unterstützer Russland.

Wenngleich ich die ständigen Drohungen und Kraftmeiereien unsäglich finde, sehe ich doch auch, dass die Möglichkeiten völkerrechtlicher Beschlussfassungen auf dem Boden der UN augenscheinlich an ein Ende kommen.
Die vielgenannte "responsibility to protect" wirkt wie ein großer Luftballon, aus dem immerzu Luft abgelassen wird bis nichts mehr übrig bleibt.

Sonntag, 11. Februar 2018

Religion als Aufbruch 2 – Eine Variante von Ilija Trojanow

"Er begreift, dass sein Leben dem Auf-Bruch verpflichtet ist. Als Prinzip. Bereit zu einer weiteren Drehung, zu einer nächsten Pirouette."1

Was Ilija Trojanow für den Geflüchteten postuliert, ist eine weitere Variante meines vorherigen Beitrags zum Gedanken der Religion als Aufbruch.

In seinem glänzend geschriebenen Buch "Nach der Flucht" voller kurzer Gedanken und Aphorismen universalisiert Trojanow sein eigenes Lebensschicksal zu Aussagen über Geflüchtete und ihr Verhältnis zum Aufnahmeland, zur Heimat, zu sich selbst und der Welt. (Ohne dabei freilich zu behaupten, dass dies immer und für jederman so sein müsse.)

Donnerstag, 25. Januar 2018

„Deine rechte Hand, Herr, ist herrlich an Stärke“ (Ex 15,6). Gebetswoche für die Einheit der Christen 2018.

Die Ökumene ist kein Aufregerthema mehr.
Spätestens seit im letzten Jahr die Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum in einem sehr gemeinschaftlichen und ökumenischen Geist begangen wurden, könnte man überlegen: Wozu braucht es überhaupt noch eine "Gebetswoche für die Einheit der Christen", wie sie gerade weltweit vom 18.-25. Januar begangen wurde?
Die Zeiten, dass Katholiken keine evangelischen Gottesdienste besuchen sollten, sind doch vorbei, vorbei ist der familiäre Aufstand, wenn eine evangelische Christin einen Katholiken heiraten wollte.
Es ist doch so viel Gemeinsamkeit erreicht, die Unterschiede nur noch marginal.
Warum, so fragen sich viele Menschen, einigt man sich also nicht einfach und macht eine gemeiname christliche Sache, zumal die beiden großen Kirchen in Deutschland doch schon so gut harmonieren.

Donnerstag, 18. Januar 2018

Wenn Gott "durch den andersgläubigen Bruder in Christo" spricht. Max Josef Metzger schreibt an Papst Pius XII.

Aus Anlass der "Gebetswoche für die Einheit der Christen", die vom 18. bis 25. Januar weltweit stattfindet, hier ein Beitrag zu einem der ersten großen katholischen Vorkämpfer der Ökumene.

Im Gefängnis schreibt der Friedensaktivist und katholische Priester Max Josef Metzger im Advent 1939 an Papst Pius XII.
Schon das zweite Mal war er wegen seiner Opposition zum Nationalsozialismus und seines pazifistischen Engagements inhaftiert, aber der Grund seines Schreibens nach Rom war nicht seine Haft.

Freitag, 27. Oktober 2017

Spirituelle Impotenz? Religiöse Erfahrung in "Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters"

Die Frage nach der eigenen Identität, die dieser Tage nicht nur die Katalanen in stürmischer Weise umtreibt, sondern auch viele verunsichert-besorgte Menschen in den Demokratien der EU und darüber hinaus, ist eine Frage, die sich auch alle, die eine Migrationsbiographie haben, immer wieder stellen.
Wo gehöre ich hin, ab wann gehöre ich dazu, wo will ich überhaupt dazu gehören und wo auf keinen Fall, welche parallelen oder mehrfachen Zugehörigkeiten habe ich oder habe ich nicht....?

Der unlängst an diesem Ort schon erwähnte Roman "Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters" von Dimitrij Kapitelman hat genau dasselbe Thema – der Erzähler ist mit seinem Vater nicht nur auf eine biographische, sondern auch auf eine politische und religiöse Identitätssuche gegangen und nach Israel gereist.

Samstag, 21. Oktober 2017

Der Kaiser und die Schwachheit. Von Selbstbeschränkung und Kult

Das Evangelium des heutigen Sonntags (Mt 22,15-21) behandelt ein Thema, das ich für sehr bedeutsam halte und das deshalb auch immer wieder im Blog auftaucht. Es geht um das Verhältnis von Religion und Politik.

Jesus wird hier von den Pharisäern auf die Probe gestellt und nach seiner Haltung zur kaiserlichen Steuer befragt – und damit befindet er sich in einer Zwickmühle: als Akt des Widerstands gegen die nicht nur politisch, sondern auch religiös übergriffige Besatzungsmacht hätte Jesus die Steuer ablehnen müssen. Dies aber wäre ein politischer Affront gewesen, der harte Strafen der Römer nach sich gezogen hätte.
Anstatt nun also die eine oder die andere Seite zu brüskieren, reagiert Jesus zunächst mit der Gegenfrage, was denn auf der in Frage stehenden Münze abgebildet sei.
Da es das Bildnis des Kaisers ist, antwortet er:
"So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!" (v21)

Montag, 9. Oktober 2017

Gutgenährt und eingemauert. Ein Absatz aus "Americanah" und die Flüchtlingsfrage

Nun, da die Flüchtlingspolitik der Unionsparteien wieder zu einem deutschen Politikum wird und damit eine wichtige Komponente in den kommenden Sondierungsgesprächen darstellt, nun, da von "atmenden Deckeln" und "Asylzentren" die Rede ist und die neuerliche Unterscheidung zwischen so genannten "Wirtschaftsflüchtlingen" und Asylberechtigten über Wohl und Wehe einer kommenden Regierungskoalition mitentscheidet, in ebendiesem Moment lese ich den wunderbaren Roman "Americanah" von Chimamanda Ngozi Adichie1 und möchte an dieser Stelle einen kurzen literarischen Einwurf zur obenstehenden politischen Frage vorstellen.

Dienstag, 3. Oktober 2017

Einheit der Deutschen und Einheit der Christen. Ein Denkanstoß

Als ich dieser Tage in der Ausstellung "Der Luthereffekt" im Berliner Martin-Gropius-Bau war und mich an den Spuren von "500 Jahre[n] Protestantismus in der Welt" erfreuen wollte, musste ich mich gleich zu Beginn sehr aufregen.
Im Lichthof des Museums befindet sich eine Raum-Klang-Installation des Künstlers Hans Peter Kuhn in Form einer sich windenden Doppelhelix, die für den Übergang vom Katholizismus zum Protestantismus stehen soll und eine ärgerlich simplifizierte Gegenüberstellung der Konfessionen betreibt. Im Begleittext heißt es nämlich, es sei eine "simple Metapher" gewählt worden:
"Die katholische Kirche ist die Mittlerin zwischen Mensch und Gott. Dadurch ergibt sich eine räumliche Einschränkung in der Vertikalen, eine Deckelung von oben. Dafür ist in der Breite Raum für lässliche Sünden. Der Protestantismus gewährt die direkte Beziehung zu Gott. Diese Öffnung in der Vertikalen geht jedoch einher mit einer Einengung in der Horizontalen, denn kleine Sünden sind nicht mehr erlaubt."1

Diese Art von intellektueller Schieflage im öffentlichen Raum eines Museums finde ich nun wirklich frech.

Sonntag, 24. September 2017

Der Souverän teilt aus. Wahl im Weinberg

Ich übe mich weiter in schiefen Bildern...

Denn: Eigentlich könnte die Wahl so sein wie das Sonntagsevangelium (Mt 20,1-16). 

Da sucht sich ein Herr im Laufe des Tages Arbeiter für seinen Weinberg. Sie arbeiten nach Absprache bei ihm, also unterschiedlich lang, je nachdem, wann er sie ansprach und sie beginnen konnten. Am Ende bekommen sie ihren Lohn – jeder einen Denar, so viel, wie man für den einen Tag zum Leben braucht.

Donnerstag, 21. September 2017

Zwischen Resignation und Hybris. Zwei Reflexionen vor der Bundestagswahl.

Da meine Kinder nun einmal unumgänglich zu meinem Nahumfeld gehören, fallen mir anhand ihrer Verhaltensweisen, Möglichkeiten und Grenzen auch eine Reihe von Dingen auf, die sich in meine Assoziationsketten vor der Bundestagswahl 2017 einfügen.

Die Kleine ist noch keine drei Monate alt und wahltypologisch steht sie für mich auf dem Posten der Resignation.
Langsam nimmt das Baby immer mehr wahr, was um sie herum geschieht; von Tag zu Tag beobachtet sie genauer. Der über ihr sich bewegenden Hand folgt sie mit den Augen oder gar dem Kopf, die Wärmelampe lächelt sie an, auf elterntypische Kosegeräusche reagiert sie mal mit Lachen, mal gar nicht.
Und dann ist da ein über ihr baumelndes Spielzeug, von mir angestoßen und wegen seiner Bewegung von ihr angestaunt. Aber die Möglichkeit, es selbst auch zu berühren und in Bewegung zu bringen, scheint sie nicht zu haben. Oder doch?

Sonntag, 17. September 2017

Erbarmen. Im Sandkasten, bei der Bundestagswahl und im Sonntagsevangelium

Mit diesen (hier leicht abgewandelten) Worten war ich heute morgen im rbb zu hören:

Wenn ich mit meiner kleinen Tochter auf den Spielplätzen in unserem Viertel unterwegs bin, fällt mir regelmäßig dieser eine Satz aus der Bibel ein: „Hättest nicht auch du Erbarmen haben müssen?
Eines der anderen Kinder hat meiner Tochter etwas von seinem Sandspielzeug abgegeben. Anstatt nun friedlich miteinander zu spielen, greift meine (sonst natürlich außerordentlich gut erzogene) Tochter im nächsten Augenblick alle ihre Sachen, um nur ja nichts von ihnen abgeben zu müssen.
Zwar kann sie selbst auch nicht mehr spielen, wenn sie alle Schaufeln und Eimer vor den Bauch presst, aber die Verteidigung ihres Besitzstandes ist ihr in diesem Moment viel wichtiger.

Donnerstag, 24. August 2017

Über golden schimmernde Straßen – Das Erinnern in "Lemberg" von Lutz C. Kleveman

Als Infizierter musste ich dieses Buch natürlich lesen.
Denn seit meinem einjährigen Aufenthalt in Lemberg in der Westukraine vor 16 Jahren bin ich mehrfach dort gewesen und bin zudem (trotz der langsamen "Pragisierung" der Altstadt) immer noch der Überzeugung, dass dies eine der schönsten Städte Europas ist.

Und nun hat Lutz C. Kleveman mit "Lemberg. Die vergessene Mitte Europas"1 eine überzeugende Kurzbiographie vorgelegt, in der er den "memoriae urbis der Jahre 1914-1944"2 nachspüren will.

Darum umfasst seine Untersuchung die Herrschaft von Habsburgern und Polen ebenso wie von Deutschen und Sowjets. Einige seiner Ausflüge reichen bis in die Jetztzeit, denn das leitende Motiv des Autors ist die Frage nach den verschiedenen Erinnerungen, die die Stadt prägen. Auslöser seiner Recherchen war der weiterhin andauernde Krieg im Osten der Ukraine, bei dem von besonders seitens der kriegführenden Parteien (inkl. Russland) mit historischen Stereotypen gearbeitet wird, die für Außenstehende schwer aufzuschlüsseln sind.

Montag, 7. August 2017

"Warum verblühte eure Fahne" - Zu einem rätselhaften Gedicht von Avraham Ben Yitzhak

Sicher bin ich mir, nicht, was Avraham Ben Yitzhak mit folgendem Gedicht nun wirklich gemeint hat. Aber es fasziniert mich seit einigen Tagen so stark, dass ich es hier gern vorstellen möchte.

Es ist, so viel kann ich immerhin feststellen, eine derbe Kritik.
Kritik an einer Haltung voller Großspurigkeit, Selbstsicherheit und Voreiligkeit. Davon findet sich genug auch dieser Tage.
Die vom Autor Kritisierten legitimieren sich mindestens teilweise religiös, was ihnen nicht an sich vorgeworfen wird – vorgeworfen wird ihnen vielmehr die Art und Weise, wie sie dies tun. Darüber hinaus ziehen sie religiös begründete politische Schlüsse (was immer gefährlich ist).
Da der Autor als galizischer Jude diese Zeilen Ende 1925 in Wien geschrieben hat, kann er sowohl seine jüdischen Glaubensgenossen meinen wie auch die Christen in seinem Umfeld.

Montag, 31. Juli 2017

"Niemanden unzufrieden zurücklassen" – Die Umgangsregeln des Heiligen Ignatius

Das Konzil von Trient (1545-1563): Man muss es sich wohl ein bisschen so vorstellen wie die Verhandlungen, die 2015 zum Klimaschutz-Abkommen von Paris geführt haben – eine große Versammlung von Delegierten und Spezialisten von überall her, die versuchen, Vereinbarungen zu finden, um möglichst einig und effektiv auf die größten aktuellen Herausforderungen zu reagieren.
Ignatius von Loyola konnte einige Mitbrüder aus seinem gerade entstandenen Orden als Theologen auf die Kirchenversammlung entsenden, die sich den aktuellen theologischen und kirchenpolitischen Herausforderungen Luthers und der Reformation stellte.
Eine qualitätvolle Ausbildung auf der Höhe der damaligen Theologie hatten die Jesuiten in Alcalá und an der Pariser Sorbonne erhalten. Das machte sie theologisch geeignet – doch wie sollten sie ihre guten Fachkenntnisse auch wirksam ins Spiel bringen?

Samstag, 1. Juli 2017

Worum dreht sich mein Leben? Predigtgedanken zu Mt 10,37-42

Jesus zeigt, was in ihm steckt – dieses Evangelium ist wieder einmal ein Hammer!
Ich konzentriere mich nur auf einen Satz, den ich neben den anderen spannenden Aussagen für besonders sperrig und anstößig halte:
"Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig." (Mt 10,37)

Drei Schritte, ein biblischer, ein heilsgeschichtlicher und ein persönlich-existenzieller, sollen helfen, sich diesem Text anzunähern.

Donnerstag, 29. Juni 2017

Alles für alle!? Theologische Gedanken über die gleichgeschlechtliche Ehe

Mit diesem Thema kann man sich nur Feinde machen.
Wer versucht, sich mit der Frage der vollen rechtlichen Gleichstellung von Ehen zwischen Partnern gleichen Geschlechts nicht einseitig auseinanderzusetzen, sondern die unterschiedlichen Positionen wahrnehmen und differenziert bewerten will, setzt sich wahlweise dem Vorwurf des Glaubensverrats (hierzulande zumeist von konservativ-katholischer Seite) oder der homophoben Intoleranz (von den meisten anderen Seiten) aus.
Die nette Form der Verachtung zeigt sich in der Titulierung dieses Versuchs als Meinungsschwäche.

Ich oute mich also und sage gleich zu Beginn, dass ich mir in dieser Sache einigermaßen unklar bin.
Einerseits kann ich das Bedürfnis nach dieser Gleichstellung voll und ganz nachvollziehen und halte die Ehe für Homosexuelle auch theologisch problemlos für begründbar.
Andererseits habe ich ein großes Unbehagen bei der Frage der Begrifflichkeit und dem, was unter dem Begriff Ehe dann noch verstanden werden kann.

Samstag, 8. April 2017

Palmsonntag im Radio – Auf- und Abstieg des Königs

In diesem Jahr komme ich aus verschiedenen Gründen nicht so viel zum Füttern des Blogs.
Dafür habe ich vor ein paar Tagen an einem Radiobeitrag meiner geschätzten Kollegin Hildegard Stumm mitgewirkt, der am Morgen des Palmsonntags um 7:05 Uhr auf Deutschlandradio Kultur zu hören ist.
Der Link zur Sendung findet sich hier.
Im Folgenden einige Ausschnitte mit (leicht um mündliche Unschärfen bereinigten) Zitaten von mir in der Sendung:

Montag, 27. Februar 2017

Karneval, der – sorgenfreie Zeit vor Aschermittwoch


Weihnachten ist vorbei!
Richardplatz, Neukölln, Berlin 2017.
Karneval ist für mich im Wesentlichen nur „die Zeit davor“. Also die Zeit vor der Fastenzeit.

Nicht dass ich kein fröhlicher Mensch wäre, aber die Ausgelassenheit der Faschingsumzüge und Karnevalssitzungen geht mir einfach ab. Ich muss nicht bemützt oder maskiert endlich jemand anders sein, nicht knallhart die Sau rauslassen und auch kein Gegenfundament zu den folgenden 40 Tagen der Ostervorbereitung legen.

Andere dürfen das selbstverständlich gern machen. Mir selber fällt dafür im Nachklang zum Evangelium des gestrigen Sonntags auf, dass die angestrebte Sorgenfreiheit der Faschingspartys auch (wen wundert‘s) dem Gebot Jesu entspricht: „Macht euch keine Sorgen!“ (Mt 6,31)