Es ist nicht wichtig, wie dieses Brot
schmeckt. Es ist nicht wichtig, wie es aussieht. Es ist noch nicht
einmal besonders wichtig, aus welchen Körnern es zubereitet wurde.
Wichtig ist in erster Linie das, was es
zuinnerst ausmacht, also sein Wesen, seine tiefste Bedeutung. Noch
konkreter schreibt Eckhard Nordhofen: "Sein Wesen ist seine
Geschichte. Die ist unsichtbar, man kann sie aber erzählen."1
1.
In seinem viel diskutierten Buch
"Corpora. Die anarchische Kraft des Monotheismus",
dem ich hier
auch schon einen begeisterten Beitrag gewidmet habe, beschäftigt
sich Nordhofen mit den Medien, durch die Gott mit den Menschen in
Kontakt tritt. Waren für die Israeliten das Offenbaren des
göttlichen Namens und die Heilige Schrift die entscheidenden
Kontaktstellen Gottes mit der Welt, so steht für die Christen mit
dem Johannesprolog fest: "Gott, das ewige Wort, wird nicht
Schrift, sondern Fleisch."2
(Auch Jesus selbst hat in seiner Auseinandersetzung mit besonders
schrifttreuen Juden regelmäßig die Schrift relativiert und das
menschliche Herz
ins Zentrum gestellt.)
Das neue Gottesmedium ist ein Mensch.
Doch Jesus ist nicht nur als Mensch geboren, sondern auch als Mensch
gestorben – wie aber kann der in Jesus menschgewordene Gott dann
seine Gegenwart in der Welt retten?