Die Ausgangslage dieses aktuellen
"Luther-Romans"1
ist vielversprechend – der katholische Landsknecht Burkhard muss
den "Ketzer" Martin Luther im Auftrag des Kurfürsten
vor allen möglichen Feinden schützen. Im Wechsel von Ich-Erzählung
dieses Beschützers und Briefen Luthers an diverse Gefolgsleute tritt
das Jahr 1521/22 auf der Wartburg in das wechselnde Licht zweier
gegensätzlicher Perspektiven.
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Donnerstag, 4. Mai 2017
Samstag, 29. April 2017
Trainier dein träges Auge! – "Fuocoammare" und Auferstehungsglaube
Es ist ein langsam wachsendes Verstehen
dessen, was dieser auf der Berlinale 2016 mit dem Goldenen Bären
ausgezeichnete Dokumentarfilm möchte. In kommentarlosen Einstellungen schneidet "Fuocoamare" (deutscher Titel "Seefeuer")
von Gianfranco Rosi Szenen des alltäglichen Lebens auf der
italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa gegeneinander. Einerseits
sind da die eingesessenen Einwohner, porträtiert werden zumeist
Fischer, aber auch Rentner, ein Radiomoderator und ein Arzt – auf
der anderen Seite die Flüchtlinge, die über das Meer kommen und von
den Patrouillenbooten aufgefischt werden.
Zunächst sind es harmlose
und fast langweilige Szenen, die das Drama der Flüchtenden und ihrer
Retter zeigen. Passend dazu die braven Freizeitbeschäftigungen des
immer wieder dargestellten einheimischen Samuele: mit einem Freund
eine Steinschleuder bauen, Steine auf Pflanzen schießen, mit dem
Vater aufs Meer fahren.
Montag, 17. April 2017
Emmaussplitter – Das Unmögliche, die Blindheit und die Liebe
Meine Gedanken zum Emmaus-Evangelium
(Lk 24,13-35) habe ich beim heutigen Gottesdienst in drei
persönlichen Fragen formuliert:
Samstag, 15. April 2017
Ostersonntag: Andeutungen lesen – Begegnung erleben – leibhaftig werden
"Und wie gehts weiter?"
Meine Tochter fragt das an manchen
Tagen nach jeder gelesenen Seite im Buch. Manchmal ist das etwas
anstrengend – aber genauso ist das Leben ja: es geht immer weiter.
Nur am Karfreitag schien es anders. Es
schien, als wäre die kurze glanzvolle Geschichte Jesu zu Ende. Da
zieht er knapp drei Jahre durch Galiläa und predigt und heilt und
beruft Jünger und setzt Zeichen von Gottes Liebe. Und was hat er
davon?
Er wird umgebracht. Jesus stirbt.
Allein.
1 Rückblick in Liebe –
Andeutungen wahrnehmen
Doch schon in der Passionserzählung
häufen sich die Hinweise, wie es weitergeht.
Donnerstag, 13. April 2017
Karfreitag – Das Gebrochensein liegt der Kirche in den Genen
Vorbemerkung: In diesem Jahr darf
ich zu den Hohen Tagen dreimal im Gefängnis Gottesdienste feiern und
predigen, darum nutzen die Texte bisweilen die Form der Anrede und
beziehen sich dabei immer wieder auf das Leben im Gefängnis. Dennoch
wird nicht alles genauso gesagt werden, manche Dinge stehen hier nur,
damit ich sie im Hinterkopf habe, wenn ich mich auf das freie
Sprechen vorbereite.
Am Karfreitag erinnern wir uns an den
gewaltsamen Tod des Jesus aus Nazareth vor knapp 2000 Jahren.
Natürlich erinnern wir uns deshalb an ihn, weil wir als Christen der
Meinung sind, dass sein Tod damals etwas mit uns zu tun hat. Aber was
genau sollte uns dieser Tod angehen – und was kann er uns sagen,
selbst wenn wir nicht die frömmsten Christen wären?
Ich möchte mit drei Gedanken
versuchen, auf diese Frage einzugehen.
Samstag, 8. April 2017
Palmsonntag im Radio – Auf- und Abstieg des Königs
In diesem Jahr komme ich aus
verschiedenen Gründen nicht so viel zum Füttern des Blogs.
Dafür habe ich vor ein paar Tagen an
einem Radiobeitrag meiner geschätzten Kollegin Hildegard Stumm
mitgewirkt, der am Morgen des Palmsonntags um 7:05 Uhr auf
Deutschlandradio Kultur zu hören ist.
Der Link zur Sendung findet sich hier.
Im Folgenden einige Ausschnitte mit (leicht um mündliche Unschärfen bereinigten) Zitaten von mir in der Sendung:
Im Folgenden einige Ausschnitte mit (leicht um mündliche Unschärfen bereinigten) Zitaten von mir in der Sendung:
Samstag, 1. April 2017
"Soviel Licht gibt es nicht auf der Welt" – Peter Høeg und Lazarus
In seinem Roman "Der Plan von
der Abschaffung des Dunkels" erkundet Peter Høeg die
Auswirkungen der brutalen Erziehungswelt in einer dänischen
Internatsschule auf das Leben der Heranwachsenden.
Das gesellschaftlich-pädagogische
Ideal der Integration von leistungsschwachen, sozial auffälligen und
straffällig gewordenen Schülern in eine Schule "für alle"
wird konterkariert von der abgrundtiefen Isolation, in die die auf
Angst gegründete übergriffige Pädagogik diese Kinder treibt. Das
Buch bedient sich dabei regelmäßig der Bilder von Licht und Dunkel,
Innen und Außen – und der Grenze, auf der sich der Ich-Erzähler
Peter dabei sieht.
Dienstag, 28. März 2017
Säge oder Brot - Wie teilen richtig geht.
Kreuz, Säge, Brot. Grünheide, 2017. |
Da ist einmal Jesus, der durch das gemeinsame Mahl Gemeinschaft mit den Sündern herstellt.
Symbolisch dafür - das Brot, das geteilt wird und auf diese Weise eine Verbindung zwischen den Teilnehmern des Mahles schafft.
Auf der anderen Seite die Pharisäer mit ihrem Wunsch nach rdentlicher Einhaltung der Grenzen und ihrem Ärger über den offensichtlich viel zu weitherzigen Jesus.
Symbolisch dafür - die Säge, die ebenfalls teilt, auf diese Weise aber Trennung bewirkt.
Sonntag, 26. März 2017
"Weil er so geboren wurde" – Geschaffen für das Licht.
Es fiel mir erst auf, als ich das
Evangelium (Joh 9,1-41) heute im Gemeindegottesdienst hörte. Gelesen
hatte ich den Lesungstext mehrmals, ohne dass es zündete, aber beim
Hören kam mir dann ein Gedanke.
Die Rede vom dem Mann, den Jesus von
seiner Blindheit heilte, wird regelmäßig begleitet von dem Hinweis,
dass er "von Geburt an" (v1.19.20 u.ö.) blind war.
Vieles dreht sich bei dem Konflikt mit den Pharisäern
dementsprechend darum, ob es ein wirkliches Wunder war, das Jesus an
einem Blindgeborenen vollbrachte, oder ob ein Irrtum vorliegt (v9),
oder ob es sich um eine böse Täuschung seitens der Jesusanhänger
handelt, bei dem ein kurze Zeit "Erblindeter" nun zum
Schein geheilt sei.
Das Evangelium spielt mit der
Doppelbedeutung des "Sehens" als physisches Sehenkönnen
und als meta-physisches Erkennen. Im Hintergrund stehen nämlich,
typisch für Johannes, die theologischen Fragen, was sehen und Jesus
als den Messias zu erkennen eigentlich heißt und was es (in
johanneischer Sicht: für die Juden) bedeutet, diesen Jesus, der das
"Licht der Welt" (v5) ist, abzulehnen.
Mittwoch, 22. März 2017
Kreuzwegbetrachtung - Was macht es mit mir, wenn jemand meinetwegen freiwillig leidet?
Im Gefängnis habe ich heute eine
Passionsandacht zu dem nebenstehenden Bild angeboten.
Jesus trägt das schwere Kreuz. Schattenbild, 2015. |
Meine Ausgangsfrage war die im Titel
genannte, die sich natürlich vor allem an den Leidensweg Jesu
anschloss: Was macht es mit mir, wenn jemand meinetwegen freiwillig
leidet?
Aus der Lebenssituation der Anwesenden
heraus kommt der Impuls:
Dass durch die Inhaftierten andere
Menschen leiden mussten, die das gerade nicht wollten, ist in
vielen Fällen sehr eingängig.
Dass aber jemand freiwillig
um meinetwillen leidet, scheint zunächst nicht ganz so klar. Aber
natürlich gibt es eine Menge Partner, Verwandter oder Freunde, denen
es unter Umständen schlecht geht und die leiden, weil jemand nicht
da ist und im Gefängnis sitzt.
Schon das macht viele der Inhaftierten
unglücklich, wenn sie sich vorstellen, dass sie daran mitschuldig
sind.
Das freiwillige Dranbleiben und
Investieren von Herzblut seitens derer, die eigentlich nicht bestraft
werden sollen, diese Zugewandtheit und Liebe, aus der dann oftmals
viel Leid entsteht, ist vielleicht auch eine Weise, wie wir uns Jesus
und seinem freiwilligen Leiden für uns nähern können.
Montag, 13. März 2017
Dornbusch und Dornenkrone
Wie wurde Gott erlebbar für
diejenigen, die die Bibel schrieben? Konkret: wie erfuhr das Volk
Israel in den Höhen und Tiefen seiner Geschichte, in Aufstieg und
Fall, dass Gott ihm nahe ist?
Es gibt zwei Richtungen, die ich
beispielhaft benennen möchte: Gott und seine Führung werden
greifbar sowohl in der Einnahme Jerichos, und damit in einer Episode
militärischer Größe als auch im Verlust des Landes und dem Elend
des Babylonischen Exils. Beide Erfahrungen deutet die Bibel als
Zeichen und Eingreifen Gottes. Nicht nur Spitzenerfahrungen zeigen,
dass Gott da ist, sondern auch Niederlagen.
Samstag, 18. Februar 2017
Vollkommen – Das christliche Gottesbild als Aufgabe
Im Evangelium des heutigen Sonntags
(Mt 5,38-48) setzt Jesus noch einen drauf: Seine Worte aus der
Bergpredigt sind der Höhepunkt! Der ethische Maximalanspruch des
Christentums! Das Alleinstellungsmerkmal!
Lass dich von deinem Aggressor noch
einmal schlagen! Gib nicht nur das juristisch Geforderte, sondern
sogar noch mehr! Begleite freiwillig den, der dich unter Zwang zum
Mitgehen fordert! Und schließlich: Halte den, der dir Böses will,
nicht nur aus, sondern schließ ihn in dein Herz!
Für die einen sind diese Imperative völlig verstörend und
abseitig, für die anderen der entscheidende Grund, sich der
christlichen Botschaft zuzuwenden.
Jesu Forderungen sind, das ist ganz
klar festzuhalten, eine moralische Überforderung für den Menschen.
Es handelt sich nicht um intuitiv einsichtige Gebote, wie das Gebot,
nicht zu töten. Aus Respekt vor dem Leben kein Leben auszulöschen,
das leuchtet ein.
Aber die Aussagen im heutigen
Evangelium widersprechen der Alltagsrationalität radikal, führen
sie doch, konsequent weitergedacht, in die Selbstaufgabe. Kann das
gefordert werden?
Freitag, 10. Februar 2017
Auf wen schaut Jesus hinter Gittern?
Im Gefängnis versuche ich auf
verschiedene Weise, meinen Gesprächspartnern die aufrichtende
Botschaft des Gottes Jesu Christi nahezubringen. Wenn es mir sinnvoll
erscheint, spreche ich von Gott, ich verzichte dabei allerdings meist
auf konkrete biblische Texte. Bisweilen suche ich aber Anregungen bei
der in den Evangelien überlieferten Person Jesu.
In letzter Zeit ist es eine bekannte
Perikope aus dem Markusevangelium, die ich als Hilfe anbiete, weil
mein Gedanke dazu hoffentlich auch für kirchenferne Menschen (und das ist der
Hauptteil derer, mit denen ich Kontakt habe) anschlussfähig ist.
Donnerstag, 2. Februar 2017
"Zeit der Aussaat, nicht der Ernte" – Zum Todestag von Alfred Delp
Nach dem Todesurteil am 11. Januar
dauerte es noch drei Wochen qualvollen Wartens und Bangens, bis
Alfred Delp schließlich nach allen Freunden am 02. Februar 1945, dem
damaligen Fest Mariä Lichtmess, in Plötzensee durch Erhängen
hingerichtet wurde.
"Das ist ein eigenartiges Leben
jetzt. Man gewöhnt sich so schnell wieder an das Dasein und muß
sich das Todesurteil ab und zu gewaltsam in das Bewusstsein
zurückrufen",1
schreibt er direkt nach der Verurteilung und in Erwartung der
sofortigen Vollstreckung des Todesurteils.
Freitag, 27. Januar 2017
Identität und Scham – Gedanken zum Holocaust-Gedenktag
Ich liebe dieses Land.
Mit dem 27. Januar
als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Mit dem 08. Mai
als Gedenktag des Kriegsendes.
Ich liebe, was dieses Land ausmacht,
aber nicht alles, was in seiner Geschichte geschah.
Es gibt Verabscheuungswürdiges und
Bewundernswertes, Ekelhaftes und Schönes.
Wie überall.
Und es gibt eine Kultur, die über
beides, die eigenen Licht- und Schattenseiten, nicht schweigt.
(Jedenfalls nicht immer.)
Es gibt Selbstkritik als Grundlage
einer reflektierten Identität, was manchmal zu moralischer
Besserwisserei führt. Aber in diesem Land lebt eine Bereitschaft,
sich mit sich selbst und der eigenen Geschichte kritisch
auseinanderzusetzen.
Diese Haltung mag individuell sehr
verschieden verwirklicht werden. Sie schuf jedoch einen
weitreichenden Konsens über gewisse grundlegende Tatsachen in der
Geschichte dieses Landes.
Dienstag, 17. Januar 2017
Absage an den Nationalismus und Lob der Vielfalt (mit Jan Twardowski)
Ich gebe gleich zu Beginn zu, dass es
sich hier um eine unausgewogene Mischung aus lyrisch-exegetischer
Quacksalberei und politisch-zeitgeschichtlichem Kommentar handelt und
dass diese Unentschiedenheit ganz eindeutig eine Schwäche der
folgenden Zeilen sein wird.
Dennoch!
Es gehörte in den letzten Monaten zum guten liberalen Ton und ist sicher auch in Maßen sinnvoll, sich über den Aufstieg der AfD aufzuregen. Wenn es aber in Deutschland eine Partei gibt, die sich eindeutig und ausschließlich rechtsradikalem Gedankengut verschrieben hat, dann ist es die heute vom Bundesverfassungsgericht offiziell als eindeutig nicht verfassungskonform deklarierte NPD, der organisatorisch gleichwohl abgesprochen wird, dass ihr Handeln derzeit zum Erfolg führen könne.
Sonntag, 15. Januar 2017
Alle mit ihm bekannt machen – Gedanken zum Sonntagsevangelium
Die Sonntagsevangelien setzen in der
Zeit nach Weihnachten mit dem Erzählen der Geschichte von Jesus noch
einmal neu an. Nach der Feier der Taufe Jesu (als dem Aufbruch zum
öffentlichen Wirken Jesu) in der letzten Woche wird nun noch einmal
das Zeugnis des Täufers vorgestellt, wie es sich das
Johannesevangelium theologisch ausmalt (Joh 1,29-34).
Dass dieser wüstenstauberfüllte
jüdische Erweckungsprediger seine Erfüllung nun darin findet, einen
Handwerker aus Galiläa groß werden zu lassen, weil er in ihm den
Erwählten des Herrn erblickt, ist natürlich erstaunlich.
Schaue ich aber auf mich selbst, finde
ich wenig von einem Erweckungsprediger in mir und muss überlegen,
was seine Aussagen mir für mein Leben und für meine Arbeit mit
Inhaftierten in einem tendenziell religiös indifferenten Umfeld zu
sagen haben.
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Freitag, 6. Januar 2017
Drei Könige: Neuausrichtung – Leitung – Blockadenüberwinder
Es sind drei Gedanken, die am zweiten
großen Fest des Weihnachtsfestkreises zu Besuch kommen.
1. Neuausrichtung
Den ganzen Advent über ging es darum,
dass der kommende Herr einen Platz findet. Die Spiritualität der
Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu wird geprägt von der
Herbergssuche in den Herzen und der Zubereitung eines wachsam-offenen
Geistes zu diesem Zweck.
Nun bekommt das Denken – ganz passend
neujährlich – eine neue Richtung. Denn jetzt sind nicht wir die
Erwartenden, sondern dürfen uns auf dem Weg zum göttlichen
Neugeborenen wissen, das seinerseits einen Besuch erhalten soll.
Mittwoch, 28. Dezember 2016
Kontrastprogrammschwankungen zwischen den Jahren
Weihnachten, das sind sowieso schon immer Kontraste, und dieses Jahr nun besonders deutliche, die zu benennen fast schon platt ist:
Deutsche Gemütlichkeit im Familienidyll bei der Geburtstagsfeier eines obdachlosen und unehelichen Kindes.
Dazu Terror und Gewalt in Aleppo, in Berlin und anderswo, während man zwischen den Jahren endlich entspannt die freien Tage genießen will.
Gesang von der stillen Nacht, die (jedenfalls in Berlin) schon von Böllern torpediert wird.
Wo das Familienidyll nur Sehnsucht bleibt, sind besonders heftige Auseinandersetzungen an der Reihe.
Von all den anderen Reibepunkten des Weihnachtskapitalismus und der Glühweinseligkeit mit der christlichen Botschaft ganz zu schweigen.
Deutsche Gemütlichkeit im Familienidyll bei der Geburtstagsfeier eines obdachlosen und unehelichen Kindes.
Dazu Terror und Gewalt in Aleppo, in Berlin und anderswo, während man zwischen den Jahren endlich entspannt die freien Tage genießen will.
Gesang von der stillen Nacht, die (jedenfalls in Berlin) schon von Böllern torpediert wird.
Wo das Familienidyll nur Sehnsucht bleibt, sind besonders heftige Auseinandersetzungen an der Reihe.
Von all den anderen Reibepunkten des Weihnachtskapitalismus und der Glühweinseligkeit mit der christlichen Botschaft ganz zu schweigen.
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Mittwoch, 21. Dezember 2016
"Die Nacht ist vorgedrungen" - Weltdunkel und Adventlicht
Die Tage werden kürzer, die Ereignisse
schrecklicher.
Nach dem (vor)gestrigen Anschlag in
Berlin habe ich auch für den Blogoezese-Adventskalender nur wenig
anderes im Kopf als dies.
Dunkel scheint sich über die Welt zu
legen, wenn ich ernsthaft beginne, mir vor Augen zu halten, was da
geschehen sein muss und wie es Betroffenen wohl gehen mag. Ich selbst
kann mir gar nicht vorstellen, was in Menschen vorgeht, die einen
lieben Menschen dort sterben sehen mussten oder in den ersten
Stunden des heutigen Tages verloren haben.
"Seelendunkel" wird es in
vielen Fällen wohl treffen, wenn Fassungslosigkeit, Resignation,
Trauer, Wut, Leere und Angst inbegriffen werden sollen.
Dem heutigen kürzesten und dunkelsten
Tag des Jahres steht diese Licht-Dunkel-Rede vielleicht auch besser
als viele andere Gedanken.
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