Helmuth James von Moltke gehört zu den
großen Persönlichkeiten des Widerstandes gegen den
Nationalsozialismus. Als Mitinitiator des Kreisauer Kreises wollte er
eine andere gesellschaftliche und ethische Ordnung errichten als
jene, die vom NS-Regime erzwungen wurde.
Dafür bezahlte er am 23. Januar 1945,
heute vor 75 Jahren, mit dem Leben. Er wurde hingerichtet in
Plötzensee, dem Gefängnis, in dem ich derzeit als
Gefängnisseelsorger arbeite.
Die letzten Monate vor seinem Tod stand
er noch einmal in intensivem Kontakt mit seiner Frau Freya von
Moltke. Nach der Verhaftung im Januar 1944 verbrachte Moltke die
meiste Haftzeit im Gefängnis des Konzentrationslagers Ravensbrück.
Seit dem 28. September 1944 war er in Tegel inhaftiert.
Dort half der evangelische
Gefängnispfarrer Harald Poelchau unter der beständigen Gefahr
entdeckt und selbst hingerichtet zu werden, fast täglich die Briefe
zwischen Freya und Helmuth zu schmuggeln. Sie sind ein Dokument der
Liebe, publiziert als "Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel.
September 1944 – Januar 1945."1