Eine
super Road-Novel, in der es um Vaterbeziehungen geht: Zwei Frauen
machen sich auf den Weg in die Schweiz, um den todkranken Vater der
einen in den Tod zu begleiten. Doch dann ändert sich das Ziel und
nach einer Reihe von Umwegen dreht sich plötzlich alles darum, den
verschollenen Vater der anderen zu finden.
Diese
Suche führt die Reisenden schließlich auf eine Insel in der Ägäis:
Das Tor zum Schlaubetal. Müllrose, 2017. |
„Wir
legten an, die Klappe der Fähre öffnete sich, über die
Lautsprecher ertönte Flötenmusik, und ich stand im Bug, musste an
das Himmelstor denken, an das ich nicht glaubte. Das Versprechen
eines Anfangs tat sich vor mir auf. Nichts als eine Insel war es,
doch ich betrat sie mit einem so großen Schritt, als gelte es, einen
Abgrund zu überspringen. Anders gesagt: Ich stolperte als
Pathosbündel vom Schiff.“1
Es
gibt Situationen, die führen uns auf einen emotional ganz
ungewohnten und manchmal sogar ungewollten Pfad.
Wir werden von
Gefühlen übermannt, denen wir aus der sicheren Distanz nur einen
Vogel gezeigt hätten.
Im
Advent ermuntert Gott uns zu dem Wagnis, den entscheidenden Schritt
zu tun und Dinge an uns herankommen zu lassen, die wir sonst auf
Abstand halten – Gefühle, Personen, Erlebnisse... Vielleicht tut
sich beim Überwinden innerer Widerstände dann auch vor uns „das Versprechen eines neuen
Anfangs“ auf.
Was
für ein (kleiner) Neuanfang könnte bei mir anstehen?
1 L.
Fricke, Töchter. 4. Aufl. Reinbek bei Hamburg 2018, 162.